Volkskrankheit: versteckte Depression

Wenn das Leben keinen Sinn mehr macht, wenn du alles negativ siehst und du keinen Ausweg findest, solltest du unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen!
Volkskrankheit: versteckte Depression

Geschrieben von Hanna

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2018

Nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe erkranken jedes Jahr mehr als 5,3 Millionen Bundesbürger an einer Depression. Alter oder sozialer Status spielen dabei keine Rolle. Oft handelt es sich um eine versteckte Depression, denn viele Betroffene sind sich gar nicht bewusst darüber, dass sie daran leiden.

Stress, Verantwortung und vielfache Belastungen führen oft zu diesem Krankheitsbild, das nicht als solches erkannt wird, denn Symptome wie schlechte Laune, negative Gefühle, Gemütsschwankungen oder Muskelschmerzen werden häufig auf andere Auslöser zurückgeführt.

Oft kommt es so weit, dass das Leben für Betroffene keinen Sinn mehr macht, dass sich alles in die falsche Richtung bewegt und die Erwartungen nicht mehr erfüllt werden. Trotzdem geht meist der Alltag weiter, ohne dass Veränderungen vorgenommen werden, um das Seelenleid zu lindern.

Interne Abwehrmechanismen können anfangs hilfreich sein, doch wenn diese Situation über einen längeren Zeitraum anhält und nicht die entsprechenden Maßnahmen getroffen werden, können verschiedene psychosomatische Störungen auftreten.

Eine versteckte Depression kann schwerwiegende Folgen haben. Wir laden dich ein, mit uns über dieses Thema nachzudenken.

Die Versteckte Depression entwickelt sich langsam aber sicher

versteckte Depression einer Frau

Meist gibt es kein eindeutiges Ereignis, das zu einer Depression führt, sondern eine Reihe von Umständen die progressiv dazu beitragen. Arbeitslosigkeit, der Verlust eines geliebten Menschen, Beziehungsprobleme und andere Sorgen können dazu führen.

  • Die versteckte Depression zeigt sich häufig bei Menschen, die scheinbar alles haben, um glücklich zu sein: eine Familie, ein Dach über dem Kopf, eine Arbeitsstelle…
  • Depressive Gedanken vermehren sich wie Unkraut im Garten bis sie alles überwuchern. Unzufriedenheit, emotionale Erschöpfung und das Gefühl, die Kontrolle über das Leben zu verlieren, machen sich breit.
  • Mit der Zeit hat man keine Freude mehr und empfindet Verpflichtungen als großen Druck, der sich auch in körperlichen Beschwerden äußert.

Negative Gefühle werden zur Normalität und prägen den Alltag, die versteckte Depression wird offensichtlich.

Anfängliche Symptome werden nicht mit einer Depression in Verbindung gebracht

versteckte Depression einer Frau

Betroffene konsultieren oft ihren Hausarzt aufgrund von großer Erschöpfung und nicht genau definierbaren Alltagsbeschwerden. Eine Blutanalyse kann kein ernsteres Leiden besätigen, deshalb empfiehlt der Arzt vielleicht eine bessere Ernährung, Vitamine oder mehr Ruhe.

  • Doch nach wenigen Monaten erfolgt ein weiterer Arztbesuch. Denn inzwischen erschweren starke Rückenschmerzen den Alltag. Der Arzt empfiehlt eine Physiotherapie, um diese zu lindern.
  • Doch auch Schlaflosigkeit und Nervosität machen sich breit, worauf der Arzt Benzodiazepine (Schlaf- und Beruhigungsmittel) verschreibt.
  • Erst nach Monaten oder Jahren (!) wird der Patient zum Psychiater überwiesen, der die richtige Diagnose stellt: Depression.

Betroffene akzeptieren die Diagnose oft nicht

Noch immer ist diese Krankheit sehr negativ belastet und wird von vielen als “Schande” empfunden und deshalb nicht akzeptiert. Außenstehende verstehen die Lage oft nicht, was das Problem zusätzlich verschlimmern kann.

  • Noch immer werden depressive Menschen als schwach und negativ betrachtet, doch es handelt sich um eine Erkrankung, die eine (kombinierte) Therapie und soziale Unterstützung erfordert.
  • Viele Betroffene haben jedoch das Gefühl, dass mit der Diagnose die Welt stehen bleibt und sich alles verändert. Man ist damit gezwungen, sich den inneren Dämonen zu stellen. Die Ursachen für das Seelenleid müssen erkannt und behandelt werden, um aus dem dunklen Tal zu entkommen. Man kann sich nicht weiterhin einfach so verhalten, als ob nichts passiert wäre, nur um funktionstüchtig zu bleiben.

Es ist nicht einfach, eine Depression zuzugeben, doch nur so kann man sie erfolgreich behandeln.

Wie erkennt man eine versteckte Depression?

Wie erkennt man eine versteckte Depression?

Psychologen orientieren sich an einem Fragenkatalog und verschiedenen Symptomen, um die Diagnose zu stellen:

  • Schlaflosigkeit
  • Apathie
  • Stimmungsschwankungen
  • Hilflosigkeit
  • das Gefühl, dass alles schief läuft und nichts einen Sinn macht, das Gefühl die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren.

Dazu kommen weitere Symptome, die oft von den Betroffenen selbst nicht erkannt werden. Auch Selbstverletzunge oder Selbstmordgedanken sind ein klares Anzeichen für eine Depression.

Solltest du Symptome an dir oder deinen Mitmenschen beobachten, lasse dir von Experten helfen, um der Depression zu entkommen. 

Titelbild freundlicherweise bereitgestellt von © wikiHow.com


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.