Verabschiede Zucker aus deinem Leben!
Zusätzlichen Zucker in der Nahrung braucht kein Mensch. Dein Körper stellt den Zucker, den er benötigt, aus komplexen Kohlenhydraten (Getreideprodukte) selber her. Eine zusätzliche Zufuhr ist unnötig und gesundheitsschädlich.
Was steckt hinter Zucker
100g Zucker enthalten 400 Kalorien und keinerlei Vitamine. Es ist ein Irrglaube, dass brauner Zucker gesünder ist, denn allein die Farbe sagt nichts über die Qualität des Zuckers aus. Oft wird dieser durch die Zugabe von braunem Sirup oder Melasse einfach nachträglich wieder „gesundgefärbt“.
Es ist zwar richtig, dass unraffinierter Zucker mehr Mineralstoffe enthält, jedoch liegt deren Gesamtgehalt bei unter 1%.
Um also durch Verzehr von unraffiniertem Zucker einen Gesundheitsvorteil zu erhalten, müsste man schon einige Kilo davon essen. Und das ist nun wirklich alles andere als gesund!
Was ist mit den Alternativen?
Verbraucher entscheiden sich immer häufiger für jene Lebensmittel mit möglichst wenig Kristallzucker – ungeachtet dessen, woher der Gesamtzuckergehalt eigentlich kommt.
Noch lieber werden Produkte gewählt, die statt den weißen Kristallen vermeintlich gesündere Alternativen enthalten. Doch kaum ein Verbraucher weiß, was wirklich dahinter steckt.
- Honig: Dieses Bienenprodukt enthält verschiedene Arten von Zucker (Fruktose, Glucose, Saccharose, Maltose und weitere Mehrfachzucker) und ist daher genauso ungesund wie Zucker – bei ähnlichem Kaloriengehalt! Was ihn von Kristallzucker unterscheidet, sind seine zusätzlichen wertvollen Inhaltstoffe: Pollen, Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine und natürliche Farb- und Aromastoffe. Wer sich den Gehalt dieser Stoffe in Milligramm pro 100g Honig anschaut, dem wird schnell klar: Man müsste schon ein ganzes Fass Honig essen, um davon zu profitieren!
- Kokosblütenzucker: Dieser wird aus den Blüten der Kokospalme gewonnen. Das größte Marketingargument von Kokosblütenzucker ist sein niedriger glykämischer Index. Grundsätzlich führt aber auch Kokosblütenzucker zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels und einer Insulinausschüttung und mit einem Kaloriengehalt von 384 Kalorien pro 100g ist er alles andere als gesund.
- Agavendicksaft: Dabei handelt es sich um eingekochten Saft mexikanischer Agaven. Seine Süße erhält er aus einer Mischung von Fruchtzucker und Traubenzucker, wodurch er einen der niedrigsten Werte für den glykämischen Index unter den Zuckeralternativen erreicht. Nicht alle Menschen vertragen jedoch Fruchtzucker und generell unterstützt eine hohe Aufnahme von Fruchtzucker die Entstehung von Fettleibigkeit, Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und Diabetes Typ 2 / Insulinresistenz.
Weitere Alternativen
- Ahornsirup: Das ist eingekochter Saft aus Stämmen des Zuckerahorns. Unabhängig von seiner Farbe enthält der Sirup eine Mischung von hauptsächlich Saccharose und Fruktose in Wasser. Wie jeder Pflanzensirup enthält auch Ahornsirup geringe Mengen an Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen, die jedoch mengenmäßig nicht zum gesundheitlichen Vorteil genutzt werden können.
- Stevia: Aus den Blättern der Süßkrautpflanze werden die Stevia-Glykoside gewonnen. Stevia Produkte haben eine bis zu 450 Mal höhere Süßkraft als Haushaltszucker. Dabei ist Stevia kalorienfrei, wird insulinunabhängig verstoffwechselt und ist daher auch für Diabetiker ein guter Zuckerersatz.
- Xylit / Birkenzucker: Dieser kommt in der Natur in vielen Lebensmitteln vor und wird synthetisch aus z.B. Holz hergestellt. Der Zuckeraustauschstoff hat einen niedrigen glykämischen Index und enthält etwa 40% weniger Kalorien als Haushaltszucker. Er ist besonders deshalb beliebt, weil er die Entstehung von Karies vermindert.
Verabschiede dich von Zucker!
Nun hast du gelernt, dass viele der vermeintlich gesünderen Alternativen für deinen Körper auch nichts anderes als Zucker darstellen. Es ist also der Zeitpunkt gekommen, um dich ganz von Haushaltszucker und dessen engen Verwandten im „Gesundheitskleid“ zu verabschieden.
Es ist einfach, wenn du folgende Punkte befolgst:
- Koche selbst und verzichte auf Fertigprodukte! Fertigprodukte enthalten oft viel Zucker (und Fett).
- Lies die Zutatenliste! Du wirst dich wundern, in welchen Produkten (z.B. Wurst) wie viel Zucker steckt!
- Trainiere deinen Geschmackssinn! Geschmack lässt sich innerhalb von 7 Tagen konstantem Reiz antrainieren. So werden ungesüßt als „ungenießbar“ empfundene Speisen dann durch den Trainingseffekt „normal“.
- Verzichte auf allen sichtbaren Zucker! Keinen Löffel Zucker in den Kaffe, keine Marmelade, keinen Honig, keine Kekse, keine Limonaden sowie keine Süßigkeiten.
- Verschenke deine Vorräte! In vielen Städten gibt es „foodsharing“ Gruppen, die sich über deine aussortierten Süßigkeiten sowie Süßungsmittel freuen. Weg mit allem, was süß (und dick) macht!
- Verbiete dir den Neukauf! Jegliche Produkte, die Zucker enthalten, haben ab dann Hausverbot. Erlaubt ist nur noch geschenkter Süßkram.
- Gewöhne dich um! Reiche statt Gummibärchen sowie Schokolade süße Cocktailtomaten, süße Snackmöhren oder frisches Obst!
Was gut hilft, um deine Motivation aufrecht zu halten ist, dein heutiges Gewicht zu notieren und dann regelmäßig einmal pro Woche zu kontrollieren.
Verzichtest du konsequent auf jegliche Art von Zucker, darfst du dich über bis zu 4kg Gewichtsverlust pro Monat freuen. Ohne Hungern und Diät, nur durch Verzicht auf Zucker und seine angeblich gesünderen Verwandten.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Lustig, R. H., Schmidt, L. A., & Brindis, C. D. (2012). The toxic truth about sugar. Nature. https://doi.org/10.1038/482027a
- Ahmed, S. H., Guillem, K., & Vandaele, Y. (2013). Sugar addiction: Pushing the drug-sugar analogy to the limit. Current Opinion in Clinical Nutrition and Metabolic Care. https://doi.org/10.1097/MCO.0b013e328361c8b8