Ursachen von Nachtschweiß
Nachtschweiß kommt meist in Attacken, manchmal sogar mehrmals pro Nacht und kann dazu führen, dass wir Nachthemd oder Pyjama wechseln müssen oder gar trockene Bettwäsche aufziehen, um weiter schlafen zu können.
Nachtschweiß, was ist das?
Wenn du noch nicht an Nachtschweiß gelitten hast, ist es für dich schwer vorstellbar, was es bedeutet, daran zu leiden. Inmitten des Schlafes wachen Betroffene schweißgebadet auf, meist unabhängig von Raumtemperatur oder Klima.
Hinter Nachtschweiß liegen meist ganz harmlose Ursachen, doch weil auch ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken können, sollten nächtliche Schweißausbrüche nicht verharmlost werden. Bitte suche einen Arzt auf, wenn du vermehrt solche Ereignisse nachts durchmachst.
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Oft ist der Schweißausbruch so stark, dass Bekleidung und Bettwäsche gewechselt werden müssen.
Manche Betroffene empfinden außerdem das Bedürfnis, zu duschen, um den Schweiß vor dem Weiterschlafen abzuwaschen. Dies alles in Kombination führt zu einer verkürzten Nachtruhe und zu allen Risiken, die Schlafmangel mit sich bringt.
Oft sind die Gründe für Nachtschweiß selbst zu erkennen, selbst verursacht und auch selbst wieder zu beheben. Wir zeigen dir mögliche Ursachen auf und erklären, soweit möglich, wie du damit umgehst, um solchen Schlafstörungen vorzubeugen.
Stress
Meist stecken psychische Belastungen hinter nächtlichen Schweißausbrüchen. In vielen Fällen handelt es sich dabei um falsches Stressmanagement.
In einigen Fällen stecken aber unbewältigte Ängste hinter diesen Schlafstörungen oder auch andere extreme seelische Belastungen, die der Körper nachts versucht, auf diese Art und Weise zu verarbeiten.
Wenn du vermutest, dass deine Psyche für Nachtschweiß verantwortlich ist, solltest du dir Entspannungstechniken aneignen, um mit Stress, Ängsten und anderen Belastungen besser umgehen zu können.
Denke daran, dass ein schlechter und zu kurzer Schlaf deine Probleme unter Umstänen nur verschlimmert!
Alkohol
Es ist ein Irrglaube, dass Alkohol den Schlaf fördert. Viele Menschen schlafen zwar nach dem Genuss von Alkohol schneller ein, der Schlaf ist jedoch weniger tief und erholsam.
Dazu kommt außerdem, dass auch Alkohol für Nachtschweiß verantwortlich sein kann und somit deinen Schlaf doppelt negativ beeinträchtigt.
Um herauszufinden, ob Alkohol hinter deinen nächtlichen Schweißausbrüchen stecken könnte, führe ein Tagebuch, in das du die Menge und den Zeitpunkt des konsumierten Alkohols notierst und dazu vermerkst, ob es zur Schlafstörung kam oder nicht.
Medikamente
Oft lesen wir nicht den Beipackzettel eines Medikaments oder Arzneimittels und sind uns daher auch nicht darüber bewusst, dass so manche Beschwerden nur Nebenwirkungen eines Medikaments sind.
Kontrolliere den Beipackzettel, wenn du Medikamente nimmst und überprüfe, ob Nachtschweiß unter den Nebenwirkungen aufgeführt wird.
Ist dies der Fall, setze niemals eigenmächtig das Medikament ab, sondern besprich mit deinem Arzt deine Schlafprobleme und suche mit ihm nach einer zufriedenstellenden Lösung!
Schilddrüse
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion stimmt das Zusammenspiel deiner Schilddrüsenhormone nicht mehr und es kann zu Hitzewallungen kommen. Treten diese Hitzewallungen über Tag auf, werden sie oft als weniger intensiv oder störend wahrgenommen.
Beobachte, ob du weitere Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion bei dir beobachten kannst, zum Beispiel ungewollten Gewichtsverlust, Unruhe und Nervosität. Falls ja, suche einen Arzt auf und erläutere ihm deine Beschwerden und Vermutungen.
Hormone
Nicht nur die Hormone der Schilddrüse können für Nachtschweiß sorgen, auch andere Störungen deiner Hormone können dir mit Schweißausbrüchen den Schlaf verkürzen. Könnte es sein, dass du in den Wechseljahren bist und dies einfach nur ein weiteres Symptom der hormonellen Umstellung ist?
Kannst du die Wechseljahre ausschließen, könnte auch Diabetes dahinter stecken. Insbesondere dann, wenn du übergewichtig bist oder schon Verwandte an Diabetes erkrankt sind. In diesem Fall ist ein Arztbesuch unausweichlich, denn Diabetes ist eine Krankheit, die behandelt werden muss!
Ernsthafte Erkrankungen
Kommen alle bisher genannten Ursachen nicht in Frage, können auch schwerwiegende Krankheiten Grund für Nachtschweiß sein.
Wir möchten den Teufel nicht an die Wand malen, dir aber verdeutlichen, dass wiederholte nächtliche Schweißausbrüche nicht immer harmlos sind, weil folgende ernsthafte Krankheiten dahinter stecken könnten:
- Tuberkulose
- HIV-Infektion /Aids
- Bakterielle Herzinnenhautentzündung
- Autoimmunerkrankungen
- Rheumatoide Arthritis
- Gefäßentzündungen
- Lymphdrüsenkrebs
- Leukämie
- Parkinson-Krankheit
- Schlaganfall
Therapie von Nachtschweiß
Nun, da du die vielfältigen Ursachen für nächtliche Schweißausbrüche kennst, sollte klar sein, dass es keine unverbindliche und allgemein wirksame Therapie gibt.
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Grundsätzlich schadet es nie, auf Alkohol zu verzichten, richtiges Stressmanagement zu erlernen und den Beipackzettel aufmerksam zu lesen.
Dies kann aber aufgrund der vielfältigen möglichen Ursachen keine Geheimwaffe sein, um solchen Schlafstörungen vorzubeugen.
Beobachte deinen Körper und besprich deine Beschwerden mit deinem Arzt. Je genauer du dich beobachtest und deine Beschwerden beschreiben kannst, desto einfacher ist auch die Diagnose.
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