Naturheilkunde mit Lorbeer und Lorbeeröl

Lorbeeröl ist ein traditionelles Naturheilmittel, welches im Mittelmeerraum häufiger Anwendung findet als bei uns. Probiere es aus!
Naturheilkunde mit Lorbeer und Lorbeeröl
Maricela Jiménez López

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Maricela Jiménez López.

Geschrieben von Solimar Cedeño

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Lorbeeröl ist hocharomatisch und wird in den Herkunftsländern der Lorbeerpflanze seit Generationen traditionell als Naturheilmittel genutzt.

Leider gerät der Nutzen immer mehr in Vergessenheit, sodass wir dir heute Lorbeer als Gewürz und Heilpflanze näher bringen möchten.

Lorbeeröl, früher und heute

Lorbeeröl sieht zunächst nicht aus wie ein Öl, sondern eher wie eine Creme oder Butter. Das Öl schmilzt auf der Hautoberfläche bei etwa 30°C, weswegen es schon seit Generationen für Einreibungen genutzt wird.

Um es zu gewinnen, werden die Lorbeerfrüchte ausgepresst. Lorbeeröl sieht durch seine leicht grünliche Farbe nicht unbedingt appetitlich aus, aber es duftet wohltuend und wirkt ebenso.

Traditionell wird das Öl angewendet, um Beschwerden wie

  • Prellungen,
  • Verstauchungen,
  • Gelenkschmerzen und
  • Blutergüsse

zu lindern. Meist wird es aber nicht in seiner reinen Form angewendet, weil es die Haut reizt und Allergien auslösen kann. In der Tiermedizin hilft es gegen Entzündungen, zum Beispiel am Euter der Kuh.

Die würzige Duftnote des Öls wird heutzutage auch verwendet, um damit Liköre oder andere alkoholische Getränke zu aromatisieren, sowie Parfums und weitere Kosmetikprodukte eine würzig herbe Duftkomponente zu verleihen.

Lorbeeröl ist in Deutschland schwer erhältlich. Versuche, es in deiner Apotheke zu bestellen.

Lorbeer: lecker und heilsam

Die meisten von uns kennen Lorbeer nur als grüngräuliche sperrige Blätter, die Oma in Suppen und Eintöpfen mitgekocht hat.

Doch selbst verwenden tun das Blatt nur noch wenige unter uns. Doch Lorbeer hat noch mehr zu bieten als seine Blätter in getrockneter Form!

Lorbeer wächst in Europa nur im Mittelmeergebiet, weil er nicht wirklich winterhart ist.

Je nach Standort kann er sich zu einem bis zu 10m hohen Baum auswachsen, jedoch wird dir das im Blumenkübel niemals gelingen, sodass du keine Sorge haben musst, wenn du dich dafür entscheidest, die immergrüne Pflanze bei dir aufzunehmen.

Die Blätter enthalten ätherische Öle, die das würzige, charakteristische Aroma beim Erhitzen (zum Beispiel in der Suppe) freigeben.

Die Früchte sind fetthaltig, aus ihnen wird Lorbeeröl hergestellt, das vielfältig eingesetzt werden kann.

Lorbeer fristet ein etwas trauriges Dasein unter den Küchenkräutern. Hast du es schon benutzt? Sicher sehr selten! Probiere die grünen Blätter doch einmal aus:

Küchentipps für Lorbeer

Wage dich ruhig an Lorbeer heran und probiere aus, was du damit alles würzen kannst!

Wenn du zum Beispiel Salzkartoffeln als Beilage zu Fisch kochst, solltest du ausprobieren, das Kochwasser der Kartoffeln mit einem Lorbeerblatt zu würzen.

Mit Lorbeer zu kochen ist nicht kompliziert, du solltest nur folgende Dinge beachten:

  • Lorbeer braucht Flüssigkeit, um sein Aroma zu entfalten. Bei allen Gerichten, die nur in Fett gebraten oder gebacken werden, kann sich das Aroma der Blätter schlecht entfalten.
  • Je länger die Garzeit des Gerichtes, desto besser für das Lorbeerblatt! Ist die Garzeit nur kurz, brauchst du daher mehr Blätter, um das gleiche würzige Ergebnis zu erzielen.
  • Das Aroma entfaltet sich optimal, wenn du die Oberfläche des Blattes vergrößerst. Reiße es daher vor dem Kochen vom Rand bis zur Mittelrippe ein, sodass es gefiedert scheint und nur noch von der Mittelrippe zusammengehalten wird.

Lorbeer passt auch gut zu anderen Gewürzen, die in der süßen Küche verwendet werden. Probiere es doch zusammen mit folgenden Gewürzen aus: Zimt, Vanille, Zitrone, Orange, Muskat,…

Rezeptideen

Zugegeben, du wirst nicht wirklich darüber nachdenken, Lorbeer zu verwenden, um Gurken selbst sauer einzulegen und auch Wildgerichte mit Lorbeerwürze gehören sicherlich nicht im Alltag auf deinen Tisch.

Doch es gibt viele Ideen und Varianten, wie du das würzige Blatt in deiner Alltagsküche verwenden kannst. Dabei kannst du frische oder getrocknete Blätter verwenden, das beste Aroma ergibt sich jedoch aus frischen Blättern.

  • Lorbeerkartoffeln: Schneide die rohen Kartoffeln längst mit einem langen Schlitz ein und stecke ein ganzes Lorbeerblatt in die Kartoffel. Nun gare die Kartoffel im Ofen oder Dampf und genieße das würzige Aroma zu Fleisch und Fisch!
  • Gewürztee: Wie bereits erwähnt, passt das Aroma von Lorbeer gut zu Zimt und Vanille. Mische deine eigene Gewürztee-Zubereitung aus Lorbeer, Zimtstange und Orangenschalen. Lecker!
  • Gewürzöl: Wenn du ein Lorbeerbäumchen hast, ist Gewürzöl eine prima Geschenkidee: Fülle in eine dekorative Glasflasche einige frische Blätter und gieße sie mit Olivenöl auf. Je länger das Öl zieht, desto besser!
  • Fleischgerichte: Wenn du das nächste Mal Schnitzel oder Hühnerbrust brätst, schneide das Fleisch vorher auf, lege ein Lorbeerblatt in die so entstandene Tasche und „nähe“ diese mit einem Zahnstocher wieder zu. So durchströmt beim Garen das herrliche Aroma das gesamte Fleisch!

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