Die Wahrheit rund um beliebte Getränke

Einige beliebte Getränke wie zum Beispiel Apfelsaft oder Apfelsaftschorle sind nicht so gesund, wie viele denken.
Die Wahrheit rund um beliebte Getränke
Elisa Morales Lupayante

Geprüft und freigegeben von der Sportpädagogin und Ernährungsberaterin Elisa Morales Lupayante.

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Beliebte Getränke wie Apfelsaft, Saftschorlen, Eistee, grüne Smoothies und mehr werden in großen Mengen verkauft und getrunken. Verbraucher glauben meist, sich damit etwa Gutes zu tun, statt zu Limonaden zu greifen.

Doch können solch beliebte Getränke ungesünder sein als Limo?

Beliebte Getränke in gesunder Optik

Smoothies und Säfte sind beliebte Getränke, die oft aus Gesundheitsgründen einer Limonade oder Cola vorgezogen werden. Auch (Eis-) Teegetränke und Saftschorlen gehören dazu.

Doch was steckt dahinter, wenn Gesundheitsexperten vor hohem Konsum warnen?

Beliebte Getränke, die wir Mitteleuropäer für gesund halten, gibt es oft schon im Nachbarland nicht mehr.

Ein Beispiel ist die Apfelsaftschorle, die ja, so sagt man, viel gesünder sei, als Limonaden. Doch was ist dran am gesunden Image, das beliebte Getränke zum Verkaufsschlager macht?

Wir nehmen exemplarisch ein paar beliebte Getränke unter die Lupe:

Apfelsaft / Fruchtsaft

Wer aus gesundheitlichen Gründen lieber zum Glas Saft als zum Glas Cola greift, liegt damit leider ziemlich falsch. Ein Glas (250ml) Cola enthält 105 Kalorien und 26,5g Zucker.

Ganz schön viel Kalorien, ganz schön viel Zucker, oder? Natürlich wirst du denken, jeder weiß ja schließlich, dass Cola ungesundes Zuckerwasser ist!

Das gleich große Glas Apfelsaft jedoch schlägt dicker zu Buche – und schlägt sich damit auch dicker auf die Hüften: 114 Kalorien und ganze 28g Zucker stecken in einem Glas Apfelsaft!

Du wirst jetzt argumentieren, dass in Apfelsaft schließlich auch Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe stecken und daher der Saft trotzdem gesünder sei als die Cola.

Nun, die meisten günstigen Säfte (und hierbei ist nicht nur der beliebte Apfelsaft gemeint) werden aus Fruchtsaftkonzentrat hergestellt.

Durch die Herstellung des Konzentrates gehen ein Großteil der ursprünglich im Apfel enthaltenen Vitamine verloren.

Da die wertvollsten sekundären Pflanzenstoffe die löslichen und unlöslichen Ballaststoffe des Apfels sind und diese mit dem Trester nach der Saftgewinnung entfernt werden, zieht auch dieses Argument nicht.

Möchtest du von den Gesundheitsvorteilen von Äpfeln oder anderem Obst profitieren, so musst du das Obst am Stück essen. Mit Schale, aus kontrolliert biologischem Anbau.

Ein Apfel reicht. Denn überlege, wie viele Äpfel in einem Glas Saft stecken: würdest du diese Menge in der selben Zeit auch essen, in der du das Glas Saft hinunter kippst?

Saftschorlen

Nun, da wir Saft als „Zuckerwasser“ und Kalorienbombe „entlarvt“ haben, ist die Saftschorle dran. Du ahnst es, auch die Saftschorle ist in Wirklichkeit nicht so gesund, wie sie scheint.

Um beim Beispiel Apfelsaft zu bleiben: verdünnst du den Apfelsaft 1:1 mit Wasser, um daraus eine Apfelsaftschorle zu erhalten, so wird das Getränk nicht gesünder, nur dünner.

Ein Glas Apfelsaftschorle hat somit immer noch 14g Zucker (das ist etwa ein Esslöffel voll!) und rund 57 Kalorien. Und natürlich immer noch keine Ballaststoffe.

Die Saftschorle ist somit zwar kalorienärmer als ein reiner Saft und enthält auch weniger Zucker, aber wirklich gesund ist sie trotzdem nicht.

Grüne Smoothies

Auch Smoothies sind beliebte Getränke, die besonders gesund sein sollen.

Grundsätzlich gilt für Smoothies das, was für Saft auch gilt:

Sie enthalten viele Kalorien, sind sie mit Obst hergestellt auch viel Zucker und sind als Getränke nicht geeignet, da sie, streng genommen, eine Mahlzeit darstellen, wenn du den Berg Obst und Gemüse, der zur Herstellung benötigt wird, berücksichtigst.

Doch grüne Smoothies sollen ganz besonders gesund sein, was ist damit?

Grüne Smoothies sind Getränke, die aus hauptsächlich grünem Obst und Gemüse hergestellt werden. Ihre grüne Farbe erhalten sie meist durch einen hohen Anteil an grünem Blattgemüse wie Spinat, Salat, Grünkohl und andere.

In letzter Zeit werden solche Getränke als „besonders gesund“ vermarktet, da in ihnen überdurchschnittlich viel Chlorophyll, also Blattgrün, enthalten ist.

Chlorophyll zählt zu den sekundären Pflanzenstoffen und soll, glaubt man der Werbung, besonders gesund, glücklich und sogar jünger machen.

Dies alles wird mit der „entschlackenden“ oder „detox“, also „entgiftenden“ Wirkung des grünen Blattfarbstoffes begründet.

In der Medizin existiert jedoch der Begriff der „Entschlackung“ nicht, er stammt aus der Naturheilkunde und ist nur mündlich überliefert.

Grüne Smoothies sind trotz aller Kritik eine hervorragende Möglichkeit, den Konsum von Obst und Gemüse zu erhöhen und auf die geforderte Menge pro Tag zu kommen, wenn du dich sonst eher von Fast Food ernährst.

Wichtig ist, dass der Smoothie frisch zubereitet wird und du ihn direkt nach der Zubereitung verzehrst, denn der Vitaminverlust im Smoothie tritt durch den erhöhten Luftkontakt schneller ein als bei ganzen Früchten.

Eistee

Insbesondere im Sommer ist Eistee beliebt und wird gerne eiskalt serviert und bei großer Hitze genossen.

Doch wenn du dir die Zutatenliste anschaust, wirst du selbst sehen: Eistee besteht aus Tee-Extrakt, Aroma und Zucker. Mit „Tee“ hat ein solcher Eistee aus der Flasche nichts zu tun.

Möchtest du einen gesunden Eistee herstellen, so koche einen schwarzen (oder grünen) Tee in einer Kanne, in die du zuvor frische Zitronenscheiben (aus kontrolliert biologischem Anbau) gelegt hast.

Beim Abkühlen geht das Aroma der Zitrone und ihrer Schale in den Tee über. Fast kalorienfrei und viel erfrischender als Zuckerwasser mit Teegeschmack!


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