Wie Obst gegen Verstopfung helfen kann

Verstopfung kann mit Obst vorgebeugt und auch gelöst werden, wenn du die richtigen Früchte wählst.
Wie Obst gegen Verstopfung helfen kann

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 16. Januar 2019

Verstopfung ist mehr als unangenehm und kann zu weiteren Problemen wie Blähungen, Bauchschmerzen und generellem Unwohlsein führen. Hier erfährst du wie Obst gegen Verstopfung helfen kann.

Schnell ist der Griff zur Abführtablette, doch diese wirkt nicht gerade sanft und kann Bauchkrämpfe und mehrmaligen Durchfall auslösen. Warum mit Tabletten, wenn Obst gegen Verstopfung helfen kann?

Wodurch entsteht Verstopfung?

Verstopfung kann mehrere Ursachen haben, meist steckt jedoch eine Kombination mehrerer Gründe dahinter. Diese können sein:

Bewegungsmangel: Ein träger Darm sitzt meist in einem trägen Körper. Wer sich viel bewegt, hat selten Verstopfung – und umgekehrt.

Kommt der Darm ins Stocken, hilft oft schon regelmäßige Bewegung, um diesen bei Laune zu halten. Opas Verdauungsspaziergang hatte also gute Gründe!

Zu geringe Flüssigkeitszufuhr: Wer nicht genug trinkt, stellt seinem Darm auch zu wenig Flüssigkeit zur Verfügung, um optimal zu arbeiten – der Stuhl wird hart und fest.

Zwei Liter Wasser sind das Minimum bei trägem Darm, bei Verstopfung darf es immer mehr sein!

Zu wenig Ballaststoffe: In der heutigen, modernen Ernährung mit vielen industriell gefertigten Mahlzeiten und Lebensmitteln mangelt es an Ballaststoffen.

Ballaststoffe sorgen für ein hohes Stuhlvolumen und ernähren die gesunden Darmbakterien – unser eigentliches Verdauungsorgan.

Wahrscheinlich wirst du auf Anhieb ein oder zwei Gründe finden, die bei dir ausschlaggebend sein könnten. Es wird Zeit, dies zu ändern – und zwar mit Obst!

Obst
Warum Obst gegen Verstopfung hilft

Obst ist ein gutes Mittel, um Verstopfung vorzubeugen und sie zu lösen.

Wenn du nur dafür sorgen möchtest, dass du keine Verstopfung bekommst, ihr also vorbeugst, dann funktioniert dies mit jedem Obst, das du mit Schale verzehrst.

Also kaufe Obst grundsätzlich aus kontrolliert biologischem Anbau, denn ab heute verzehrst du Äpfel und Birnen mit Schale, lässt kernlose Trauben links liegen und bevorzugst natürliche Sorten mit Kernen.

Obst enthält zwei sehr effektive Dinge, die Verstopfung vorbeugen:

  • Flüssigkeit und
  • Ballaststoffe

Letztere liegen in Form von gelösten und ungelösten Ballaststoffen vor.

Lösliche Ballaststoffe sind zum Beispiel das Apfelpektin, unlösliche Ballaststoffe die Schale des Apfels. Wenn du die Verstopfung mit Obst lösen möchtest, kommen jedoch folgende Obstsorten in Frage:

Feigen
Feigen

Feigen haben einen sehr hohen Ballaststoffanteil, dessen unverdauliche Fasern im Darm aufquellen und ordentlich Druck aufbauen, die Darmbewegung anregen und dadurch dafür sorgen, dass sich der Darm entleert.

Bevorzuge frische Pflaumen, denn diese enthalten bereits einiges an Flüssigkeit.

Sind diese gerade nicht erhältlich, zum Beispiel im Winter, iss getrocknete Feigen. Dann achte aber extrem darauf, genug dazu zu trinken, damit genug Flüssigkeit zum Quellen der Ballaststoffe zur Verfügung steht!

Pflaumen
Obst gegen Verstopfung – Pflaumen

Wer kennt das nicht? Zu viele Pflaumen im Bauch erhöhen den Drang, die Toilette aufzusuchen.

Es liegt an den vielen Ballaststoffen, die wie bei den Feigen dafür sorgen, dass der Darminhalt besonders schnell ins Freie befördert werden will.

Daher sind auch Pflaumen gut bei Verstopfung. Die Farbe der Pflaume ist egal, du kannst auch Zwetschgen, Mirabellen oder Reineclauden verwenden.

Ist gerade Winter und es gibt nichts davon zu kaufen, tut es auch eine große Portion getrocknete Pflaumen, auch Backpflaumen genannt. Auch hier gilt: bei Trockenobst immer besonders viel dazu trinken, um den gewünschten Effekt zu erzielen!

Weintrauben
Trauben

Wie bereits erwähnt, solltest du künstliche und moderne Züchtungen ohne Kerne beim Einkauf liegen lassen und dich auf alte Sorten mit Kernen besinnen.

Achte beim Verzehr der Trauben darauf, die Kerne auch zu zerkauen und nicht bloß im Ganzen herunterzuschlucken. Nur dann haben sie eine optimale Wirkung auf deinen Darm!

Je härter die Schale der Trauben, desto besser wirken sie zusätzlich. Rosinen sind nicht so effektiv, denn ihnen fehlen die Kerne.

Johannisbeeren
Johannisbeeren

Sie sehen schon so ähnlich aus wie Trauben und ihre Wirkung ist ähnlich: durch ihren hohen Ballaststoffgehalt mit Schale und Kernen sind sie gut geeignet, um dann deine Verdauung auf Trab zu bringen.

Wie bei den Trauben ist auch hier wichtig, dass du die Kerne gut zerkaust und nicht unzerkaut herunterschluckst. Ähnlich gut wie Johannisbeeren wirken übrigens Stachelbeeren, Himbeeren und Blaubeeren.

Wie wäre es mit einem bunten Obstsalat, in dem du so viel ballaststoffreiches Obst wie möglich miteinander kombinierst? Du wirst sehen, wie zügig der Drang nach dem „stillen Örtchen“ entstehen wird…


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Lever, E., Scott, S., Emery, P., & Whelan, K. (2015). The effect of prunes on stool output, whole gut transit time and gastrointestinal symptoms: a randomised controlled trial. Proceedings of the Nutrition Society. https://doi.org/10.1017/S0029665115000178
  • Conklin, N. Lou, & Wrangham, R. W. (1994). The value of figs to a hind-gut fermenting frugivore: a nutritional analysis. Biochemical Systematics and Ecology. https://doi.org/10.1016/0305-1978(94)90004-3

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.