Mandalas: Warum sind sie für Kinder gut?

Mandalas verbessern die Konzentrationsfähigkeit und sind auch für Kinder mit speziellen Bedürfnissen sehr hilfreich, da man sich dabei entspannen und verschiedene Fähigkeiten verbessern kann.
Mandalas: Warum sind sie für Kinder gut?
Valeria Sabater

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Valeria Sabater.

Geschrieben von Valeria Sabater

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Mandalas malen ist eine therapeutische Beschäftigung,die in jedem Alter sehr entspannend wirkt und Spaß macht.

Seit einigen Jahren werden Mandalas auch in Schulen verwendet, da diese große Vorteile für die physische und emotionale Entwicklung von Kindern haben, die nicht unbeachtet beleiben sollten.

Es handet sich um eine einfache, preiswerte und attraktive Aktivität, die Kindern dient, sich besser zu konzentrieren und ihre Phantasie anzuregen. Auch Emotionen können dadurch besser ausgedrückt werden.

In unserem heutigen Beitrag erklären wir dir, warum das Anmalen von Mandalas entspannend wirkt und gut für Kinder ist.

Mandalas malen: die Kunst des Kreises

Mandalas

Schon Gustav Jung war der Ansicht, dass sie (das sanskritische Wort für “Kreis”) die essentielle und transzendentale Figur für Ausgleich und Perfektion darstellen.

Unser Gehirn ist ein klares Beispiel für die menschliche Evolution. Hier werden auch bestimmte Bilder integriert, die Ruhe sowie Harmonie bringen.

  • Die Figur des Kreises bedeutet für Kinder eine “visuelle Grenze”, in deren Zentrum sich dann die Phantasie entfalten kann, die Bewegung und die Magie, jenseits vom Chaos.
  • Mandalas stellen eine visuelle Stimulation dar, die sie einladet, zu kreieren, sich vorzustellen, sowie Harmonie zwischen der Unordnung zu finden.
  • Buddhisten sehen in Mandalas sowie den Kreisformen eine Hilfe, unser Inneres zu strukturieren. Deshalb sind diese für Kinder schon in frühem Alter ausgezeichnet.

Mandalas malen, eine Strategie für eine bessere Konzentration

Mandalas-malen

Kinder faszinieren Farben und die meisten malen sehr gerne Figuren aus, ganz besonders wenn diese visuell so attraktiv wie Mandalas sind. Dadurch kann man Folgendes erreichen:

  • Beim Malen sind Kinder ruhig und konzentrieren sich. Es gibt einfache und auch sehr schwierige Mandalas, je unterschiedlicher diese sind, umso intensiver der kognitive Prozess, der dafür nötig ist: Aufmerksamkeit, Flexibilität, Vorstellungskraft…
  • Ein Mandala muss man fertigstellen, um den gewünschten Effekt zu erzielen, nur so beeindruckt es visuell und emotional. Kinder wissen das und werden es zu Ende malen, um es mit Stolz vorzeigen zu können.
  • So können Kinder lernen, Geduld zu haben und Verantwortung zu übernehmen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Mandalas sind auch für Kinder mit speziellen Bedüfnissen eine tolle Therapie

Kind-Downsyndrom

Viele Erzieher und Lehrer machen davon in speziellen Schulen Gebrauch.

  • Mandalas malen ist beispielsweise auch für Kinder mit Downsyndrom oder Autismus ausgezeichnet. Damit können sie sich entspannen und lernen dann stereotype Bewegungen zu kontrollieren. Sie finden damit einen tollen Weg, sich auszudrücken.
  • Kinder mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit mit sowie ohne Hyperaktivität) haben mit Mandalas ebenfalls großen Spaß: Das Malen entspannt und verbessert überdies die Konzentration, damit wird ihre Fähigkeit, etwas zu erreichen, verbessert.

Mandalas für eine gute Feinmotorik und Auge-Hand-Koordination

Es ist erstaunlich wie geschickt schon kleine Kinder mit modernster Technologie umgehen: den Bildschirm scrollen, Nachrichten öffnen, Bilder vergrößern… all dies ist ein Kinderspiel!

Die visuelle Stimulation von Bildschirmen am Handy oder anderen Geräten ist zwar förderlich, doch nur solange Kinder diese nicht im Übermaß genießen und sie ihre Sinne nicht beeinträchtigen.

Der Gebrauch von technologischen Geräten sollte so weit wie möglich eingeschränkt werden.

Malen hat jedoch zahlreiche Vorteile in der Entwicklung des Gehirns eines Kindes. Dies ist auf folgende Gründe zurückzuführen:

  • Förderung der Auge-Hand-Koordination.
  • Die “intelligente Zange” der Finger verbessert auch verschiedene neuronale Verbindungen. Diese entwickeln Kinder zwischen 2 und 8 Jahren allmächlich.
  • Die Genauigkeit der Schrift verbessert sich. Sie können Objekte geschickter handhaben und es fällt auch einfacher, die Schuhe zu binden.
  • Darüber hinaus verbessert sich tagtäglich die Aufmerksamkeit und Wahrnehmungsfähigkeit, da diese mit dem Malen trainiert werden.

Wie kann man diese Aktivität in den Alltag einbauen?

tibetanische-Mandalas

Mandalas sollten nicht als Aufgabe betrachtet werden, man sollte Kinder nicht dazu zwingen, diese auszumalen. Sie sollen Spaß daran finden und sich unterhalten.

  • Nutze einen guten Augenblick, um deinen Kindern Vorlagen zum Anmalen anzubieten. Wenn sie an diesem Tag schon in der Schule Mandalas ausgemalt haben, empfiehlt es sich, zu Hause etwas anderes zu machen.
  • Lass die Kinder selbst die Mandalas auswählen, die sie dann am meisten interessieren. Es gibt Vorlagen mit Tieren, Sternen, Bäumen oder einfachen geometrischen Mustern, die sie dann selbst wählen können.
  • Steigere allmählich die Schwierigkeit der Bilder, so kannst du sie noch mehr motivieren.

Im Internet gibt es zahlreiche Seiten mit Mandalas, die man kostenlos herunterladen und ausdrucken kann. Ihr könnt gleich mit dem Anmalen beginnen!


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