Löwenzahn - Wozu dient er? Wie wird er konsumiert?
Der wissenschaftliche Name vom Löwenzahn ist Taraxacum officinale – das klingt ganz schön kompliziert für so eine Allerweltsblume! Sein Hauptverbreitungsgebiet ist die nördliche Hemisphäre, der europäische und amerikanische Kontinent.
Seit einiger Zeit wird Löwenzahn vermehrt zum Konsum angebaut und insbesondere bei der Zubereitung von Salaten eingesetzt. Er schmeckt etwas bitter, bitterer als Rucola oder Wegwarte.
Die Kuhblume oder Pusteblume, wie sie auch genannt wird, zeichnet sich durch ihre rauen, etwas harten und gezähnten Blätter aus, vor allem aber durch ihre schöne gelbe Blüte, aus der dann unzählige Samen hervorgehen, die der Wind davonträgt.
Wir lieben Salate! Aber wie gehaltvoll sind sie eigentlich? – Ein Salat als vollwertige Mahlzeit?
Wenn wir Pusteblumen pflücken und statt des Windes den Samen verbreiten, dürfen wir uns etwas wünschen. So sagt es zumindest der Volksglaube.
Wahrscheinlich hat der Wind letzten Endes mehr dazu beigetragen, den Samen zu verbreiten, aber wir könnten uns kaum eine heilsamere, nützlichere Pflanze als den Löwenzahn wünschen.
Folgende Nährstoffe stecken im Löwenzahn:
- Kohlenhydrate
- Ölsäure und Linolsäure
- Beta-Carotine
- Vitamine des B-Komplexes
- Vitamin C
- Kalium
- Flavonoide
- Taninne
Welche Pflanzenteile kann man konsumieren?
Der Frühling ist die beste Jahreszeit, um zarte Löwenzahnsprosse einzusammeln, wenn wir die Blätter für einen Salat verwenden wollen. Wir können sie aber auch in einem Stoffbeutel aufbewahren und für ihre spätere Verwendung trocknen.
Die Wurzeln des Löwenzahns werden gegen Ende des Sommers oder im Winter gesammelt und sollten dann in einem gut verschließbaren Glasgefäß aufbewahrt werden.
Folgende Pflanzenteile können gegessen werden:
Blätter
Vielleicht erinnern sie den ein oder anderen an Spinatblätter. Sie werden roh zu Salaten gegeben oder gekocht als Kuchenfüllung verwendet.
Sie schmecken leicht bitter und der bittere Geschmack nimmt mit der Zeit noch zu, weshalb es sich empfiehlt, nach kleinen, zarten Sprossen Ausschau zu halten.
Viele Menschen trinken auch Löwenzahntee, der aus den Blättern zubereitet wird, um in den Genuss der Heilwirkungen dieser Pflanze zu kommen.
Blüten
Bevor sich die Blüten öffnen, können sie in Salz und Essig eingelegt werden, so wie Kapern. Du kannst sie auch zu Salaten gegeben oder gebraten werden.
Wurzeln
Wenn die Pflanze mindestens zwei Jahre alt ist und daher ihre Entwicklungsreife erreicht hat, kann man einen Teil der Wurzel ernten, toasten und daraus einen Tee kochen.
Welche Heilwirkungen werden dem Löwenzahn zugeschrieben?
Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, an dem wir dir einige der wichtigsten gesundheitsfördernden Wirkungen des Löwenzahns vorstellen. Bleibt nur noch, dass du beginnst, ihn zu konsumieren.
Heilmittel gegen Diabetes
In Europa wird Löwenzahn häufig bei Diabetes eingesetzt. In der Wurzel dieser Pflanze sind leicht verdauliche Zucker enthalten.
Behandlung von Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Der französische Name des Löwenzahns ist “pissenlit”, was soviel bedeutet wir “Urin im Bett”.
Dieser etwas merkwürdig anmutende Name hat seinen Ursprung in der Tatsache, dass man Löwenzahn lange Zeit verwendete, um die Nieren in ihrer Funktion zu unterstützen und die Harnproduktion anzuregen.
Eine gesteigerte Harnproduktion beugt der Entstehung von Nierensteinen vor und fördert die Heilung von Harnwegsinfekten. Die diuretische Wirkung des Löwenzahns geht dabei nicht mit einem erhöhten Kaliumverlust einher, wie das bei vielen anderen Diuretika der Fall ist.
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Verbesserte Verdauung
Die Pflanze regt den Appetit an, was besonders von Bedeutung ist, wenn man sich gerade von einer überstandenen Erkrankung erholt. Sie stimuliert die Produktion der Gallenflüssigkeit und wirkt leicht abführend, was die Verdauung verbessert und Verstopfungen vorbeugt.
Leberschutz
Löwenzahn eignet sich hervorragend, um die Stoffwechselendprodukte und Giftstoffe, die Tag für Tag im Körper anfallen, zu eliminieren.
Durch die Entgiftung werden die Ausscheidungsorgane Niere und Darm sowie die Leber entlastet. Deshalb eignet sich diese Pflanze zur begleitenden Therapie von Gelbsucht, Hepatits und Lebertumoren.
Insgesamt entschlackt der Körper, er reinigt das Blut und es kann die Folgen einer Lebensmittelvergiftung abschwächen. Er senkt den Blutspiegel von Cholesterin und Harnsäure.
Behandlung einer Blutarmut
In den Blättern des Löwenzahns sind bedeutende Mengen an Eisen enthalten, das zur Vorsorge und Therapie einer Anämie unverzichtbar ist.
Das gilt für jede Form der Blutarmut, die auf einen Eisenmangel zurückzuführen ist, weil dieser Mineralstoff über die Nahrung nicht ausreichend zugeführt wird.
So empfehlen wir zum Beispiel Schwangeren den Konsum von Löwenzahn, da sich während der Schwangerschaft nicht selten eine Blutarmut einstellt.
Gesundheit der Augen
Wer unter Nachtblindheit leidet oder für eine Makuladegeneration prädisponiert ist, kann Löwenzahn konsumieren, um seinen Organismus dann so mit Beta-Carotinen (und in der Folge mit Vitamin A) zu versorgen. Diese Nährstoffe unterstützen das Sehvermögen.
Heilmittel bei Krampfadern und Hämorrhoiden
Gegen derartige Leiden hilft Löwenzahn aufgrund der in ihm enthaltenen Tannine. Er verschafft Linderung und beruhigt bei peripheren Durchblutungsstörungen wie Krampfadern sowie Hämorrhoiden.
Um Hämorrhoiden zu behandeln, empfehlen sich Sitzbäder in Löwenzahntee oder das direkte Auftragen dieses Tees mit einem Wattebausch.
Hautpflege und Verbündeter in Schönheitsfragen
Löwenzahn wird schon lange Zeit zur Behandlung von Hautproblemen wie Ekzemen sowie Psoriasis eingesetzt.
Dazu musst du einen Löwenzahntee zubereiten, für den eine Handvoll Löwenzahnblüten in einer Tasse Wasse aufkochen. Nachdem der Tee abgekühlt ist, kannst du diesen mithilfe eines Wattebauschs auf die verletzte Haut auftragen.
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen für den Konsum von Löwenzahn
Nebenwirkungen, die durch den Konsum von Löwenzahn verursacht werden, sind sehr selten.
- Ab und zu kommt es zu allergischen Reaktionen, die sich in Hautreaktionen sowie Ekzemen zeigen.
- Der übermäßige Konsum dieser Pflanze kann zu Magenbeschwerden, Sodbrennen sowie Durchfall führen.
- Frische Löwenzahnstengel können zu Vergiftungen bei Kindern führen.
Löwenzahntinktur sollte aufgrund ihres Alkoholgehaltes nicht von Schwangeren oder Frauen, die stillen, konsumiert werden. Diesen empfehlen wir eine kleine Portion frischen oder getrockneten Löwenzahn.
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