5 Schlüssel, um das Broken-Heart-Syndrom zu vermeiden

Das Broken-Heart-Syndrom wurde noch bis vor kurzem mit einem drohenden Herzinfarkt verwechselt. Dabei erfolgt jedoch eine massive Ausschüttung von Stresshormonen ins Blut, welche wiederum die Herzwand überreizen.
5 Schlüssel, um das Broken-Heart-Syndrom zu vermeiden
Valeria Sabater

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Valeria Sabater.

Geschrieben von Valeria Sabater

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Das Broken-Heart-Syndrom, auch Stress-Kardiomyopathie genannt, weist ganz ähnliche Symptome wie bei einem Herzinfarkt auf. Die Sterberate ist jedoch sehr gering. Hauptsächlich sind Frauen betroffen.

Die Ursachen für dieses Syndrom sind intensive Emotionen und großer Stress. Wer daran erkrankt, denkt meist, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Im Krankenhaus wird normalerweise auch das Protokoll für einen Herzinfarkt eingeleitet, doch sobald die entsprechenden Untersuchungen durchgeführt werden wird festgestellt, dass die linke Herzkammer verformt ist. 

Zum ersten Mal wurde dieses Syndrom in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts in Japan beschrieben. Das Broken-Heart-Syndrom wird von asiatischen Ärzten als Tako Tsubo bezeichnet, das ist ein Tonkrug, der zum Fang von Tintenfischen verwendet wird.

Wenn sich die linke Herzkammer verformt gleicht sie nämlich diesem am Hals schmalen und sonst ausgebuchteten Tonkrug. Dieses Syndrom ist viel öfter anzutreffen, als man sich dies denken würde. Deshalb ist es wichtig, die Symptome zu kennen und auch mehr über vorbeugende Maßnahmen zu wissen.

Anschließend gehen wir näher auf dieses Thema ein.

Was ist das Broken-Heart-Syndrom und welche Symptome treten dabei auf?

Tako-Tsubo-Syndrom

Es handelt sich dabei um eine Stress-Kardiomyopathie, die erst vor gut 20 Jahren zum ersten Mal beschrieben wurde. Das bedeutet jedoch nicht, dass es sich um eine neue Krankheit handelt.

  • Da diese Kardiomyopathie dieselben Symptome wie ein Herzinfarkt aufweist, wurde sie meist als Verdacht auf Herzinfarkt diagnostiziert.
  • Seit jedoch bessere Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung stehen, konnte festgestellt werden, dass es sich um eine andere Krankheit handelt.

In der Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine wurde 2015 eine interessante Studie veröffentlicht, in der die grundlegenden Eigenschaften des Broken-Heart-Syndroms beschrieben wurden.

Dazu gehören folgende:

Kein Herzversagen

Personen die an diesem Syndrom erkranken, werden meist nach einem einwöchigen Krankenhausaufenthalt entlassen, ohne genau zu wissen, was das eigentliche Problem war.

  • Sie hatten dieselben Symptome wie bei einem Herzinfarkt, es war jedoch kein Blutgerinnsel und keine Arterienverstopfung zu finden.
  • In Wahrheit handelt es sich dabei nämlich um eine vorübergehende Störung. Wenn jemand an einer großen emotionalen Belastung leidet, werden im Körper bestimmte Hormone vermehrt freigesetzt, so beispielsweise Adrenalin.
  • Dies beeinträchtigt den Herzmuskel, doch nicht die Koronararterien.
  • Die linke Herzkammer verändert dadurch vorübergehend ihre Form, die, wie bereits erwähnt, einem japanischen Tonkrug gleicht.
  • Die betroffene Person fühlt starken Druck und Atembeschwerden, Schwindel, kalten Schweiß und Schmerzen in der Brust.

Wie kann man Vorsorge leisten?

Frau macht Yoga

Wie bereits erwähnt, sind vorwiegend Frauen von dieser Herzerkrankung betroffen.

Der Arzt Ilan Shor Wittstein von der Universität John Hopkins (Baltimore, USA) zählt zu den renommiertesten Experten für Herzkrankheiten.

  • Aus seinen Studien, die in der Zeitschrift The New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden, geht hervor, dass insbesondere Frauen ab der Menopause gefährdet sind, an diesem Syndrom zu erkranken.
  • Die vermehrte Produktion von Adrenalin und Noradrenalin und die Ausschüttung dieser Hormone ins Blut durch intensive emotionale Belastung wirkt auf das Herz schädlich.

Diese Katecholamine greifen den Herzmuskel vorübergehend an, jedoch nicht die Zellen. Zur Vorsorge gegen das Broken-Heart-Syndrom empfiehlt sich deshalb die Berücksichtigung folgender Maßnahmen:

1. Stresskontrolle nach der Menopause

Während des fruchtbaren Zyklus machen Hormone Frauen in Stress- und Angstsituationen sehr resistent. Ab der Menopause verändert sich dies jedoch, deshalb sollten neue Strategien berücksichtigt werden.

Natürlich ist niemand immun gegen eine schlechte Nachricht oder Enttäuschung. Doch du kannst das Gehirn und den Körper trainieren, um zu erreichen, dass dich starke Belastungen nicht aus der Bahn bringen.  

  • Wir empfehlen Yoga oder Mindfullness.
  • Nimm dir täglich Zeit für dich selbst, gehe spazieren und lerne Meditationstechniken, die dir helfen, dass sich kleine Probleme nicht in große Berge verwandeln.

Lesetipp: Es ist nie zu spät: Frau beginnt mit 86 Jahren, Yoga zu trainieren

2. Jeden Tag eine halbe Stunde Bewegung

Du kannst deinen Herzmuskel trainieren, damit dieser stärker und resistenter wird. Aerobische Übungen sind dafür besonders gut geeignet.

Gehe spazieren, tanze, schwimme…

3. Selbsthilfegruppen: Zusammenhalt und Erleichterung, um Schwierigkeiten einfacher zu bewältigen

Gute Freundschaften sind Medizin fürs Herz. Du benötigst jemanden, um dich ehrlich auszusprechen, eine kathartische Wirkung zu erzielen, um dich emotional zu befreien und Spannungen abzulegen.

Zu wissen, dass es Personen gibt, die dich verstehen, unterstützen und dir zuhören ist für den Alltag lebenswichtig.

4. Gesunde Ernährung und Lebensgewohnheiten

Besonders wichtig in der Vorsorge gegen das Broken-Heart-Syndrom ist natürlich die adäquate Stressbewältigung und Verarbeitung von Emotionen.

  • Doch auch die Pflege der Gesundheit des Herzmuskels ist sehr wichtig.
  • Baue mehr frisches Obst und Gemüse in deinen Ernährungsplan ein, insbesondere rote, orange und violette Nahrungsmittel. Diese enthalten besonders viele Antioxidantien, die das Herz schützen.

5. Prioritäten setzen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen

Deine Familie steht an erster Stelle, du sorgst dich jeden Tag um sie, arbeitest viel und versuchst, alle glücklich zu machen.

  • Vergiss dabei jedoch nicht, dass wenn du dich selbst nicht pflegst, der Moment kommen wird, an dem du dich nicht mehr um deine Familie kümmern kannst.
  • Führe regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch, um Cholesterinwerte, Blutdruck, Gewicht, den Zuckerspiegel etc. zu analysieren.

Diese können viel über die Herzgesundheit aussagen. Setze Prioritäten und pflege dich selbst, um dein Herz und auch deine Allgemeingesundheit zu schützen.


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