Krebs per Bluttest erkennen

Ein neuer Bluttest könnte dazu führen, Krebs frühzeitig zu erkennen.
Krebs per Bluttest erkennen

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 26. Januar 2019

Per Bluttest Krebs nachweisen zu können ist eine Möglichkeit, die vielleicht in Zukunft Alltag werden wird. Die Methode ist minimal invasiv, es muss dazu nur Blut abgenommen und analysiert werden. Gewebeproben könnten daher in Zukunft unnötig werden.

Bluttest statt Operation

Mit einem Bluttest Krebs sicher nachweisen zu können wäre eine Möglichkeit, die einigen Menschen nicht nur das Leben retten könnte, sondern auch die Kosten für das Gesundheitssystem senken könnte.

Heutzutage muss zur definitiven Krebsdiagnose immer mit einem invasiven Eingriff, zum Beispiel einer kleinen Operation, eine Gewebeprobe entnommen werden.

Diese wird dann in einem Labor darauf untersucht, ob es sich um Krebs handelt oder ob das Geschwür gutartiger Natur ist.

Mit einem einfachen Bluttest nicht nur Krebs nachweisen zu können, sondern auch die genaue Art des Krebses diagnostizieren zu können, würde bedeuten, dass Krebs schon erkannt werden könnte, bevor sich mit bildgebenden Verfahren sichtbar gemachte größere Krebsgeschwüre bilden können.

Die Behandlung könnte an einem extrem frühen Zeitpunkt beginnen und somit die Heilungschancen immens erhöhen.

Auch im Laufe einer Krebsbehandlung könnte ein Bluttest den Patienten weitere operative Eingriffe zur Entnahme von Gewebeproben ersparen. Mittels des Bluttestes ließe sich einfacher beurteilen, ob und wie die Behandlung anschlägt und wirkt.

Insbesondere dann, wenn sich beim Patienten bereits Metasthasen gebildet haben, ist es unmöglich, wirklich jedes Krebsgeschwür zu punktieren. Ein Bluttest würde also auch die Kontrolle des Behandlungserfolges vereinfachen.

Bluttest

Bluttest weist Krebs-DNA nach

Die Forschung hat einen Bluttest entwickelt, mit dem es möglich ist, allerkleinste Bruchstücke des Erbgutes, der DNA und RNA von Krebszellen im Blutserum nachzuweisen.

Diese tragen die genetischen Eigenschaften des Tumors und lassen daher nicht nur die Diagnose von Krebs generell zu. Sie ermöglichen es auch, die genaue Art des Krebses zu identifizieren.

Es wäre auch möglich, einen möglichen Rückfall unkompliziert zu bemerken und die Behandlung wieder neu aufzunehmen.

Dieses Wissen ist nicht neu, jedoch fehlte bis vor kurzem die Analysetechnik, um diese Erbgutinformationen aus einer Blutprobe heraus zu filtern.

Der Vorteil ist zudem, dass mit einem solchen Bluttest nicht nur eine gewisse Krebsmutation diagnostiziert werden kann, sondern alle im Körper vorhandenen Mutationen.

Nimmt man hingegen eine Gewebeprobe eines einzigen Tumors, kann man nur die Art der Mutation an dieser einzigen Stelle nachweisen. Nicht eventuell andere ebenfalls vorhandene Mutationen. Dies ermöglicht eine wesentlich genauere und effektivere Behandlung.

Bluttest

Einschränkungen des Verfahrens

Man könnte nun meinen, dass dieser Bluttest die Krebsdiagnostik revolutioniere, jedoch ist dies leider nicht so.

Die Forscher geben zu bedenken, dass das Verfahren bei einigen Tumorarten sehr gut funktioniert, bei anderen jedoch keine wirklich zufriedenstellenden Ergebnisse bringt.

Manche Tumore wachsen zum Beispiel so langsam, dass sie dadurch nur extrem wenig Erbgutmaterial an das Blut abgeben und somit durch den Bluttest auch nur schwer und selten nachweisbar sind.

Manche Krebsarten, zum Beispiel ein Gehirntumor, können daher leider nicht mit dem Bluttest nachgewiesen werden, sondern nur mit bildgebenden Verfahren oder Gewebeproben – was sehr belastend für die Patienten sein kann.

Auch andere Erkrankungen wie zum Beispiel weitaus weniger gefährliche Entzündungen oder unspezifisches Fieber können dazu führen dass diese sogenannten Tumormarker im Blut ansteigen.

Dies könnte unter anderem zu einer Fehldiagnose führen.

Es ist daher leider noch Zukunftsmusik, den Bluttest zur verlässlichen Diagnose aller Krebsvarianten zur Früherkennung zu nutzen. Die Forschung hat noch einen weiten Weg vor sich, bevor das Verfahren sichere Nachweise zur Diagnose aller Tumorarten gibt.

Blutprobe

Krebsvorsorge im Alltag

Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis die Forschung so weit ist, dass dieser Bluttest zur Krebsvorsorge eingesetzt werden kann.

Bis dahin musst du also weiter die bisher bekannten Verfahren nutzen, um dich vor Krebs zu schützen, beziehungsweise um Krebs rechtzeitig zu diagnostizieren. Dazu gehört unter anderem:

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.
  • Ein gesunder Lebensstil (z.B. ohne Rauchen).
  • Eine gesunde Ernährung (ohne Alkohol, mit viel Obst und Gemüse).
  • Engmaschigere Kontrolle bei erblicher Vorbelastung (Familienmitglieder mit Krebs).

Merke: Je eher Krebs erkannt wird, desto höher die Heilungs- und Überlebenschancen!

Gehe daher bitte regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen, zum Beispiel Hautkrebsscreening beim Hautarzt, Krebsvorsorge beim Frauenarzt oder Urologen etc. Es ist dein Körper und dein Leben!


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