Versöhne dich mit der Einsamkeit
Einsamkeit hat den Ruf, schlecht zu sein, denn der Mensch sei, so sagt man, für Zweisamkeit gemacht.
Jedoch vergessen dabei viele, dass zeitweilige Einsamkeit auch durchaus heilsam sein kann und positive Effekte auf die Psyche hat. Allerdings nur, wenn man sie annimmt und lernt, mit ihr umzugehen.
Angst vor der Einsamkeit
Alleine schon das Wort „Einsamkeit“ macht vielen Menschen Angst. Richtig ist, dass dauerhafte Einsamkeit sogar folternd sein kann.
Nichtsdestotrotz sollten wir uns mit diesem Zustand so auseinandersetzen, dass in uns kein Gefühl der Angst, sondern der Ganzheit zurückbleibt.
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Einsamkeit impliziert zwar, dass niemand sonst anwesend ist, also jemand „fehlt“, dennoch kann sie dazu führen, sich selbst als Ganzheit intensiv zu erfahren und daraus gestärkt hervorzugehen.
Angst vor der Einsamkeit zu haben, ist größtenteils anerzogen.
Nicht jede Kultur empfindet Einsamkeit als gleich belastend. In manchen Kulturen wird sie auch genutzt, um den Reifeprozess eines Menschen zu intensivieren oder um spirituelle Klarheit zu erlangen.
Doch in unserem Kulturkreis bedeutet Einsamkeit immer etwas Negatives. Mache dich von diesem Gedanken frei!
Du bist nie richtig allein
Menschen, die Alleinsein als Problem wahrnehmen übersehen dabei oft, dass sie in Wirklichkeit nie allein sind.Bist du allein, ist immer jemand bei dir: du selbst!
Lerne, mit dir selbst „etwas anzufangen“, mit dir ins Reine zu kommen, deine Zeit mit dir selbst zu verbringen, dich dabei kennen zu lernen und zu wachsen, deine Persönlichkeit zu entwickeln.
Natürlich gibt es auch Situationen, in denen Einsamkeit weh tut: das Ende einer Beziehung, ein Todesfall, räumliche Trennung… Wichtig ist zu verstehen, dass diese negativen Assoziationen nur von dir selbst stammen.
Denn selbst wenn du verlassen wirst, fehlt zwar eine Person, aber du selbst bist immer noch da! Und du selbst lässt dich niemals allein zurück…
Lerne, mit deiner Einsamkeit allein zu sein
Manch einer unter uns fühlt sich schon einsam, wenn der Partner am Abend spät nach Hause kommt und man den Abend alleine zu Hause vor sich hat.
Die leeren Wände wirken bedrohlich, Leere füllt den Raum, ein Einsamkeitsgefühl ergreift dich. Was, wenn aus einem Abend allein ein Tag würde, eine Woche, ein Monat?
Um nicht in eine depressive Verstimmung zu verfallen, liegt es an dir zu lernen, mit der Einsamkeit alleine umzugehen.
- Höre auf deine innere Stimme: behauptet sie, dass Alleinsein etwas Negatives sei? Wenn dem so ist, dann empfindest du das Alleinsein auch so. Ändere daher deine Sicht der Dinge! Sprich aus, was du spüren willst: „Einsamkeit kann schön sein. Sie belastet mich nicht…“
- Verbringe Zeit mit dir selbst! Tue Dinge allein, von denen du denkst, dass du sie nur mit anderen unternehmen könntest: gehe mit dir selbst eine Tasse Kaffee trinken, verbringe ein schönes Wochenende mit dir selbst irgendwo in der Fremde, sei mit dir selbst unterwegs und lerne, dir selbst genug Begleitung zu sein!
- Hinterfrage deine Denkmuster. Bist du wirklich einsam oder tatsächlich nur unter Menschen, zu denen du keinen Kontakt hast? Kennst du die Nachbarin von gegenüber eigentlich? Wer sind die ganzen Menschen, die dich tagtäglich umgeben? Du bist nicht einsam, du bist es nur in deiner Wahrnehmung, denn in Wirklichkeit bist du inmitten von Menschen! Es liegt an dir, dich ihnen zu öffnen und dein Alleinsein zu beenden. Sei aktiv, statt dich passiv den einsamen Gefühlen hinzugeben!
Einsamkeit annehmen
Wenn du erkennst, dass du selbst den Schlüssel dazu in der Hand hast, wann du einsam sein möchtest und wann nicht, wird sich das einsame Gefühl bei dir bald als etwas Positives einstellen.
Einsamkeit als Möglichkeit, die Zeit dir selbst zu gönnen. Zeit, um Dinge zu tun, die du nur alleine tun möchtest – oder wozu du niemanden brauchst, um alleine glücklich zu sein.
Einsamkeit soll für dich nur der Zustand dessen sein, was man sehen kann: keiner da außer dir. Aber du selbst hast es in deiner Macht, das Alleinsein mit vielen Dingen zu füllen, die dich weiter bringen, dir Freude bereiten, dich erfüllen, um zu erkennen.
Einsam sein bedeutet nicht zwangsläufige negative Leere…
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