Harndrang: was du dagegen tun kannst

Harndrang: was du dagegen tun kannst

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 18. Februar 2019

Wenn du das Gefühl hast, öfter als andere zur Toilette zu müssen, wenn du meinst, dass deine Blase kleiner sei als die deiner Freundinnen oder Kollegen, dann lies dir unsere Tipps durch und erfahre, woher dieser Harndrang kommen kann und was du dagegen tun kannst.

Mögliche Ursachen für Harndrang

Als mögliche Ursachen von Harndrang fällt uns bei Männern gleich die Prostata ein. Die scheidet bei uns Frauen als Ursache nun mal aus, aber es gibt natürlich noch mehr Ursachen für erhöhten Harndrang.

Diabetes

Der Körper versucht bei Diabetes, den vermehrt im Blut vorhandenen Zucker über den Urin auszuscheiden. Betroffene haben deshalb einen verstärkten Harndrang, verbunden mit großem, überdurchschnittlichem Durst. Wenn du diese Veränderungen bei dir feststellst, solltest du umgehend einen Termin bei deinem Arzt vereinbaren, um Diabetes auszuschließen oder diagnostizieren zu lassen!

Alkohol führt zu Harndrang

Alkohol

Wenn du Alkohol trinkst, führt das zu einer Austrocknung deiner Körperzellen. Die Dehydrierung ist auch der Grund dafür, dass du dich nach einer durchzechten Nacht schlecht fühlst, einen „Kater“ hast.

Die Flüssigkeit, die durch Alkohol aus deinem Körper ausgeschwemmt wird, muss raus. Zusätzlich zu der, die du mit dem Alkohol ja aufgenommen hast. Dies in Kombination führt unweigerlich zu stärkerem Harndrang – und zu häufigen Toilettenbesuchen in der Kneipe oder auf Partys.

Stress

Wenn du unter Stress stehst, kannst du eine „nervöse Blase“ bekommen. Diese führt dazu, dass du schneller den Reiz verspürst, zur Toilette gehen zu müssen.

Eine gesunde Blase kann 300-500ml Flüssigkeit fassen. Verspürst du den Drang, urinierst aber deutlich weniger, dann sprich mit deinem Arzt, um ernsthafte Erkrankungen ausschließen zu können.

Erhöhter Harndrang kann auch ein Symptom von einer abgesunkenen Gebärmutter, einer Nierenerkrankung, Herzerkrankung oder schlichtweg einer Schwangerschaft sein!

Wasser trinken

Flüssigkeitszufuhr

Vielleicht hast du aber auch einfach nur unbewusst mehr getrunken als sonst. Je mehr du trinkst, desto besser.

Dein Urin sollte immer ganz klar, nur sehr leicht gelb gefärbt und nahezu geruchslos sein. Dann hast du genug getrunken. Ist er gelb und riecht, ist das ein eindeutiges Signal dafür, dass du mehr trinken musst!

Tabletten

Medikamente

Wenn du Medikamente einnehmen musst und dann einen erhöhten Harndrang verspürst, kann es sein, dass das Medikament daran schuld ist. Lies dir den Beipackzettel gut durch.

Ist Harndrang eine der möglichen Nebenwirkungen, hast du die Ursache schon entdeckt! Setzt du das Medikament ab, muss der Harndrang sich auch bessern. Tut er das nicht, ist er an eine andere Ursache gekoppelt und du solltest deinen Arzt aufsuchen!

Sodbrennen

Blasenentzündung

Auch eine Blasenentzündung kann Grund für übermäßigen Harndrang sein. Das Wasserlassen schmerzt oder brennt und meistens ist nach nur wenigen Tropfen schon Schluss. Ein Harnweginfekt ist nicht schlimm, dein Arzt wird dir Tabletten verschreiben, mit denen die Infektion nach zirka drei Tagen wieder abgeklungen ist.

 

Vorbeugung

Training

Ist die Ursache deines Harndrangs stressbedingt und du leidest unter einer „nervösen Blase“ kannst du gute Erfolge mit Entspannungsübungen wie autogenem Training erzielen. Auch Beckenbodengymnastik, besonders nach der Schwangerschaft, hilft!

Wasser trinken (2)

Trinken

Viel Flüssigkeit sorgt dafür, dass deine Harnwege stets gut durchgespült werden und schädliche Viren und Bakterien sich nicht lange genug in deinen Harnwegen aufhalten können, um Schaden anzurichten und dir einen Harnweginfekt zu verursachen. Mindestens 1,5 bis 2 Liter Trinkmenge sollten es schon pro Tag sein!

Wollene Unterhose

Auch, wenn man dabei gleich an Omas „Liebestöter“ denkt: warme Unterhosen führen zu gut durchbluteten Harnwegen, die sich optimal gegen Krankheiten wehren können.

Es muss nicht gerade eine wollene Unterhose in „rentnerbeige“ sein, moderne Funktionswäsche aus beispielsweise Merinowolle hält genauso warm!

Unterstützend bei Harnweginfekten

Teekanne

Hast du dir einmal eine Blasenentzündung „eingefangen“, hilft nur der Gang zum Arzt. Du kannst aber jede Therapie mit den richtigen Getränken noch effektiv unterstützen.

Bei einem Harnweginfekt sind zwei bis drei Liter Trinkmenge das Minimum! Ein Tee aus Brennesselblättern oder Birkenrinde hilft und wirkt entzündungshemmend.

Pflanzliche Mittel, die gerne als Saft, aber besser (weil konzentrierter) in Tablettenform gegen Harnweginfekte genutzt werden sind Extrakte oder Säfte aus Cranberries, Preiselbeeren, Kapuzinerkresse oder Meerrettich.

Heiß waschen

Unterwäsche sollte immer bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um mögliche Keime und Bakterien regelmäßig abzutöten.

Gerade bei Harnweginfekten besteht eine Gefahr der Verschleppung durch Unterwäsche. Handelt es sich um Dessous, die keine Kochwäsche vertragen, solltest du im Drogeriehandel nach „Hygienespüler“ oder „Wäsche-Desinfektion“ fragen.

Diese Flüssigkeiten werden wie Weichspüler angewendet und sorgen beim letzten Spülgang dafür, dass auch in Feinwäsche keine Bakterien, Viren oder Pilze überleben können.


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