Gesunder Buchweizen
Buchweizen sieht zwar aus wie ein Getreide und wird auch vielfach so verwendet, ist es aber nicht. Rein botanisch gehört er zur Familie der „Knöterichgewächse“, so wie zum Beispiel auch Rhabarber.
Somit sind Produkte mit oder aus dem Pseudogetreide für Menschen geeignet, die an Glutenunverträglichkeit leiden. Lies hier mehr darüber!
Was ist Buchweizen?
Das Pseudogetreide kommt wahrscheinlich ursprünglich aus China, wächst aber seit Jahrhunderten auch bei uns. Heute wird er hauptsächlich in Russland angebaut (und gegessen), aber auch in Deutschland gibt es viele Anbauflächen, zum Beispiel in der Lüneburger Heide.
Buchweizen war im Mittelalter ein Grundnahrungsmittel, das von der Kartoffel verdrängt wurde. Er ist dabei leicht an der Form der Körner zu erkennen: sie sind dreieckig wie klitzekleine Pyramiden. Er ist reich an Nährstoffen, 100 Gramm enthalten 71mg Kohlenhydrate, 9,8mg Eiweiß und 1,8g Fett.
Die kleinen Körner liefern 8 essentielle Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. In dem Pseudogetreide ist kein Klebereiweiß (Gluten) enthalten, weswegen man damit nicht backen kann.
Für Menschen, die unter Zöliakie leiden, ist er daher eine ideale Quelle für komplexe Kohlenhydrate. Er enthält außerdem eine ganze Menge gesunder Ballaststoffe!
Wie verwendet man Buchweizen?
Traditionell kommt Buchweizen in der polnischen und russischen Küche vor. Er wird dort wie Reis als Beilage serviert oder als Grütze zubereitet. In der Schweiz und Norditalien wird er auch zu Gries vermahlen und wie Polenta zubereitet.
In Frankreich wird Buchweizenmehl in den Teig für herzhafte dünne Pfannkuchen gemischt. Auch in anderen Ländern Europas, der USA und auch Asiens, zum Beispiel Japan, wird mit Buchweizen gekocht.
Sein Geschmack ist lecker nussig aromatisch, ein wenig wie „Reis mit Haselnüssen“. Er eignet sich prima für herzhafte und salzige aber auch süße Gerichte. Man kann aus ihm auch Milch herstellen, die eine ideale Eiweißquelle für alle ist, die auf Kuhmilch verzichten möchten oder müssen.
Rezepte
Buchweizenmilch
Man kann die Milch in Bioläden und Reformhäusern kaufen, aber auch problemlos selber herstellen. Dazu muss man einfach nur Buchweizen mit Wasser mindestens über Nacht einweichen und quellen lassen.
Am nächsten Tag gießt du das Einweichwasser ab und füllst die gequollenen Körner mit frischem Wasser in einen Standmixer. Vermahle alles so fein wie möglich und gieße dann die Flüssigkeit durch ein Tuch. Fertig!
Die Buchweizenmilch enthält etwas Eiweiß und kann wie Kuhmilch warm oder kalt verwendet werden. Ihr nussiger Geschmack passt besonders gut zu Müsli, Pfannkuchen und süßen Milchmixgetränken.
Buchweizen-“Risotto“
Eigentlich ist es kein Risotto, denn da steckt ja schon „Reis“ im Namen. Aber man kann mit Buchweizen ein sehr ähnliches Gericht zubereiten:
Du brauchst:
- 200g Buchweizen
- 1 Zwiebel
- 400ml Gemüsebrühe
- 500g Champignons
- 1 Bund frische Petersilie
- 2 Frühlingszwiebeln
- 2 EL gehackte Haselnüsse
- Thymian, Salz, Pfeffer, Balsamico
Die Zwiebel zuerst würfeln, dann in Bratöl bräunen. Kurz vor Ende der Bratzeit den Buchweizen dazu geben und mit anschwitzen. Dann mit der Gemüsebrühe aufgießen und ca. 20 Minuten köcheln lassen.
Währenddessen in einer zweiten Pfanne die klein geschnittenen Champignons mit den Frühlingszwiebeln anbraten und mit den Gewürzen abschmecken.
Den fertig gegarten Buchweizen mit der Gemüsepfanne mischen und mit gehackter Petersilie bestreuen. Lecker und einfach!
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Buchweizengrütze
In Russland heißt die leckere Beilage „Kascha“. Du kannst sie selbst als süße oder salzige Variante herstellen. Buchweizen quillt immer auf das etwa Vierfache auf.
Hast du 250g trockene Buchweizensamen, brauchst du also 1 Liter Flüssigkeit. Für nur 100 Gramm Buchweizen logischerweise nur 400ml Flüssigkeit.
Für süße Buchweizengrütze nimmst du am besten Milch (auch Buchweizenmilch oder Buttermilch) und etwas Honig, für die salzige Variante Wasser mit Salz oder Gemüsebrühe. Buchweizen braucht etwa 2o Minuten bei leichter Hitze zum Quellen, ähnlich wie Reis.
Unter die salzige Grütze kannst du noch etwas flüssige Butter mischen, besonders lecker wird die süße Variante, wenn du unter die erkaltete Grütze geschlagene Sahne mischst. Die süße Grütze schmeckt auch zum Frühstück mit frischem Obst, die salzige Grütze ist eine tolle Beilage zu Gemüse und Fleisch.
Buchweizenknusper
Buchweizenknusper ist eine leckere Dekoration über Salaten, Süßspeisen, Kuchen und Müsli. Dazu musst du den Buchweizen einfach trocken in einer beschichteten Pfanne rösten, bis er goldbraun wird.
In einem verschlossenen Marmeladenglas steht er so als knusprige Streusel bereit zum Knuspern.
Buchweizensuppe
Buchweizen lässt sich wie Graupen oder Suppennudeln in Gemüsesuppen oder Fleischbrühen verwenden. Nur die Kochzeit ist dabei länger. Einfach wie Reis in die köchelnde Suppe hinein rieseln lassen. Nach etwa 20 Minuten sind dann dein Gemüse und auch der Buchweizen gar!
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