Clotrimazol: Anwendung und Nebenwirkungen

Clotrimazol ist ein Arzneimittel. Es ist unter verschiedenen Handelsnamen bekannt. Darunter zum Beispiel auch Canesten. Man verwendet Clotrimazol zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut. Dazu zählen auch vaginale Pilzinfektionen. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, wie man dieses Medikament einsetzt und welche Nebenwirkungen es haben kann.
Clotrimazol: Anwendung und Nebenwirkungen
Fabiola Marín Aguilar

Geschrieben und geprüft von der Pharmazeutin Fabiola Marín Aguilar.

Letzte Aktualisierung: 25. August 2022

Den Arzneistoff Clotrimazol kann man in Form von Salben, Pudern oder Tinkturen für die Haut anwenden. Es gibt den Wirkstoff jedoch auch als Weichkapseln oder Vaginal-Tabletten. Dabei hängt die jeweilige Verabreichungsform von dem Anwendungsbereich ab, für den das Medikament bestimmt ist.

Clotrimazol ist also der Wirkstoff der unter verschiedenen Markennamen vertrieben wird. Einer davon ist beispielsweise Canesten. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, wie man dieses Medikament einsetzt und welche Nebenwirkungen es haben kann.

Therapeutische Anwendungen von Clotrimazol

Clotrimazol kommt zur äußeren Anwendung bei der Behandlung von oberflächlichen Pilzinfektionen zum Einsatz. Diese sind häufig durch Dermatophyten, Pilze und Hefen ausgelöst, wie zum Beispiel:

  • Infektionen durch Dermatophyten: Pilzerkrankungen wie Tinea pedis, Tinea manuum, Tinea cruris und Tinea corporis
  • Pityriasis versicolor oder auch Kleienpilzflechte
  • Vulvovaginale Candidiasis (Scheidenpilz)
  • Candida-Balanitis (Eichelentzündung)

Wirkungsmechanismus

Clotrimazol ist ein Antimykotikum aus der Gruppe der Imidazole. Es kommt im Rahmen der Therapie von Pilzinfektionen zum Einsatz, da es die Vermehrung der Pilze verhindert. Die Wirkung beruht darauf, dass die Synthese des für die Zellmembran der Pilze notwendigen Ergosterols gehemmt wird. Dabei handelt es sich um einen Stoff aus der Gruppe der Sterine, welcher in der Zellmembran von Pilzen und einigen Hefen vorkommt.

Die Hemmung der Synthese des Ergosterols bewirkt eine strukturelle und funktionelle Veränderung der Zytoplasmamembran. Dies führt wiederum zu einer Änderung der Durchlässigkeit der Membran. Dadurch kommt es schließlich zu einer Lyse von Zellen oder einer Zerstörung der Zellen.

Clotrimazol

Der Wirkstoff Clotrimazol wird zur Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt.

Wie wendet man Clotrimazol an?

Je nach Erkrankung, erfolgt die Verabreichung in der Regel auf der Haut und in der Scheide. Die Dauer der Behandlung hängt davon ab, wo die Pilzinfektion sich befindet und welches Ausmaß sie hat. Im Allgemeinen empfiehlt man bei der Behandlung Folgendes:

  • Infektionen durch Dermatophyten: 3 bis 4 Wochen
  • Pityriasis versicolor: 1 bis 3 Wochen
  • Vulvovaginale Candidiasis oder Candida-Balanitis: 1 bis 2 Wochen

Wie zu Beginn dieses Artikels erwähnt, gibt es den Wirkstoff in verschiedenen Formen auf dem Markt. So findet man für die intravaginale Behandlung bei Vulvovaginitis beispielsweise Vaginaltabletten oder auch Vaginalcremes mit Applikator. Je nach Ort der Infektion.

Auch ist es ratsam, die betroffenen Stellen vor der Anwendung mit dem Medikament gründlich zu reinigen und zu trocknen. Dann trägt man eine dünne Schicht Creme auf die betroffene Stelle sowie auf die umliegenden Hautpartien auf. Anschließen massiert man die Creme sanft ein. Solange, bis sie vollständig eingezogen ist. Diese Anwendung nimmt man 2 bis 3 Mal täglich vor.

Als Richtwert: Ein Streifen Creme, also ca. 2 cm, reicht aus, um eine Fläche in der Größe einer Hand (Handrücken und Handfläche) zu behandeln.  Und 2 cm entsprechen in etwa der Länge des letzten Gliedes des Zeigefingers.

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Wann sollte man dieses Medikament nicht anwenden?

Nicht anwenden sollte man das Medikament bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Clotrimazol oder gegen jedes andere Antimykotika der Gruppe der Imidazolen, sowie einen ihrer Hilfsstoffe.

Mögliche Nebenwirkungen von Clotrimazol

Einige der am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen sind die folgenden:

  • Störungen des Immunsystems, wie z.B. allergische Reaktionen (Synkope, Hypotonie, Dispnoe, Urtikaria).
  • Reizungen der Haut und des Unterhautgewebes, wie Blasen, Ödeme, Erytheme, Juckreiz, Brennen, Reizungen, Ausschläge etc.

Beim Auftreten dieser Symptome muss die Behandlung in der Regel nicht abgebrochen werden und diese unangenehmen Beschwerden treten häufiger nur in den ersten Tagen der Anwendung auf.

Creme mit Clotrimazol

Das Medikament kann einige Nebenwirkungen sowohl auf das Immunsystem als auch auf die Haut haben. Doch diese treten nicht bei allen Personen auf.

Ich habe Candidose und bin schwanger. Kann ich das Medikament trotzdem verwenden?

Infektionskrankheiten durch Pilze, also Candidose, stellen in der Regel kein Risiko für den normalen Verlauf der Schwangerschaft oder des Wachstums des Babys dar. Anders kann der Fall bei sexuell übertragbaren Krankheiten oder anderen Infektionen sein. Doch auch bei Candidose kann eine Behandlung dennoch wünschenswert sein. Daher ist Clotrimazol auch während der Schwangerschaft eines der am häufigsten verwendeten Medikamente.

Es wurden verschiedene Forschungen diesbezüglich angestellt, sowohl experimentelle als auch solche, die Erfahrungen nach der Vermarktung des Medikaments untersuchen. Sie zeigen, dass bei Verwendung von Clotrimazol während der Schwangerschaft keine schädlichen Auswirkungen auf Mutter und Kind zu erwarten sind. Nichtsdestotrotz sollte während der ersten 3 Monate der Schwangerschaft der Nutzen der Anwendung des Medikaments vor der Verabreichung besonders genau analysiert werden.

Noch eine interessante Information: Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass Frauen, die im zweiten Schwangerschaftsdrittel an Candida spp. leiden, ein höheres Risiko für eine Frühgeburt und für ein geringeres Gewicht des Neugeborenen haben als diejenigen, die im ersten Schwangerschaftsdrittel an dieser Pilzerkrankung leiden.

Obwohl diese Art von Infektion für das Baby kein besonderes Risiko darstellt, kann es doch zum Zeitpunkt der Entbindung zu einer Ansteckung kommen. Denn Candidose wird durch den Kontakt mit der Vagina während der natürlichen Geburt auf das Baby übertragen. Wenn du also während der Schwangerschaft den Verdacht hast, an einer vaginalen Pilzinfektion zu leiden, solltest du unbedingt deine Frauenärztin aufsuchen.


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