Alles rund um Aprikosen: so lecker!
Aprikosen sind ein empfindliches Obst, weswegen wir im Supermarkt meist nur steinharte, saure Früchte kaufen können. Doch wenn du einmal eine sonnengereifte, vollreife Aprikose probiert hast, wirst du wissen, warum ein Land sogar einen Streifen seiner Flagge der Aprikose gewidmet hat…
Aprikosen als „Nationalobst“
Aprikosen heißen auf Lateinisch Prunus armeniaca, woraus sich schon die wahrscheinliche Herkunft ableiten lässt: Armenien.
In Armenien, einem Land im Kaukasus, wachsen so viele Aprikosen, dass das Land nicht nur die Frucht als „Nationalfrucht“ erkoren, sondern ihr auch auf der Flagge einen Platz eingeräumt hat: einer der drei Streifen ist aprikosenfarben!
Ob Aprikosen ursprünglich tatsächlich aus Armenien stammen, ist nicht ganz geklärt, vielleicht ist auch Indien oder China die Region, in der die ersten Aprikosen geerntet wurden.
Heute werden die meisten Aprikosen in Usbekistan, der Türkei und im Iran angebaut. In Europa befinden sich die größten Anbaugebiete in Italien, Frankreich und Spanien.
Es gibt über 20 verschiedene Sorten, sodass nicht jede Aprikose das gleiche Aroma, die gleichen Eigenschaften und die gleichen Äußerlichkeiten zeigt. Doch eins haben alle Früchte gemeinsam: ihren herrlichen, süßen Geschmack nach Sommer!
Gesundheitsfakten
Die süßen Früchte sind nicht nur unglaublich lecker und beliebt, sondern auch nicht ungesund, sofern man die große Menge Fruchtzucker verträgt.
Aprikosen enthalten viel Kalium und überdurchschnittlich viel des Provitamins A. Je frischer dir Frucht und je kürzer die Lagerzeit, desto höher der Vitamingehalt.
Doch Achtung: so lecker die Frucht auch ist, nicht alles daran ist gesund!
Im Stein der Aprikose steck ein Kern, der aussieht wie eine kleine Mandel. Dieser hat ein sehr intensives Aroma nach Bittermandel, weswegen er in Amaretto oder Persipan geschmacksgebend verwendet wird.
Dieser Geschmack kommt jedoch durch einen Stoff zustande, welcher hochgiftige Blausäure abspaltet.
Blausäure in geringen Mengen ist ungefährlich, doch schon ein bis zwei Kerne (je nach Größe) können für einen Erwachsenen die Obergrenze darstellen.
Für Kinder liegt die Menge deutlich darunter, sodass du aufpassen solltest, dass deine Kinder keine Aprikosenkerne knacken und das „Innenleben“ verzehren, weil es so gut nach Marzipan schmeckt!
Kennst du diese Obst?
Auch als Trockenfrüchte lecker!
Aprikosen sind nicht lange haltbar. Man kann sie zwar einfrieren, jedoch tauen sie dann leicht matschig wieder auf, weswegen sie nach dem Auftauen besser nur zum Backen oder für Süßspeisen weiterverwendet werden sollten.
Eine gute Art der Konservierung ist das Trocknen. Achte bei Trockenfrüchten nur bitte darauf, dass sie aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Warum?
Trockenfrüchte enthalten nach dem Trocknen dieselbe Menge an Pflanzenschutzmitteln, wie sie es als frisches Obst auch getan haben. Doch da wir von Trockenfrüchten eine größere Menge auf einmal essen als an frischem Obst, nehmen wir auch ein Vielfaches dieser Schadstoffe mit auf.
Da Trockenfrüchte und Nüsse durch Schwefeln haltbar gemacht werden, sinkt ihr positiver Gesundheitseffekt rapide!
Das Schwefeln zerstört Vitamin B1 und Folsäure, sodass zwar der Geschmack erhalten bleibt, die Vitamine jedoch auf der Strecke bleiben. Besonders gesund ist das nicht!
Trockenfrüchte und Nüsse sind anfällig für Schädlinge. Um Schädlingsbefall zu vermeiden, kommen mehrere Methoden in Frage.
Im konventionellen Handel werden die Trockenfrüchte und Nüsse in ihrem Ursprungsland gerne mit Brommethan begast, einem Gas, das nicht nur für Schädlinge giftig ist, sondern auch die Ozonschicht zerstört. In Deutschland ist das seit 2006 zwar verboten, in den Herkunftsländern jedoch nicht.
Daher lohnt der Griff zu Bio-Trockenfrüchten und Nüssen, denn diese werden mit Kohlendioxid begast, um Schädlinge zu bekämpfen.
Dabei handelt es sich zwar auch um ein klimaschädliches Gas, jedoch wird damit die Ozonschicht nicht zerstört. Außerdem enthält Bioware keine giftigen Pflanzenschutzmittel oder Fungizide.
Noch mehr Rezeptideen:
Marillenknödel
Dieses Rezept ist der Klassiker schlechthin, wenn du das herrliche Aroma der Aprikose als süßes Hauptgericht, als Nachtisch oder zum Kaffee oder Tee servieren möchtest.
Du brauchst:
- 250g Magerquark
- 125g Weizenmehl
- 1 Pack Vanillezucker
- 50g Butter
- Ca. 1/2kg Aprikosen
- Würfelzucker oder Zucker nach Belieben
Schmelze die Butter und rühre diese mit dem Quark und dem Vanillezucker zu einer Creme. Gib nach und nach das Mehl dazu, bis du einen Teig erhältst.
Wasche die Aprikosen, trockne sie gut ab und schneide sie dann vorsichtig auf, sodass du den Kern entfernen und dir Frucht aufklappen kannst.
Wenn du möchtest, lege anstatt des Kerns ein Stück Würfelzucker in die Frucht, bevor du sie wieder verschließt. Etwas Zimtzucker oder Vanillezucker ist auch lecker.
Lege dir dann eine Portion Teig in die Handfläche zurecht und setze die Aprikose darauf. Umschließe die Frucht dann mit Teig, sodass der Knödel dicht schließt.
In heißem Wasser etwa 20 Minuten sieden lassen und mit Semmelbröseln oder Vanillesauce servieren.
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