Was ist hämorrhagisches Fieber?
Hämorrhagisches Fieber kommt ursprünglich aus wärmeren Gefilden, wird aber gelegentlich von Reisenden auch zu uns hin verschleppt, sodass auch Fälle aus Deutschland bekannt sind. Den Virus gibt es aber grundsätzlich auf allen Kontinenten – außer der Antarktis.
Gibt es „das“ hämorrhagische Fieber?
In den Medien und insbesondere umgangssprachlich wird hämorrhagisches Fieber oft mit einer einzigen Krankheit gleichgesetzt, jedoch beschreibt der Begriff lediglich eine ganze Gruppe von Erkrankungen, die alle Gemeinsamkeiten aufweisen.
Das Fieber wird von Viren ausgelöst und führt zu Blutungen.
Wahrscheinlich gibt es in den entlegensten Ecken der Erde noch weitere Arten des hämorrhagischen Fiebers, die bisher bekanntesten Krankheiten dessen sind jedoch:
- Lassafieber
- Argentinisches / bolivianisches / venezolanisches / brasilianisches hämorrhagisches Fieber
- Rift-Valley-Fieber (RVF)
- Krim-Kongo-Fieber (CCHF)
- Hanta-Fieber (verschiedene Formen)
- Ebolafieber
- Marburgfieber
- Cuevavirus
- Gelbfieber
- Denguefieber
- Omsker Fieber (OHF)
- Kyasanur-Wald-Fieber
- West-Nil-Fieber
- Chikungunyafieber
Allein die lange Liste der bekannten Arten macht deutlich: „das“ hämorrhagische Fieber an sich existiert nicht. Das solltest du immer im Hinterkopf behalten, wenn wieder einmal von „dem“ hämorrhagischen Fieber berichtet wird.
Übertragung
Der Erreger, der Virus des entsprechenden Fiebers wird in den allermeisten Fällen von Tieren übertragen.
Dabei ist auch nicht für jede Art Fieber gleich, welche Tierart der Überträger war. Es kann sich dabei um Haustiere handeln, aber auch um Ratten, Mäuse oder andere Nagetiere. Auch Zecken und Insekten kommen in Betracht.
Die Übertragung erfolgt ebenso unterschiedlich und vielfältig: Manchmal muss dazu das infizierte Tier gegessen werden, manchmal reicht ein Insektenstich oder Zeckenbiss oder der Kontakt von Urin oder Kot des Tieres, zum Beispiel Mäusekot in verlassenen Gebäuden.
Ist ein Mensch erkrankt, kann er die Krankheit meist leicht übertragen, weswegen solche Patienten oft auf speziellen isolierten Krankenstationen versorgt werden.
Auch dort sind, je nach Erreger, die Ansteckungswege verschieden: Schweiß, Blut, Speichel, Urin, Erbrochenes – jegliche Körperflüssigkeiten können, je nach Erreger, die Krankheit übertragen.
Symptome
Weil es so viele verschiedene Arten hämorrhagisches Fieber gibt, sind auch die Symptome nicht einheitlich. Allen derartigen Krankheiten gemein ist aber das Auftreten von hohem Fieber, also einer Körpertemperatur, die 38,5°C übersteigt.
Wie der Name schon sagt, kann es auch zu Blutungen kommen.
Dies kann sich in einer vergrößerten Neigung zu blauen Flecken äußern, aber auch zu blutigem Urin oder Stuhl führen.
Die Gefahr dabei ist, dass innere Blutungen in kritischen Bereichen, wie zum Beispiel dem Gehirn auftreten und irreversible Schäden verursachen. Es kann durch die inneren Blutungen auch zu Kreislaufzusammenbruch und Schockzustand kommen.
Häufig sind auch eine gestörte Funktion von Leber und Niere, die auch zu Ödemen (Wassereinlagerungen) führen können.
Bei Gelbfieber beispielsweise verfärbt sich durch die in Mitleidenschaft gezogene Leber die Haut gelblich und auch die Augen bekommen einen gelben Farbschimmer.
Therapie für hämorrhagisches Fieber
Die beste Therapie ist immer noch die, gar nicht erst krank zu werden, denn es existieren bislang kaum Heilmittel.
Gegen Bakterien helfen bekanntermaßen Antibiotika, gegen Viren allerdings nicht. Hämorrhagisches Fieber verläuft oft tödlich, weswegen man in erster Linie wirklich darauf achten sollte, gar nicht erst daran zu erkranken.
Es existiert eine Impfung gegen Gelbfieber, andere Impfstoffe befinden sich derzeit noch in der Forschung oder sind nur in einem Land zugelassen.
Wenn du also in Gebiete reist, in denen hämorrhagisches Fieber verbreitet ist, solltest du auf Insektenschutz großen Wert legen und einfachste Hygienemaßnahmen strikt beherzigen.
Dort wie auch bei uns ist der wichtigste und einfachste Schutz vor (jeglichen!) Infektionen die regelmäßige, richtige Händewäsche.
Bevor du deine Hände Richtung Mund oder zu etwas Essbarem führst, solltest du sie waschen. Je öfter du dir (mit der richtigen Technik!) die Hände wäschst, desto geringer dein Infektionsrisiko. Und das gilt für Schnupfenviren genauso wie für die Viren, die hämorrhagisches Fieber auslösen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Leber, W., Hemmer, C., Lafrenz, M., & Reisinger, E. C. (2002). Tropenkrankheiten – Mikrobiologie 2. Virales hämorrhagisches fieber. Tagliche Praxis. https://doi.org/10.1210/jc.2007-1734
- Fock, R., Koch, U., Wirtz, A., Peters, M., Ruf, B., & Grünewald, T. (2001). Erste medizinische und antiepidemische maßnahmen bei verdacht auf virales hämorrhagisches fieber. Medizinische Welt.