Warum du Leinsamen in Ernährung und Kosmetik verwenden solltest

Leinsamen, Leinöl und Leinsamenschrot können viel für deine Gesundheit und Schönheit tun!
Warum du Leinsamen in Ernährung und Kosmetik verwenden solltest

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 28. Dezember 2018

Leinsamen in der Ernährung kennen viele nur als Körnchen auf dem Körnerbrötchen, quasi als Dekoration, um Brötchen gesünder aussehen zu lassen.

Kaum einer von uns hat Leinsamen, Leinöl oder Leinsamenschrot im Küchenschrank stehen. Dabei ist diese einheimische Ölsaat so gesund und vielseitig! Lies hier, warum du Leinsamen immer griffbereit haben solltest!

Was sind eigentlich Leinsamen?

Die Leinpflanze, auch Flachs genannt, ist besonders vielseitig: Aus ihren Stängeln werden die Fasern für Leinen gewonnen und aus ihren Samen das Leinöl.

Leinsamen kann man geschrotet oder im Ganzen kaufen und sie sind in vielen Brötchen und Müslimischungen enthalten. Weniger bekannt ist allerdings das Leinöl, das aus den kleinen Samen gewonnen wird.

Du kannst es im Bioladen in großer Auswahl kaufen. Leinöl hat den höchsten bekannten Gehalt an Omega3-Fettsäuren. Je nach Sorte enthält Leinöl auch 10 – 20% Linolsäure.

Linolsäure ist, ebenso wie α-Linolensäure, ein essentieller Nährstoff und muss deshalb unbedingt mit der Nahrung zugeführt werden.

Leinsamen

Leinsamen: reich an Omega 3 Fettsäuren

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen, sie sind daher essentiell.

Ein Mangel an essentiellen Fettsäuren führt zu diversen Mangelerscheinungen wie z.B. Hautveränderungen (übermäßige Verhornung), Infektionsanfälligkeit, Wachstumsstörungen, Haarausfall und einem Mangel an Blutplättchen.

Bekannte essentielle Fettsäuren sind „Omega3“ und „Omega6“, die durch die Werbung mittlerweile buchstäblich „in aller Munde“ sein sollten: Das „gesunde Omega3“ ist in allen pflanzlichen Ölen enthalten und verbessert die Fließeigenschaften des Blutes.

Entscheidend ist aber nicht nur die Aufnahme solcher essentieller Fettsäuren durch unsere Nahrung, sondern auch, dass das Verhältnis dieser Fettsäuren untereinander optimal ist.

Je höher der Anteil an Omega3 Fettsäuren und je geringer der Anteil an Omega6 Fettsäuren, desto optimaler ist das Öl. Den höchsten Gehalt an Omega3 hat das heimische Leinöl (1:4)!

Leinsamenbrot

Leinsamen gegen Cholesterin

Hat der Arzt einen zu hohen Cholesterinspiegel festgestellt, dann kann man ihn um ca. 10 – 15% senken, indem man die gesättigten Fette (bei Zimmertemperatur fest) in der Nahrung deutlich reduziert und den Anteil an Ballaststoffen und Omega3 Fettsäuren erhöht.

Das „gesunde Omega3“ ist in hoher Konzentration in Leinsamen und Leinöl enthalten und verbessert nicht nur die Fließeigenschaften des Blutes, es senkt auch den Blutdruck und die Blutfette, weswegen es Arterienverkalkung vorbeugen kann.

Leinsamen-Wasser

Leinsamen für eine gute Verdauung

Ballaststoffe sorgen für ein hohes Stuhlvolumen und ernähren die gesunden Darmbakterien – unser eigentliches Verdauungsorgan.

Viele Ballaststoffe stecken in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse (möglichst mit Schale) und Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen und Linsen. Aber auch Leinsamenschrot enthält sehr viele Ballaststoffe – und das in Kombination mit Omega 3 Fettsäuren. Gesünder geht es kaum!

Leinsamen-Wasser

Leinsamen gegen Verstopfung

Leinsamen sind besonders bekannt für ihre Fähigkeit, im zerkleinerten Zustand (zerkaut oder geschrotet) ein Vielfaches an Wasser an sich zu binden und dadurch das Stuhlvolumen zu erhöhen.

Dies hilft sehr gut gegen Verstopfung. Leinsamen quillt im Verdauungstrakt um ein Vielfaches auf und löst durch den dadurch entstehenden Druck einen Anreiz auf die Darmmuskulatur aus, sich zu bewegen und die Verstopfung zu beenden.

Dazu nehmen Erwachsene 3x täglich einen Esslöffel Leinsamen zum Essen ein. Wichtig ist, dazu über den Tag verteilt viel zu trinken, um dem Leinsamen die Flüssigkeit zum Quellen zu geben!

Leinsamen

Leinsamen gegen Cellulite?

Je nach Sorte enthält Leinöl 10 – 20% Linolsäure. Linolsäure ist ein regelmäßiger Bestandteil der menschlichen Haut. Außerdem ist Linolsäure an der Wasserregulierung in der Haut beteiligt. Daher wird sie, besonders in Naturkosmetik, gerne in Hautcremes eingesetzt.

Wie tief Linolsäure, die von außen aufgetragen wird, in das Hautgewebe eindringt, ist nicht endgültig erforscht. Eine Massage mit Leinöl kann dann dazu führen, das sich im Bindegewebe angesammelte Wasser zu lösen.

Leinsamen-Haare

Haarspülung mit Leinsamen

Die Haarspülung aus Leinsamen ist besonders für feines Haar geeignet, um es kräftiger und griffiger zu machen. Wenn du lockiges Haar hast, springen die Haare dadurch besser und hängen sich nicht aus – auch nach mehreren Tagen nicht! Du brauchst:

  • 3 EL Leinsamen
  • 1 Liter Wasser

Übergieße sie mit dem kochenden Wasser, rühre kräftig um und lasse die Mischung über Nacht stehen. Am nächsten Morgen gieße das Gemisch durch ein Sieb und fange das Wasser auf.

Den gequollenen Samen kannst du über dein Müsli streuen oder im Frühstücks-Smoothie weiter verarbeiten.

Die Haarspülung ist schon fertig! Einfach nach der Haarwäsche über die Haare geben, nicht auswaschen und wie gewohnt trocknen.

Das Wasser ist etwas glitschig-glibberig, aber genau diese Konsistenz sorgt dafür, dass dein Haar voluminöser und griffiger wird und deine Locken besser springen.

Dieses Wasser ist nicht lange haltbar, du kannst es aber einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen. Stelle es beispielsweise zum Auftauen über Nacht ins Bad, wenn du dir am nächsten Morgen die Haare waschen möchtest.


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