Versteckte Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion
Manche Erkrankungen zeigen sich bereits früh mit gewissen Anzeichen, die man nur dann richtig diagnostiziert, wenn man diese auch kennt. Es gibt versteckte Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion.
Es ist daher nie verkehrt, sich zu diversen Beschwerden und Krankheiten die Anzeichen und Symptome anzueignen. Wer weiß, ob man diese nicht irgendwann bei sich selbst beobachtet?
Anzeichen oder Symptome?
Ob du es nun Anzeichen oder Symptome nennst, ist letztendlich egal. Hauptsache, du kennst sie!
In diesem Fall geht es um die ersten, meist noch versteckten Anzeichen von einer Schilddrüsenunterfunktion, die du kennen solltest, um die Erkrankung möglichst früh zu erkennen und zu behandeln.
Lesetipp: Wie gut geht es deiner Schilddrüse?
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion werden in der Schilddrüse zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet und der Körper ist unzureichend damit versorgt.
Dieser Mangel führt zu einer Verlangsamung der Körperfunktionen – der gesamte Stoffwechsel läuft auf Sparflamme.
Eine leichte Schilddrüsenunterfunktion ist besonders bei älteren Menschen ein häufiges Krankheitsbild und wird aufgrund der allgemeinen Beschwerden oft mit Alterserscheinungen oder bei Frauen als Wechseljahresbeschwerden fehlgedeutet und häufig zu spät behandelt.
Doch selbst wenn eine Schilddrüsenunterfunktion nur leicht ist, kann sie doch Folgen haben: Durch den verlangsamten Stoffwechsel steigen die Blutfettwerte und damit auch das Risiko von Gefäßablagerungen mit entsprechenden Folgeerkrankungen, wie z. B. Herzinfarkt.
Du solltest also die häufigsten Anzeichen kennen!
Wassereinlagerungen
Man kennt Wassereinlagerungen meist nur von Personen, die unter Herzproblemen leiden, sich falsch ernähren oder Nierenerkrankungen haben.
Wenn du dies alles bei dir ausschließen kannst, könnte die Schilddrüse dahinter stecken. Das kann aber nur dein Arzt feststellen, dem du deine Beobachtung zügig mitteilen solltest!
Verstopfung
Um herauszufinden, woran es bei deiner Verstopfung liegt, ist auch ein Ernährungsprotokoll sinnvoll, jedoch genügt hier schon eine Woche, in der du akribisch notierst, was du wann gegessen hast, wie viel von was zu welcher Uhrzeit getrunken hast – und was dein Stuhlgang dazu „sagt“.
Lesetipp: Olivenöl gegen Verstopfungen: 4 Rezepte
Nur so kann dein Arzt feststellen, ob andere Ursachen als eine Schilddrüsenunterfunktion hinter deiner veränderten Verdauung liegen. Je ehrlicher du ein solches Tagebuch führst, desto genauer kann der Arzt die Diagnose stellen.
Stimmungsschwankungen
„Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt“ liegt bei dir neuerdings sehr nah beieinander? Du reagierst gereizter, verlierst öfter die Geduld oder bis zeitweise völlig antriebslos? Du erkennst dich so gar nicht wieder?
Natürlich muss nicht immer ein Problem mit der Schilddrüse dahinter stecken, aber es ist durchaus möglich!
Frieren und Frösteln
Kein Mensch in deiner Umgebung friert, aber dich fröstelt es ständig und deine neue Lieblingsbekleidung besteht aus Wollsocken und Strickjacke – auch im Sommer?
Dein Stoffwechsel könnte durch eine Minderproduktion der Schilddrüsenhormone auf Sparflamme laufen und dein körpereigenes Heizkraftwerk nicht mehr richtig befeuert werden.
Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten
Wo ist der Haustürschlüssel? Was wollte ich eigentlich gerade in der Küche?
Warum schaffe ich es nicht, einen Zeitungsartikel zu Ende zu lesen, warum mache ich bei der Arbeit vermehrt Fehler, warum muss ich mir neuerdings mehr notieren und warum fühlt es sich an, als arbeite mein Gehirn plötzlich langsamer als früher?
Natürlich könnte dahinter einfach nur das Alter stecken, aber auch ein Problem mit der Schilddrüse! Beobachte dich genau und teile deine Beobachtungen deinem Arzt mit!
Verringerte Libido
Du erkennst dich nicht wieder, was den Spaß im Bett betrifft? Du hast plötzlich gar keine oder nur sehr selten Lust? Das war früher anders und in deiner Beziehung hat sich nichts verändert und du liebst deinen Partner wie am ersten Tag?
Dann stimmt etwas nicht mit dir und du solltest dies mit deinen anderen eventuellen Anzeichen beim nächsten Arztbesuch ansprechen, es braucht dir nicht peinlich zu sein, für den Arzt ist dies ein wichtiges Indiz!
Raue Haut
Wenn deine Haut schuppt, juckt und rissig rau wird, so kann das viele Ursachen haben.
Hast du ein neues Duschgel, eine neue Creme oder Bodylotion, die deine Haut vielleicht nicht verträgt?
Versuche es mit Naturkosmetik, denn nur pflanzliche Öle können die Haut wirklich nachhaltig pflegen.
Insbesondere im Winter ist die kalte Luft draußen und die Heizungsluft drinnen sehr trocken.
Kannst du Klimaveränderungen, falsche oder neue Kosmetik und Allergien ausschließen, könnte eine raue Haut auch auf eine Fehlfunktion deiner Schilddrüse hindeuten.
Steigendes Körpergewicht
Du nimmst an Gewicht zu, ohne dass du etwas an deiner Ernährung geändert hast? Dein Lebensstil ist gleich geblieben, deine Ernährung auch und die Kilos auf der Waage wandern weiter nach oben?
Auch hier solltest du Tagebuch führen. Schreibe genau auf, um wie viel Uhr du was gegessen oder/und getrunken hast.
Notiere jede Kalorie mit Uhrzeit und Menge über einen Zeitraum von zwei Wochen und schreibe alle zwei Tage dein Gewicht dazu. Vergiss nicht, auch sportliche Aktivität (was? wie lange?) schriftlich festzuhalten.
So kann dein Arzt schnell erkennen, ob es an deiner Ernährung liegt, dein Lebenswandel zu inaktiv ist oder sich hinter der Gewichtszunahme doch eine Schilddrüsenunterfunktion verbirgt.
Müdigkeit bei Schilddrüsenunterfunktion
Wenn du der Überzeugung bist, dass du genug schläfst und es auch sonst keinen Grund gibt, warum du völlig müde, erschöpft und lustlos bist, dann könnte es an einem gestörten Stoffwechsel durch eine verminderte Funktion deiner Schilddrüse liegen.
Um herauszufinden, ob du genug und gut genug schläfst, führe über mindestens eine Woche lang ein Schlaftagebuch, in dem du notierst, wann du zu Bett gegangen bist, wann du aufgestanden bist und wie die Schlafqualität war. Dies hilft deinem Arzt bei der Diagnose.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Gilbert, J. (2017). Hypothyroidism. Medicine (United Kingdom). https://doi.org/10.1016/j.mpmed.2017.05.009
- Almandoz, J. P., & Gharib, H. (2012). Hypothyroidism: Etiology, Diagnosis, and Management. Medical Clinics of North America. https://doi.org/10.1016/j.mcna.2012.01.005