Safran gegen Makuladegeneration

Erste Ergebnisse von Studien zeigen, dass bei Makuladegeneration eine Phytotherapie mit Wirkstoffen des Safran Erfolg haben könnte.
Safran gegen Makuladegeneration

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 24. Dezember 2018

Safran gegen Makuladegeneration klingt zunächst völlig unrealistisch, dachte man doch bisher immer eher an Karotten, wenn es um die Gesundheit des Auges geht.

Doch erste Studienergebnisse deuten darauf hin, dass in Safran Wirkstoffe enthalten sind, die bei Makuladegeneration hilfreich sein könnten.

Was ist Makuladegeneration?

Grob gesagt, verändert sich bei einer Makuladegeneration die Makula, der gelbe Fleck des Auges, so nachteilig, dass daraus eine ernsthafte Sehbehinderung entstehen kann.

In der Makula sind die wichtigsten Sinneszellen des Auges konzentriert, sodass jegliche Veränderung dort zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens führt.

Da die Makula in der Mitte des Auges für das scharfe Sehen zuständig ist, verlieren von Makuladegeneration Betroffene die Fähigkeit, Dinge in der Nähe genau betrachten zu können.

Meist schleicht sich Makuladegeneration ins Leben, da der Verlust der Sehkraft oft lange unbemerkt bleibt, wenn das gesunde Auge für guten Ausgleich sorgt.

Eine Makuladegeneration kann genetisch bedingt sein, wird aber auch von äußeren Faktoren begünstigt. Das Risiko, das Auge dadurch nachhaltig zu schädigen vervielfältigt sich durch:

  • Diabetes,
  • Bluthochdruck,
  • Nikotin,
  • Immundefizite,
  • fehlerhafte Ernährung,
  • Vitaminunterversorgung oder
  • Stoffwechselstörungen.

Man unterscheidet zwischen der trockenen und feuchten Makuladegeneration, wobei erstere die häufigste Form der Erkrankung ist.

Safran gegen Makuladegeneration

Echter Safran

Echter Safran wird aus nur einer bestimmten Art von Krokus gewonnen. Das Gewürz besteht aus den drei kleinen Narbenästen des Griffels der Blüte der Krokuspflanze.

Der Griffel ist das meist gelbe „Geschlechtsorgan“ jeder Blüte. Beim Krokus teilt sich dieser in drei kleine „Fäden“ auf, die Safranfäden.

Die Safranernte erfolgt per Hand, weswegen echter Safran auch teuer ist. Bedenke, wie klein die Safranfäden sind und wie viele Blüten abgeerntet werden müssen, um nur ein einziges Kilo Safran zu erhalten!

Aufgrund dessen ist echter Safran selten und wird oft durch „falschen Safran“ aus anderen Blüten ersetzt, der genauso gelb färbt, aber ein anderes Aroma und andere Wirkstoffe aufweist.

Möchtest du Safran zum Kochen verwenden, so reichen bereits wenige Fäden, denn Safran enthält auch Bitterstoffe und eine Überdosierung würde das kostbare Gewürz nur verschwenden und das Gericht eher bitter als hocharomatisch würzen.

Augenuntersuchung und Safran gegen Makuladegeneration

Studie zur Wirksamkeit von Safran gegen Makuladegeneration

In Italien wurde kürzlich eine Studie zur Wirksamkeit von Safran gegen Makuladegeneration bekannt.

Dabei wurden 25 Patienten, die im Frühstadium einer krankhaften Veränderung ihrer Makula an der Studie teilnahmen, über Monate hinweg mit einem Präparat behandelt, welches Auszüge aus Safran enthielt.

So wie man weiß, dass die Carotinoide aus Karotten für das Auge gesund sind, so sind es auch zwei Wirkstoffe dieser Gruppe gelb färbender sekundärer Pflanzenstoffe, die sich in der Studie als wirksam gezeigt haben: Crocin und Crocetin, die im eingesetzten Präparat in hoher Dosierung vorlagen.

Eine solch hohe Wirkstoffkonzentration könnte nur bei übermäßigem Verzehr von Safran aufgenommen werden, weshalb von Selbstversuchen mit echtem Safran abzuraten ist.

Allein der Preis wird dich davon abhalten: ein Gramm bester Qualität kann gut und gerne über 20€ kosten!

Ergebnisse der Studie

Die Probanden der Studie wurden regelmäßig untersuchet und die Ergebnisse sorgfältig dokumentiert.

Das Augenmerk dabei lag auf dem weiteren Fortschreiten oder Verbessern der Makuladegeneration und dem Verschlechtern oder Verbessern des Sehvermögens, insbesondere der Lesefähigkeit.

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass bei allen Probanden das Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten werden konnte und sich schon nach einem Monat Einnahme des Safranproduktes die Sehfähigkeit messbar verbesserte.

Leider wurden bei der Studie nur 25 Personen untersucht, die allesamt nur unter dem Anfangsstadium der Krankheit litten. Es bleibt also offen, ob eine Studie mit so geringer Probandenzahl wirklich repräsentativ ist und inwiefern die Wirkstoffe des Sanfrans helfen können, wenn die Makula schon weiter degeneriert ist.

Die Studie lief 15 Monate lang und noch ist nicht bekannt, wie sich die Erkrankung bei einer Langzeitanwendung von Safran positiv beeinflussen lässt.

Nichtsdestotrotz sind die Ergebnisse vielversprechend und machen allen Betroffenen Hoffnung, dass es in Zukunft möglich sein könnte, mit der Kraft der Blüten das Fortschreiten der Krankheit zumindest zu verlangsamen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.