Reismilch und Reiswasser – was steckt drin?
Immer wieder hört und liest man von Reiswasser, gerade in der Ayurveda-Heilkunst. Und dann sieht man im Geschäft Reismilch im Laden stehen.
Ist das ein und dasselbe? Wozu kann man es benutzen? Wie kann man das selbst herstellen? Wir erklären es dir!
Reiswasser
Reiswasser ist das Wasser, das übrig bleibt, wenn du Reis mit mehr Wasser als nötig gekocht hast. Das, was im Topf bleibt, wenn du Reis in Kochbeuteln gekocht hast. Und das, was du nie zu sehen bekommst, wenn du das richtige Verhältnis von Wasser zu Reis verwendest.
Reiswasser als Getränk
In der Ayurveda-Ernährung wird Reiswasser mit Gewürzen wie Salz, Pfeffer, Ingwer, Kreuzkümmel oder Kurkuma gewürzt warm als Getränk über Tag getrunken. Es soll nach ayurvedischer Lehre stärken und kräftigen, sowie gegen Hunger wirken.
Reiswasser gegen Durchfall
Reiswasser soll gut bei Durchfallerkrankungen wirken, da einige der Mineralien, die im Reis enthalten sind, in das Kochwasser übergehen und beim Trinken gegen Mineralstoffverlust bei Durchfall helfen können. Tipp: Reiswasser schmeckt ungewürzt nicht wirklich lecker.
Wenn du dieses Hausrezept gegen Durchfall ausprobieren möchtest, versuche es zu würzen. Ein paar Ideen hast du ja schon unter „Reiswasser als Getränk“ gelesen.
Reiswasser in der Kosmetik
Im fernen Osten wird Reiswasser in der Kosmetik verwendet. Hier ist es sehr selten in Cremes enthalten, aber du kannst dir dein eigenes pflegendes Gesichtswasser mit den Wirkstoffen aus Reis selbst herstellen: koche eine Handvoll Reis in etwa 1l ungesalzenem Wasser.
Lasse Reis und Wasser für mindestens 20 Minuten köcheln und gieße dann den Reis über einem Sieb ab, wobei du das Kochwasser auffängst. Den Reis kannst du weiter zum Essen verwenden, du solltest ihn aber etwas salzen, damit er schmeckt!
Das Reiswasser lässt du gut abkühlen und bestreichst dann mit einem Wattebausch dein Gesicht mit deinem selbstgemachten Gesichtswasser. Die Haut wird dadurch seidig-zart! Das Wasser hält sich etwa 3 Tage im Kühlschrank frisch.
Reismilch
Reismilch hat mit Reiswasser wenig zu tun – bis auf die Tatsache, dass beides aus Reis hergestellt wird. Sie ist etwas aufwändiger in der Herstellung. Zunächst wird Vollkornreis gemahlen und dann gekocht, anschließend vermaischt und fermentiert.
Die so entstandene Flüssigkeit wird gut gefiltert und mit Pflanzenöl aufemulgiert. Das dann entstandene Getränk ist die reine Milch, die aber im Handel gerne gesüßt, gesalzen oder aromatisiert mit Vanille, Schokolade oder Kokos angeboten wird.
Inhaltstoffe
Im Gegensatz zu Kuhmilch oder Sojamilch enthält Reismilch Eiweiß nur in Spuren: 0,1g pro 100l. Weil Reis kein Fett enthält und in Reismilch durch Pflanzenöl künstlich Fett hinzugefügt wird, schwankt der Fettgehalt je nach Hersteller, liegt aber meist deutlich unter dem von Kuhmilch.
Der größte Unterschied liegt in den Kohlenhydraten. Da sie ja aus einem Getreide hergestellt wird, enthält sie – auch ungezuckert – um die 10g Kohlenhydrate pro 100ml.
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Vergleicht man das mit dem Kaloriengehalt von fettarmer oder entrahmter Kuhmilch, so hat Reismilch deutlich mehr Kalorien – eben durch die Kohlenhydrate.
Vorzüge
Im Gegensatz zu Kuhmilch ist in Reismilch kein Milchweiweiß und kein Milchzucker enthalten. Daher ist sie auch für Menschen verträglich, die eine Kuhmilchallergie haben oder an Milchzuckerunverträglichkeit leiden.
Der hohe Kohlenhydratanteil macht sie auch zu einem idealen Start in den Tag für alle, die meinen, morgens noch „nichts Richtiges“ frühstücken zu können. Die enthaltenen Kohlenhydrate geben Energie.
Nachteile von Reismilch
Im Gegensatz zu Kuhmilch oder Sojamilch hat Reismilch praktisch kein Eiweiß. Da Eiweiß aber wichtig ist, muss man bei ausschließlichem Konsum auf andere Eiweißquellen ausweichen.
Sie enthält außerdem kein Kalzium. Daher wird es oft zugesetzt. Falls nicht, muss man auch hier nach Alternativen suchen.
Selber machen
Man kann sie auch selbst herstellen, allerdings ist das Ergebnis geschmacklich ein anderes als das, was man im Laden kaufen kann. Koche dazu Reis in reichlich Wasser, bis der Reis ganz weich ist und fast zerfällt.
Püriere dann den Reis mit dem Wasser mit einem Pürierstab oder in einem Blender/Standmixer, bis er ganz fein ist. Dann brauchst du etwas Geduld: Du musst den Reisbrei mit einem Tuch filtern.
Das kann länger dauern. Die nun entstandene Milch kannst du dann nach Geschmack salzen, süßen oder aromatisieren. Selbst gemachte Milch enthält kein Fett und etwas mehr Kohlenhydrate als industriell hergestellte Milch. Guten Appetit!
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- Rohman, A., Helmiyati, S., Hapsari, M., & Setyaningrum, D. L. (2014). Rice in health and nutrition. International Food Research Journal.
- Rice Milk Brightening Exfoliator.https://www.mddermsolutions.com/procedure-guide/supplements/rice-milk-brightening-exfoliator/