Netzhautablösung: Ursachen und Vorsorge
Eine Netzhautablösung ist ein augenärztlicher Notfall, der schnellstmöglich behandelt werden muss, um mögliche irreversible Konsequenzen zu verhindern.
Von einer Netzhautablösung spricht man, wenn sich die Netzhaut (auch Retina) im Inneren des Auges von der Aderhaut trennt, wobei es zu einer Ansammlung von Flüssigkeit zwischen diesen beiden Schichten kommt.
Sollte dies der Fall sein, ist ein Notfall gegeben, der eine sofortige augenärztliche Behandlung erfordert. Nur ein Augenarzt kann feststellen, ob eine Behandlung möglich ist, und gegebenenfalls die notwendigen Schritte einleiten.
Ursachen für eine Netzhautablösung
Anschließend erfährst du Genaueres über die Ursachen, die zu einer Netzhautablösung führen können und auch, wie man Vorsorge leisten kann.
1. Krankheiten und familiäre Vorbelastung
Es gibt verschiedene interne Faktoren, die ausschlaggebend für eine Netzhautablösung sein können. Am wichtigsten ist die familiäre Vorbelastung.
Falls du selbst oder enge Familienangehörige an folgenden Beschwerden leiden, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen von größter Wichtigkeit:
- Diabetes
- Arteriosklerose
- Myopie (Kurzsichtigkeit)
Diese Beschwerden müssen nicht unbedingt zu einer Netzhautablösung führen, stellen jedoch Risikofaktoren dar.
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2. Traumata
Jeder weiß, dass ein Schlag auf das Auge sehr gefährlich sein kann, doch nicht immer sind wir uns darüber bewusst, welche Ausmaße das annehmen kann.
Traumata und Versäumnisse verursachen häufiger eine Netzhautablösung als Krankheiten.
Eine interne Blutung kann von hinten Druck auf die Netzhaut ausüben und so zu einer Ablösung führen. Auch durch einen Tumor in diesem Augenbereich (was glücklicherweise sehr selten vorkommt) kann die Ursache für eine Netzhautablösung sein.
Wie erkennt man eine Netzhautablösung?
Nur ein Augenarzt kann eine genaue Untersuchung durchführen, um den Zustand der Netzhaut festzutellen.
- Kontrolluntersuchungen werden bei Personen ohne Sehprobleme normalerweise jedes oder jedes zweite Jahr durchgeführt.
- Wenn Probleme vorhanden sind, bestimmt der Augenarzt die Regelmäßigkeit der Untersuchungen.
Doch es gibt Anzeichen, die dich darauf hinweisen, dass ein Problem besteht und es dringend an der Zeit ist, zum Augenarzt zu gehen!
Es müssen nicht alle Symptome auftreten, doch wenn du eines oder mehrere bei dir feststellst, solltest du einen Termin beim Augenarzt deines Vertrauens holen.
- Fliegende Mücken: Meist sind kleine Punkte, die besonders vor einem hellen Hintergrund oder beim Lesen zu sehen sind, harmlos und altersbedingt. Diese werden durch winzige Löcher in der Netzhaut verursacht, die wir alle haben. Doch man muss dabei auf der Hut sein: Wenn diese Punkte plötzlich größer werden, musst du zum Augenarzt!
- Lichtblitze: Diese entstehen durch Flüssigkeit im Inneren des Auges. Viele Personen sehen Lichtblitze in der Peripherie, entweder kontinuierlich oder mit Unterbrechungen.
- Schwarze Schatten: Wenn die Netzhaut geschädigt ist, kannst du nicht richtig sehen. Deshalb hast du das Gefühl, dass eine dunkle Schicht deine Sehfähigkeit behindert.
- Verschwommene Sicht: Dabei kommt es zu Sehstörungen und Problemen beim Scharfstellen, sowohl bei nahen als auch bei weiter entfernten Objekten.
Wie kann man Vorsorge leisten?
Im Unterschied zu vielen anderen Augenproblemen, kann man gegen eine Netzhautablösung nicht wirklich vorsorgen. Das einzige, was du tun kannst, ist dich zu pflegen.
Am wichtigsten ist, darüber Bescheid zu wissen und bei möglichen Symptomen oder Risikofaktoren schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen.
Natürlich solltest du deine Augen und deinen Kopf vor Schläge schützen, um Folgeprobleme zu verhindern.
Verwende immer die entsprechende Schutzausrüstung, wenn du im Garten arbeitest, bestimmte Sportarten treibst, Reparaturen durchführst oder andere Tätigkeiten vorhast, bei denen deine Augen zu Schaden kommen könnten.
Mögliche Behandlungen
Es gibt derzeit zwei Arten von Behandlungen, um eine Netzhautablösung zu heilen. In beiden Fällen handelt es sich um eine ambulante Operation, die eine lokale oder allgemeine Betäubung erfordert sowie ohne jedes Risiko durchgeführt werden kann.
Man kann mit Laser opererieren. Mithilfe des Laserstrahls wird an der verletzten Stelle eine Entzündung provoziert, um dann so die Vernarbung des Gewebes zu ermöglichen. Der Riss in der Netzhaut wird so verklebt.
Die zweite Möglichkeit ist die Kryo-Chirurgie: Diese funktioniert sehr ähnlich wie die Laseroperation, mit dem Unterschied, dass man dabei ein Kältestift verwendet, um den Riss in der Netzhaut zu veröden.
Beide operativen Eingriffe führt man ohne Risiken durch, denn dabei behandelt man nur sehr kleine Stellen der Netzhaut.
Nach dem chirurgischen Eingriff erfolgt eine 6-monatige Genesungsphase, in der sich die Sehfähigkeit langsam verbessert bis sie wieder vollständig erreicht wird.
Nur wenn die Diagnose zu spät erfolgt, oder wenn das Verfahren bereits zuvor angewendet wurde, können diese chirurgischen Eingriffe erfolglos bleiben.
Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, regelmäßige Kontrolltermine wahrzunehmen, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen.
Pflege deine Augen!
Du pflegst deinen Körper und gibst einiges für deine Gesundheit aus, doch denkst du dabei auch an deine Augen?
Vergiss nicht, dass die Sehfähigkeit grundlegend für so gut wie alle Tätigkeiten im Alltag ist, und du diese deshalb auch entsprechend pflegen solltest!
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