Mit neuem Essverhalten purzeln die Kilos
Unser Essverhalten ist maßgeblich für unser Gewicht. Wir bestimmen, durch welches Essverhalten wir Kilos ansammeln – oder verlieren. Das bedeutet nicht, dein Leben lang Diät zu essen, denn es handelt sich hauptsächlich um kleine Anpassungen an deine alltägliche Ernährung.
Unser Essverhalten ist antrainiert
Wir lernen unser Essverhalten von unseren Eltern und dem sozialen Umfeld, in dem wir uns bewegen. Niemand wird mit einem bestimmten Essverhalten geboren: Kinder tun, was Eltern ihnen beibringen oder durch ihr eigenes Verhalten vorleben. Und das sind die Grundlagen des Essverhaltens, welches wir auch als Erwachsene an den Tag legen.
Unser Essverhalten ist so etwas wie eine Muttersprache: selbst wenn man neue Fremdsprachen lernt, vergisst man doch nie seine Muttersprache. Das bedeutet: du kannst zwar ein neues Essverhalten lernen, wie du auch Fremdsprachen lernen kannst, aber in Extremsituationen, Stress oder emotionalen Momenten wirst du immer deine Muttersprache reden – oder in dein altes Essverhalten zurückfallen.
Ernährungswissenschaftler gehen davon aus, dass es im Durchschnitt etwa 4 Jahre dauert, bis ein Mensch unter Anleitung ein neues, gesundes Essverhalten gelernt hat.
Dazu brauchst du jemanden, der dich immer wieder ermahnt und an die Hand nimmt, wenn du in dein altes Essverhalten zurückfällst. Es ist ein langer Weg, fang also schon heute an, loszulaufen, indem du folgende Tipps umsetzt:
Zwischenmahlzeiten streichen
Jede Minute der Fettverbrennung muss ausgekostet werden, daher solltest du zwischen den 3 Mahlzeiten nichts zu dir nehmen, was Kalorien hat. Und damit meinen wir: wirklich nichts! Die Milch im Milchkaffee, der Löffel Zucker im Tee, der Apfel zwischendurch, das Bonbon im Auto: das alles sind Zwischenmahlzeiten, die erstens die Fettverbrennung unterbrechen und zweitens unnötige Kalorien auf deine Hüften bringen.
Richtig trinken
Der menschliche Körper eines Erwachsenen besteht zu 65% aus Wasser, das Gehirn sogar aus bis zu über 80%! Um alle Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, braucht unser Körper also immer genug Flüssigkeitsnachschub. Am besten, in Form von reinem Wasser.
Achte darauf, dass das Wasser, das du trinkst, mineralreich ist. Verzichte bitte unbedingt auf durch Aromen oder andere Zusatzstoffe um Kalorien „angereichertes Wasser“!
Ein kleines Rechenbeispiel: 2,5 Liter Apfelsaftschorle schlagen mit 700 Kalorien zu Buche, das ist fast mehr als eine komplette Mahlzeit, die du dann einfach so zusätzlich trinkst. Als reines Wasser wäre die Kalorienbilanz gleich Null.
Wasser füllt den Magen und sorgt dafür, dass dein Sättigungsgefühl früher eintritt. Trinke daher vor jeder Mahlzeit einen halben Liter Wasser. Trinkst du den halben Liter in einem Zug und das eiskalt, verbrennt dein Körper sogar ein klitzekleines bisschen Kalorien bei der Aufgabe, die große Portion Eiswasser auf Körpertemperatur zu erhitzen. Das funktioniert aber nicht, wenn du Schluck für Schluck zur Mahlzeit trinkst!
Sättigende Ballaststoffe
Ballaststoffe sind nicht nur extrem wichtig in der Vorbeugung von Darmkrebs, für eine optimale Verdauung und zum Erhalt einer gesunden Darmflora, sondern auch im Kampf gegen Übergewicht!
Durch einen hohen Ballaststoffanteil in der Nahrung steigt dein Blutzuckerspiegel weniger steil an und auch das Sättigungsgefühl hält wesentlich länger an. Wenn du länger satt bist, isst du automatisch weniger (besser: nichts!) zwischendurch.
Vollkornprodukte enthalten wesentlich mehr Ballaststoffe und Mineralstoffe als Weißmehlprodukte. Somit halten sie länger satt, sättigen besser und versorgen dich besser mit nötigen Mineralien und Vitaminen. Achte darauf, echte Vollkornprodukte und nicht nur mit Karamell oder Zuckerkulör dunkel gefärbte Backwaren zu kaufen!
Thema Fett und Zucker
Zucker braucht kein Mensch, denn wir stellen ihn in unserem Körper aus Getreideprodukten selbst her. Lies die Etiketten und streiche Zucker komplett aus deiner Ernährung! Zucker hat wirklich „leere“ Kalorien, denn Zucker enthält weder Vitamine noch Ballaststoffe noch Mineralien noch sonst etwas, was gesund sein könnte.
Fett hat die höchste Kaloriendichte, was bedeutet, dass ein „kleines bisschen“ schon „ein großes Etwas“ zu viel sein kann. Und das sehr schnell. Um eine Gewichtszunahme zu vermeiden, solltest du dich grundsätzlich fettarm ernähren und nur hochwertige, pflanzliche Fette wie z.B. Raps- oder Leinöl verzehren.
Du siehst, es sind keine groben Einschnitte in deine Ernährung, jedoch wirst du mit der Zeit feststellen, wie diese wenigen Neuerungen in deinem Essverhalten dein Gewicht Schritt für Schritt nach unten korrigiert. Vielleicht motivierst du eine Freundin, auch ihr Essverhalten zu ändern und ihr passt gegenseitig auf euch auf?
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