Macht Hausarbeit fit?
Hausarbeit erfordert zum Teil große körperliche Anstrenungen, deshalb stellt sich die Frage, ob diese als Fitnesstraining betrachtet werden können. In diesem Beitrag erfährst du mehr über dieses Thema.
Hausarbeit ist kein Sport
Hausarbeit ist weder Sport noch kann sie ein Fitnesstraining ersetzen. Es handelt sich dabei nämlich nicht um gezielte Übungen oder ein bedachtes Körpertraining, genauso wenig wie man beispielsweise Shoppen mit Laufen vergleichen kann.
Bei sportlichen Aktivitäten wird Energie verbraucht und verschiedene Muskeln trainiert. Doch trifft dies nicht auch auf Hausarbeit zu?
Hat man beim Geschirrwaschen oder Fensterputzen nicht auch Bewegung und einen gewissen Energieaufwand? Eine Studie der Universität von Ulster (Nordirland) kann dies nicht bestätigen.
Auch wenn manche aus Zeitnöten keinen Sport treiben können, jedoch versuchen, dies zu Hause durch Treppensteigen oder durch eine Fahrt mit dem Fahrrad zum Supermarkt auszugleichen, kann dies kein Ersatz für gezielte Bewegung und Sport sein – auch wenn man dabei Kalorien abbaut.
Eine halbe Stunde Fitnesscenter kann mit einer halben Stunde Kehren zu Hause nicht verglichen werden. Um von sportlichen Aktivitäten zu profitieren, sind größere Anstrenungen erforderlich.
Auch Gartenarbeit oder handwerkliche Betätigungen können keinen Sport ersetzen. Trotzdem gibt es Möglichkeiten bei Hausarbeiten, bewusst mehr Bewegung einzubauen und davon zu profitieren.
Mehr Bewegung bei Hausarbeiten
Du kannst während der Hausarbeiten bewusst versuchen, den Körper in Schwung zu bringen und fit zu halten und so zumindest einen Teil der täglich empfohlenen Bewegung abzudecken. Es gibt also keine Ausrede, die oft unbeliebten Hausarbeiten nicht durchzuführen!
An einem Putztag können bis zu 500 Kalorien verbrannt werden, insbesondere bei einem Umzug oder Umbau.
Bein-, Arm-, Rücken- und Bauchmuskeln können bei Hausarbeiten gestärkt werden. Doch nicht vergessen: Das ist nicht genug – auch Gymnastik oder andere Sportarten sind wichtig! Nachfolgend findest du ein paar Tipps für mehr Bewegung bei den Hausarbeiten.
In die Hocke gehen
Beim Aufheben von Gegenständen, wird empfohlen immer mit geradem Rücken in die Hocke zu gehen. Dies trainiert nicht nur die Beinmuskeln sondern ist auch für den Rücken viel gesünder! Wenn du die Position in der Hocke 15 Sekunden lang hältst, ist die Wirkung noch intensiver.
Den Bauch beim Kehren anspannen
Beim Kehren des Bodens kannst du gleichzeitig die Bauchmuskeln trainieren, indem du diese anspannst. Nicht auf eine gerade Haltung vergessen!
Den Besen so weit wie möglich entfernen und dann wieder holen. Am besten fünf Minuten lang jeweils drei Mal täglich kehren. So werden deine Muskeln trainiert und dein Haus wird glänzen!
Beim Kochen tanzen
Während du das Essen zubereitest kannst du Musik hören und dazu tanzen. So macht Kochen viel mehr Spaß und gleichzeitig hast du Bewegung. Dabei kannst du bis zu 400 Kalorien verbrennen!
Die Arbeiten schneller erledigen
Versuche alle Hausarbeiten schnell und mit viel Energie zu erledigen: Geschirrspülen, Fensterputzen, Möbel oder Bäder putzen… mit Musik und Energie fällt alles leichter, dabei hast du mehr Bewegung, verbrennst mehr Kalorien und du wirst auch schneller fertig!
Fensterputzen
Fensterputzen ist eine gute Übung für die Schultern. Wenn du jede oder jede zweite Woche die Fenster eine halbe Stunde lang mit kreisförmigen Bewegungen putzt und dabei die Arme nicht entspannst, kannst du bis zu 150 Kalorien verbrennen. Auch beim Putzen von Spiegeln ist dies der Fall.
Lesetipp: Beintraining: effektive Übungen
Gartenarbeiten
Die Pflege eines Gartens ist nicht nur eine sehr schöne Beschäftigung, bei der du die Natur und die frische Luft genießen kannst. Du kannst diese Zeit auch für etwas Bewegung nutzen.
Beim Zusammenrechen von Gras oder Laub kannst du wie beim Kehren vorgehen, beim Heben von Gegenständen in die Hocke gehen usw. Achte bei allen Arbeiten auf eine gerade Haltung!
Den Boden putzen
Mit einer guten Bürste, Wasser, Reinigungsmittel sowie Handschuhen kannst du auch die kleinsten Schmutzflecken auf dem Boden bestens entfernen und gleichzeitig deinen Körper bewegen. Wenn du einen Wischmopp oder einen Staubsauger verwendest, kannst du wie beim Kehren vorgehen.
Autowaschen
So kannst du dir nicht nur Geld sparen, sondern auch ein bisschen trainieren. Es empfehlen sich dabei lange Bewegungen, um Arme und Rücken zu strecken, sowie Kniebeugen, um beispielsweise Reifen und die unteren Teile des Autos zu waschen.
Handwäsche
Wenn du empfindliche Kleidungsstücke hast, die eine Handwäsche erfordern, ist dies auch eine gute Gelegenheit, die Armmuskeln zu trainieren.
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