Knieschmerzen natürlich lindern
Knieschmerzen werden meist mit einem fortgeschrittenen Alter in Verbindung gebracht, was jedoch nicht immer zutrifft. Ganz unabhängig vom Alter kann jeder an Knieschmerzen leiden. Wenn diese nicht rechtzeitig behandelt werden, können sie chronisch werden. Du solltest diese Beschwerden deshalb ernst nehmen!
In manchen Fällen ist eine Knieoperation nötig, doch bevor es so weit kommt, solltest du verschiedene Alternativen ausprobieren. Anschließend findest du verschiedene natürliche Behandlungsmöglichkeiten, um Knieschmerzen zu lindern.
Wie entstehen Knieschmerzen?
Das Knie ist ein sehr komplexes Gelenk, welches Schienbein, Kniescheibe und Oberschenkelknochen verbindet. Das Zusammenspiel von Knochen, Knorpeln, Sehnen, Bändern und Muskeln ermöglicht verschiedene Bewegungen.
Es handelt sich um das größte Gelenk des menschlichen Körpers.
Täglich tragen die Kniegelenke viel Gewicht und werden stark belastet. Dadurch kann es leicht zu Verletzungen oder Entzündungen kommen.
In vielen Fällen können verschiedene Therapien oder auch Naturmittel die Schmerzen lindern. Doch in manchen Fällen ist ein operativer Eingriff erforderlich.
Eine Operation ist in folgenden Situationen notwendig:
- Sportverletzungen: Bei abrupten oder heftigen Drehungen oder Dehnungen können Sehnen oder Bänder reißen. Die arthroskopische Chirurgie ermöglicht es den Patienten, sich innerhalb von zwei Wochen zu erholen.
- Knochenbrüche, Verrenkungen oder Verletzungen können zu Rissen führen. Sie werden üblicherweise durch Osteosynthese behandelt. Bei einfachen Knochenbrüchen gibt es keine bleibenden Schäden.
- Arthritis oder Osteoarthritis: Diese Krankheiten treten als Folge von Verletzungen, Fehlbildungen oder altersbedingtem Verschleiß auf. Dadurch kommt es häufig zu O-Beinen (Genu varum) oder X-Beinen (Genu valgum). Diese Knieproblematik wird durch Röntgenaufnahmen festgestellt und arthroskopisch behandelt.
- Gelenkknorpelschädigung: Verletzungen im Knorpel-Knochen-Bereich, die sehr schwer zu diagnostizieren sind.
- Knochentumore: Sehr selten.
Der Einsatz von alternativen Behandlungen kann in folgenden Situationen sinnvoll sein
- Stoßverletzungen und Traumata (direkt oder indirekt)
- Arthritis oder eine akute Entzündung des Knies: Die Ursachen können vielseitig sein (Fehlstellungen, Verschleiß, rheumatische Erkrankungen, Infektionen…).
- Sehnenentzündung: Entzündung der Sehne durch die Verwendung ungeeigneter Schuhe, Wiederholung fehlerhafter Bewegung oder Fehlhaltungen.
- Verstauchung, Überdehnung eines Bandes aufgrund einer plötzlichen Bewegung (Sturz, Schlag oder starke Drehung). In diesem Fall wird das Gelenk ruhig gestellt.
- Schleimbeutelentzündung: Entzündung der Schleimbeuteltaschen des Knies, in der Regel durch Zerstörung oder Abrieb. Hier helfen entzündungslindernde Mittel, Erholung und Druckverband.
- Baker-Zyste: Ausstülpung der dorsalen Gelenkkapsel des Kniegelenks. Die Entzündung kann zu Unwohlsein, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
- Morbus Osgood-Schlatter: Entzündung der Vorder- und Rückseite des Knies.
Sobald die genauen Ursachen feststehen, kann mit der Behandlung begonnen werden.
Anschließend findest du verschiedene alternative Behandlungsmethoden, um Knieschmerzen zu lindern. Damit kannst du gleichzeitig deine Lebensqualität verbessern.
Natürliche Behandlung von Knieschmerzen
Immer mehr Ärzte entscheiden sich für alternative Behandlungen, bevor ein chirurgischer Eingriff durchgeführt wird. Folgende Mittel können sehr nützlich sein, um Knieschmerzen zu lindern.
1. Kalte Kompressen
Diese Behandlung ist bei kleineren Verstauchungen oder Bänderrissen sehr hilfreich. Zur Behandlung der Entzündung wird eine kalte Kompresse 30 Minuten lang, zweimal oder dreimal täglich, aufgelegt.
Du kannst auch einfach Eiswürfel in ein Stofftuch wickeln und auf die schmerzende Stelle legen.
Diese Methode wird insbesondere in den ersten 48 Stunden nach der Verletzung empfohlen.
2. Warme Kompressen
Die Verwendung von warmen Kompressen lindert Schmerzen und Steifheit bei Krankheiten wie Arthritis.
Du kannst ein Heizkissen verwenden oder ein Kräuterkissen in der Mirkowelle erwärmen und auf die schmerzende Stelle legen.
3. Kalt und warm
Auch abwechselnde Wärme- und Kältebehandlungen sind sehr hilfreich. Damit kannst du die Durchblutung anregen und Schmerzen lindern.
4. Salbei
Eine Entzündung oder Stoßverletzung kann mit Salbei behandelt werden. Bereite dir daraus einen Kräuterumschlag zu, den du zehn Minuten auf die schmerzende Stelle legst.
5. Therapeutische Übungen und Stretching
Stretching und therapeutische Übungen helfen, das Knie zu entlasten. Informiere dich bei einem Experten, welche Übungen für dich am besten sind! Yoga und Tai-Chi können eine gute Alternative sein.
6. Massagen
Wiederholte Massagen der betroffenen Zonen stärken die Muskeln und entspannen.
7. Akupunktur
- Akupunktur wirkt ausgezeichnet gegen Schmerzen! Die Nadeln werden an bestimmten Stellen gesetzt, um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Patienten wieder herzustellen. Du kannst damit deine Lebensqualität verbessern!
8. Verschiedene Therapien und Hilfsmittel
Verschiedene Therapien können sehr effektiv sein. Dazu gehören zum Beispiel: Elektrotherapie, Ultraschalltherapie, Kontakthyperthermie, Thermotherapie und Mechanotherapie.
Lasse dich von deinem Arzt oder Physiotherapeut beraten!
9. Aloe vera
Es lohnt sich, eine Echte Aloe zu Hause zu haben. Denn diese Pflanze ist sehr vielseitig! Du kannst damit auch Knieschmeryen durch Arthrose lindern.
Einfach ein Aloe-Blatt aufschneiden und das Gel entnehmen. Verarbeite es zusammen mit einer Orangenschale im Standmixer oder Blender. Danach mit einer kleinen Tasse Honig und einer kleinen Menge an roter Tonerde vermischen.
Bereite dir daraus einen Umschlag für das schmerzende Knie zu. Nach 30 Minuten Wirkzeit kannst du die Paste mit kaltem Wasser abwaschen.
10. Avocado
Die Avocado ist für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften sehr bekannt. In diesem Fall verwenden wir jedoch den Avocadokern. Lass ihn trocknen und mahle ihn dann, bis du ein feines Pulver erhältst.
Vermische dieses Pulver mit Honig yu einer cremigen Paste und trage diese auf die schmerzenden Bereiche auf. Dieses Hausmittel ist sehr effektiv!
11. Guave gegen Entzündungen
Eine Guave enthält dreimal soviel Vitamin C wie eine Orange und ist generell ein sehr gesundes und nährstoffreiches Lebensmittel.
Um Schmerzen in den Gelenken zu lindern, schneidest du vier reife Guaven und überbrühst sie mit kochendem Wasser. Lasse die Früchte drei Stunden ziehen. Danach absieben und das Getränk trinken.
Du kannst dieses Hausmittel 15 bis 90 Tage lang als Kur trinken. Du wirst damit ausgezeichnete Ergebnisse erzielen!
12. Zitronenzauber
Die Zitrone ist sehr vielseitig und kann auch bei Knieschmerzen von Nutzen sein. Einfach eine Zitrone halbieren und auf die schmerzende Stelle reiben. Damit kann die Entzündung gelindert werden. Auch Rheumaschmerzen kannst du so behandeln.
Nach der Behandlung darfst du jedoch nicht an die Sonne, denn die Zitrone bei Sonnenexposition Hautflecken verursachen.
13. Ernährung
In der Ernährung sollten Eiweißstoffe, Vitamine und Mineralien nicht fehlen, um deine Gelenke gesund und flexibel zu halten.
Du solltest folgende Nahrungsmittel regelmäßig in deinen Ernährungsplan einbauen:
- Kalziumreiche Nahrungsmittel: Mandeln, Walnüsse, Milch
- Eine Knoblauchzehe auf nüchternen Magen für starke Knochen
- Jeden Morgen zwei Löffel Aloe-Gel, um Gelenkschmerzen zu reduzieren
Wann ist ein Arztbesuch erforderlich?
Natürliche Behandlungen können zwar sehr effektiv sein, doch die richtige Diagnose und ärztliche Behandlung ist grundlegend, um weitere Beschwerden zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten!
Suche in folgenden Fällen auf jeden Fall einen Arzt auf:
- Wenn das Knie nicht belastet werden kann,
- starke Schmerzen auch ohne Belastung vorhanden sind,
- das Knie nicht richtig bewegt werden kann oder knackt,
- das Gelenk verformt oder stark entzündet, gerötet oder warm ist,
- Schmerzen, Schwellungen, Taubheitsgefühl, Kribbeln oder bläuliche Verfärbung am betroffenen Knie vorhanden sind,
- der Schmerz nach drei Tagen Selbstbehandlung immer noch da ist.
Tipps zur Vorsorge gegen Knieschmerzen
Abschließend noch ein paar nützliche Tipps zur Vorsorge:
- Wenn du lange sitzen oder stehen musst, solltest du deine Position immer wieder verändern. Stehe mindestens jede Stunde kurz auf und bewege dich.
- Leichte und sanfte Dehnungsübungen können sehr hilfreich sein. Deine Gelenke brauchen Bewegung. Du kannst jeden Tag eine halbe Stunde spazieren gehen, Yoga oder Tai-Chi-Übungen durchführen.
- Knie nicht auf den Boden. Denn dabei werden die Kniegelenke besonders stark belastet.
- Verwende Schuhe mit niedrigem Absatz. High Heels vergrößern den Druck auf die Knie.
- Wenn du an Übergewicht leidest, solltest du abnehmen! So kannst du die Überlastung der Kniegelenke verhindern und auch andere gesundheitliche Vorteile genießen.
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