Hypothalamische Amenorrhoe: Wie kommt es dazu?
Als hypothalamische Amenorrhoe bezeichnet man das Ausbleiben der Menstruation durch eine zu geringe Bildung des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH) im Hypothalamus. Erstaunlicherweise leiden daran besonders Frauen mit einem gesunden Lebensstil, doch natürlich ist dies keine Grundvoraussetzung um diese Störung zu entwickeln.
Schätzungsweise leiden rund 30 Prozent der Frauen irgendwann in ihrem Leben an dieser Art von Amenorrhoe. Viele sind sich darüber gar nicht bewusst und erkennen das Problem erst, wenn sie schwanger werden möchten. Sie setzen dann orale Verhütungsmittel ab, doch die Periode setzt trotzdem aus.
Die hypothalamische Amenorrhoe kann im Normalfall erfolgreich behandelt werden, es gibt nur wenige Ausnahmefälle. Die Therapie ist sehr einfach, doch trotzdem sollte man diese Störung nicht unterschätzen.
Was ist die hypothalamische Amenorrhoe?
Die hypothalamische Amenorrhoe ist ein häufig auftretendes Leiden. Davon spricht man, wenn die Menstruation im fruchtbaren Alter ausbleibt. Dazu kommt es durch eine Störung des Hypothalamus, einem Gehirnbereich, der die Funktionen des Nervensystems und der Hypophyse reguliert.
Wenn eine Frau über einen Zeitraum von drei Monaten oder länger keine Periode hat, oder wenn ein 15-Jähriges Mädchen keine Menstruation hat, könnte eine hypothalamische Amenorrhoe vorliegen. Im Normalfall setzt die Periode nur während der Schwangerschaft und ab der Menopause aus.
Hypothalamische Amenorrhoe: Ursachen
Die Ursache für eine hypothalamische Amenorrhoe liegt in einer Störung des Hypothalamus: Dieser setzt zu geringe Mengen oder gar keine Gonadotropin-Releasing-Hormone (GnRH) frei. Diese Hormone sind jedoch für die Regulierung des Menstruationszyklus sehr wichtig. Die Synthetisierung des GnRH kann aus folgenden Gründen beeinträchtigt werden:
- Stress
- Ungesunder Gewichtsverlust
- Zu intensives sportliches Training
Die hypothalamische Amenorrhoe ist also eine physiologische Antwort auf diese Situationen. Sowohl Stress als auch eine starke Gewichtsabnahme oder übermäßiges Training führen dazu, dass der Hypothalamus vermehrt Corticotropin-Releasing-Hormone (CRH) freisetzt.
Dies führt wiederum zur erhöhten Ausschüttung von ACTH (Adrenokorticotropes Hormon) in der Hypophyse und Cortisol in den Nebennieren. Alle diese Veränderungen inhibieren die Bildung von GnRH im Hypothalamus und unterbrechen den Menstruationszyklus.
Auswirkungen auf den Organismus
Die erste Auswirkung der hypothalamischen Amenorrhoe ist offensichtlich: Diese Krankheit macht es sehr schwierig oder unmöglich, Kinder zu haben. Allerdings ist das Hormon GnRH nicht nur für den Menstruationszyklus sehr wichtig, sondern erfüllt auch andere Funktionen.
Es stimuliert die Freisetzung grundelgender anderer Hormone, damit der Eisprung stattfinden kann:
- Luteinisierendes Hormon (LH)
- Follikelstimulierendes Hormon (FSH)
Wenn kein Eisprung möglich ist, kann die Frau auch nicht schwanger werden. Sollte es trotzdem dazu kommen, ist das Risiko für eine Fehlgeburt oder Frühgeburt bedeutend größer.
Wenn die hypothalamische Amenorrhoe bereits in sehr jungem Alter auftritt, kann es möglich sein, dass die sekundären Geschlechtsmerkmale nicht richtig entwickelt sind. Betroffene Frauen können zum Beispiel Haare auf der Brust und im Gesicht oder auch eine tiefere Stimme haben.
Der Hypothalamus und das GnRH sind auch für die Regulierung des Schlafes, des Hungers und der Körpertemperatur wichtig. Deshalb kommt es durch die hypothalamische Amenorrhoe meist auch zu Erschöpfung, Schlaflosigkeit, mangelnder Libido und Depression.
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Hypothalamische Amenorrhoe: Was du berücksichtigen solltest
Diese Störung wird auch mit dem Verlust der Knochenmasse assoziiert. Betroffene Frauen entwickeln deshalb häufiger Osteoporose und andere Knochenprobleme. Außerdem ist das Risiko für Herz- und Verdauungskrankheiten größer.
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Im Zusammenhang mit den Faktoren, die diese Störung auslösen können, muss Folgendes berücksichtigt werden:
- Sport: Sehr intensiver Sport ist besonders schädlich, wenn es gleichzeitig an der benötigten Energiezufuhr mangelt.
- Gewichtsverlust: Wenn jemand über 5 kg in sehr kurzer Zeit verliert und der Body-Mass-Index (BMI) 20 oder weniger beträgt, ist dies problematisch. Von zu strikten Diäten ist abzuraten!
- Stress: Chronischer Stress ist ein Risikofaktor. Der Körper kann außerdem in manchen Fällen die physischen Herausforderungen des Trainings als Stressfaktor interpretieren.
Des Weiteren ist bei Frauen mit Vorfällen in der Familie die Gefahr für eine hypothalamische Amenorrhoe größer. Das bedeutet, dass auch genetische Faktoren eine Rolle spielen.
Durch die richtige Vorsorge können jedoch die meisten Risikofaktoren minimiert werden. Dies ist auch in der Behandlung sehr wichtig. Bei dem geringsten Verdacht solltest du dich an einen Facharzt wenden und seinen Empfehlungen folgen.
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