Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude doppelte Freude
Freunde haben die Fähigkeit, intensiven Schmerz und Leid zu lindern. Sie sind für unsere körperliche und seelische Gesundheit wie Schutzengel und das beste natürliche Schmerzmittel!
Es hat sich wissenschaftlich erwiesen, dass Isolation und fehlende psychologische Unterstützung genauso gesundheitsschädlich ist wie Zigaretten, erhöhte Cholesterinwerte, Fettleibigkeit oder Bewegungsmangel.
Es ist also nicht verwunderlich, dass emotionale Bindungen und Vertrauen die Freude verdoppeln und das Leid lindern.
Langwierige emotionale Bindungen sind die Wurzeln unseres Lebensbaumes
Enttäuschungen führen oft dazu, dass man Einsamkeit bevorzugt, dass man sich aus Angst vor Schmerz, Versagen oder erneuten Enttäuschung von einer Freundschaft distanziert.
Das Glück des Vertrauens und des Bewusstseins auf jemanden zählen zu können, macht uns psychologisch stark und verbessert unser Wohlbefinden.
Wenn wir uns an einer Schulter ausweinen können, reduzieren wir Stress und Niedergeschlagenheit (beispielsweise bei Trennung oder Verlust). Das Dasein eines geliebten Menschen hilft uns, Leid zu lindern.
Insbesondere die Qualität einer Freundschaft ist grundlegend, wenn man sich dem Abgrund des Leidens nähert, denn zärtliche Worte beruhigen das Herz.
James Pennebaker, Psychologe und Wissenschaftler, kennt sich hier gut aus: Er hat in wissenschaftlichen Studien belegt, dass Freunde der Gesundheit gut tun.
Freunde – natürliches Schmerzmittel gegen Leid
Dass Freunde wie Schmerzmittel wirken hat sich in einer kuriosen Studie der Unviersität von Oxford erwiesen. Darin wurden 101 Probanden über die Qualität ihrer gesellschaftlichen Beziehungen und ihren Chrakter befragt.
Danach mussten sie in einem Test über einen langen Zeitraum eine unbequeme Haltung annehmen, um so Krämpfe, Unbequemlichkeit und Schmerz auszulösen.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass diejenigen, die mehr Freunde hatten, den Schmerz besser ertrugen.
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Neurowissenschaftliche Studien haben inzwischen erwiesen, was bereits Aristoteles wusste, nämlich dass der Mensch ein soziales Wesen ist.
Vieles weist auf die soziale Programmierung unseres Gehirns hin, in dem ein komplexes System die zwischenmenschlichen Beziehungen verstärkt, die sogenannten endogenen Opioide, konkret das Beta-Endorphin.
Zu wissen, dass man geliebt wird, ist das schönste Gefühl
Ein Ausschnitt des Romans “Mond über Manhatten” von Paul Auster spiegelt auf perfekte Weise wider, wie wichtig es ist, zu wissen, dass man geliebt wird:
“In dem Moment war ich mir dessen nicht bewusst. Jetzt weiß ich es jedoch und es ist mir kaum möglich an diese Zeit ohne die Erinnerung an meine Freunde zu denken. Irgendwie verändert diese Tatsache die Realität, die sich von dem, was ich damals erlebte, unterscheidet.
Ich sprang in den Abgrund und ausgerechnet kurz bevor ich den Tiefpunkt erreichte, geschah etwas Außergewöhnliches: Ich erfuhr, dass es Menschen in meinem Leben gab, die mich liebten, die mich so liebten, dass sich alles veränderte.
Der Schrecken des Falls verschwand dadurch nicht, doch du siehst diesen mit anderen Augen. Ich stand am Rande des Abgrunds und sprang. Im letzten Moment fasste mich etwas in der Luft. Dieses Etwas ist die Liebe.
Nur sie kann den Fall eines Menschen verhindern. Nur sie besitzt die Macht, das Gesetz der Schwerkraft zu brechen.”
Dieses wunderbare Gefühl, einen emotionalen Sicherheitsgurt zu haben, der uns schützt, kann mit nichts anderem verglichen werden. Zu spüren, dass wir geliebt werden, ist nicht nur ermutigend, sondern es stärkt uns und gibt uns Lebensenergie.
Deshalb können wir behaupten, dass Freunde unser Leben schön machen und unsere Welt bereichern.
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- Hendrickson, B., Rosen, D., & Aune, R. K. (2011). An analysis of friendship networks, social connectedness, homesickness, and satisfaction levels of international students. International Journal of Intercultural Relations. https://doi.org/10.1016/j.ijintrel.2010.08.001
- Berndt, T. J. (2002). Friendship quality and social development. Current Directions in Psychological Science. https://doi.org/10.1111/1467-8721.00157