Was gegen Hämorrhoiden hilft
Hämorrhoiden hat jeder, das Wort an sich beschreibt streng genommen keine Beschwerden. Aber wenn man sie hat was kann gegen Hämorrhoiden helfen?
Spricht man von „Hämorrhoiden“, dann meint man immer die vergrößerte, unangenehm veränderte Form davon.
Was sind Hämorrhoiden?
Sie sind stark durchblutete Schwellkörper, die letztendlich die Feinabdichtung des Enddarms darstellen. Jeder hat sie von Geburt an.
Im Laufe des Lebens, meist erst ab dem 35. Lebensjahr, verändern sich diese Schwellkörper und können Beschwerden verursachen. Durch Vergrößern, Auswölben oder tiefer eingesunkene Hämorrhoiden entstehen Juckreiz, Nässen, Bluten, Analfissuren oder leichte Schmerzen.
Ursachen für das Leiden
Obwohl diese Leiden quasi ein Volksleiden darstellen, ist die Ursache der Entstehung nicht wirklich geklärt. Verschiedene Ursachen kommen in Frage und werden diskutiert.
Dazu zählen übermäßiges Pressen bei Stuhlgang oder Geburtsvorgang, zu fester Stuhl durch mangelnden Verzehr von Ballaststoffen, erbliche Veranlagung, Verstopfung.
Auch falsche Ernährung und dadurch gestörter (zu fester, zu häufiger oder zu wenig) Stuhlgang. Statistisch gesichert ist, dass Menschen, die an veränderten Hämorrhoiden leiden, ein höheres Körpergewicht haben als Menschen, die keine Veränderung zeigen.
Lesetipp: Würmer im Darm erkennen und behandeln
Ob das Übergewicht selbst Ursache ist oder nur indirekt die zu Übergewicht führende falsche Ernährung, ist ebenfalls unklar.
Symptome
Hämorrhoiden sind von außen nicht wirklich sichtbar. Sie müssen vom Arzt diagnostiziert werden. Symptome sind analer Juckreiz, Schmierblutungen, Nässen und sehr selten auch leichte Schmerzen.
Alle diese Symptome können aber auch auf andere Beschwerden hinweisen, weswegen das Auftreten solcher Symptome unbedingt einen Arztbesuch erfordert!
Sie sind gesellschaftlich ein Tabu-Thema, aber wenn man einmal davon spricht, wirst du sehen, wie viele Menschen aus deinem sozialen Umfeld selbst darunter leiden und ihre Erfahrungen gerne mit dir dazu teilen!
Hausmittel
In der Apotheke gibt es viele Mittel, die gegen Beschwerden helfen sollen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Cremes und Salben, die den Juckreiz lindern und das Fortschreiten der Beschwerden verlangsamen oder verhindern sollen.
Es gibt aber auch vorbeugende Maßnahmen und Hausmittel, die du probieren solltest!
Ballaststoffreiche Ernährung
Da eine Ernährung ohne Ballaststoffe oder mit zu wenigen Ballaststoffen (und zu viel Fleisch) im dringenden Verdacht steht, Probleme mit den Hämorrhoiden auszulösen, solltest du versuchen, mehr gesunde Ballaststoffe in deine Ernährung zu integrieren.
Ballaststoffe sind die unverdaulichen Bestandteile unserer Nahrung. Sie sorgen nicht nur für einen günstigen Verlauf des Blutzuckerspiegels, sondern auch für eine gesunde Verdauung und daraus resultierend ein gutes Stuhlvolumen.
Auch bei der Prävention vor Darmkrebs sollen Ballaststoffe hilfreich sein. Ballaststoffe stecken in frischem Obst und Gemüse und vor allem Vollkornprodukten.
Eine gesunde Ernährung mit wenig Fleisch, viel Vollkorngetreide (Vollkornbrot, Haferflocken, Obst & Gemüse mit Schale etc.) beugt nicht nur Hämorrhoiden, sondern auch vielen anderen Erkrankungen vor!
Gewichtsreduktion
Da es statistisch als erwiesen gilt, dass Übergewicht ein Risiko darstellt, an Hämorrhoiden-Leiden zu „erkranken“, solltest du vorbeugend dafür sorgen, dass sich dein Gewicht im Normalbereich bewegt.
Nicht nur zur Prävention ist es natürlich sinnvoll, dein Körpergewicht zu normalisieren. Übergewicht birgt vielfältige Gesundheitsrisiken, nicht nur die Vorbeugung sollte Motivation sein, dein Körpergewicht in gesunden Normen zu halten!
Bewegung
Wer sich bewegt, unterstützt seine Darmtätigkeit und eine natürliche Entleerung des Darmes ohne starkes Pressen. Starkes Pressen beim Stuhlgang steht ebenfalls im Verdacht, Hämorrhoiden zu verursachen.
Bewegung sorgt nicht nur für eine aktive Darmtätigkeit, sondern auch für eine gesunde Kreislauffunktion, einen erhöhten Grundumsatz und somit einen erhöhten Kalorienverbrauch.
Es muss kein Leistungssport sein, um deinen Darm fit zu halten, kleine Alltagsbewegungen (Treppe statt Aufzug etc.) helfen schon!
Aloe Vera
Kleinere Analfissuren können besser abheilen, wenn du sie mit Aloe Vera Gel behandelst. Aloe Vera fördert die Wundheilung und pflegt die strapazierte Haut im Analbereich.
Besonders nach der Anwendung von Toilettenpapier ist der Bereich gereizt und freut sich über eine Portion Extrapflege mit Aloe Vera. Trage das Gel unverdünnt mehrmals täglich auf.
Operative Maßnahmen
Dein Arzt wird dein Hämorrhoiden-Leiden nach Schweregrad in eine der 4 Kategorien einteilen. Je nach Kategorie wird er dir eine Behandlungsmaßnahme vorschlagen, die für dich geeignet ist.
Je später du zum Arzt gehst, desto geringer die Chance, dass du um eine Operation herumkommst. Also brich das Tabu und gehe beim kleinsten Verdacht zum Arzt, um die Symptome abzuklären! Denn manche Symptome können auch auf Darmkrebs hinweisen!
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Lohsiriwat, V. (2015). Treatment of hemorrhoids: A coloproctologist’s view. World J Gastroenterol. https://doi.org/10.3748/wjg.v21.i31.9245
- Lynch, J. M., & Hurley, V. (1934). Treatment of hemorrhoids. American Journal of Digestive Diseases and Nutrition. https://doi.org/10.1007/BF02998915