Depression im Jugendalter - 10 Anzeichen
Die Jugend ist eine der wichtigsten Lebensetappen, in der wir viele emotionale und körperliche Erlebnisse durchgehen und unser Charakter definiert wird. Depression im Jugendalter kommt oft vor.
Schwierige Phasen sind in dieser Zeit nicht zu verhindern, jedoch gibt es atypische Verhaltensweisen, die auf ein ernsteres psychologisches Problem (wie beispielsweise eine Depression) hinweisen können.
Die Weltgesundheitsorganisation hat bekannt gegeben, dass weltweit mehr als 350 Millionen Menschen an einer Depression leiden, wobei die Mehrzahl der Betroffenen zwischen 10 und 19 Jahren alt sind.
Besonders besorgniserregend ist dies deshalb, da das Leben der Jugendlichen davon stark beeinträchtigt wird und Depressionen an dritter Stelle der Ursachen für Selbstmord stehen.
Aus diesem Grund haben die National Assotiation of School Psychologists der USA sowie die Mayo Clinic die Hauptsymptome einer Depression im Jugendalter aufgelistet, um diese so früh wie möglich zu erkennen und mögliche Konsequenzen zu verhindern.
1. Depression im Jugendalter: Schlafstörungen
Wenn ein Jugendlicher Schlafstörungen hat, also zu wenig oder zu viel schläft, kann dies ein Anzeichen für ein Problem sein.
Ein veränderter Schalfrhythmus kann ein körperlicher Hinweis für eine Depression sein, die sich dann auch tagsüber durch Probleme bemerkbar macht.
2. Ernährungsveränderungen
Jedes radikale Essverhalten hat ernste negative Folgen, die oft von einer Depression begleitet werden.
Zu wenig oder zu viel Essen ist meist ein klarer Hinweis auf emotionale sowie psychische Probleme, die schwerwiegende Erkrankungen, wie Anorexie oder Bulimie, zur Folge haben können.
3. Interessen werden vernachlässigt
Ab einem gewissen Alter verändern sich Interessen und Hobbies, das ist ganz normal. Doch der plötzliche Verlust des Enthusiasmus für geliebte Aktivitäten sowie gewolltes Alleinsein können auch auf emotionale Probleme hinweisen.
4. Reizbarkeit oder spontane Traurigkeit
Es gibt bestimmte Situationen im Jugendalter, die einen Wut- oder Weinanfall auslösen können.
Vorübergehende Reaktionen auf unangenehme Situationen sind normal, wenn Emotionen jedoch eskalieren, auch wenn Familie und Freunde versuchen, zu helfen, könnte ein ernsteres Problem bestehen.
5. Selbstkritik
Verschiedene Momente im Leben sowie unterschiedliche Gründe können das Selbstwertgefühl des Jugendlichen verringern.
Wenn dies nicht kontrolliert wird und tiefer greift, wenn die Selbstkritik zu stark oder sogar destruktiv wird, ist sofortige Hilfe notwendig, um ernstere (psychologische oder körperliche) Probleme zu verhindern.
6. Abkapselung
Ein depressiver Jugendlicher zieht sich zurück und distanziert sich dann von seinen Freunden. Wenn das Alleinsein bevorzugt wird, kann das ein klares Anzeichen für eine Depression sein.
7. Konzentrationsstörungen
Wie bei Schlafstörungen oder Stress, die oft eine Depression begleiten, haben Jugendliche bei einer Depression oft Konzentrationsstörungen, Probleme, Entscheidungen zu treffen und leiden dann an Vergesslichkeit.
Dies macht sich natürlich an der schulischen Leistungsfähigkeit bemerkbar.
8. Gewalttätigkeit
Gewalttätigkeit sowie Mobbing in oder außerhalb der Schule kann durch eine Depression entstehen, die damit ausgelebt wird.
Auch risikoreiches Sexualverhalten, Alkohol– sowie Drogenkonsum können Folge einer Depression sein.
9. Selbstmordgedanken
Zweifellos ist dies das gefährlichste Anzeichen dafür, dass der Jugendliche eine sehr schwere psychologische Phase durchgeht.
Die Gedanken des Betroffenen konzentrieren sich auf den Wunsch zu sterben, das Leben macht dann plötzlich keinen Sinn mehr. Dies spiegelt sich in Worten, wie “am liebsten würde ich sterben” sowie “mein Leben hat keinen Sinn”, wider.
In schweren, unkontrollierten Fällen kann es zu Selbstmordversuchen sowie Selbstverstümmelung kommen.
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10. Sie hauen von Zuhause ab
Dies kommt sehr häufig vor, wenn der Jugendliche Probleme in der Familie hat, sich nicht akzeptiert fühlt sowie ein Konflikt mit einem Familienangehörigen hat.
Dies sollte nicht unbeachtet bleiben. Der Jugendliche benötigt Hilfe, um nicht auf die schräge Bahn zu geraten und falschen Ratschlägen zu folgen.
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