Arten von Demenzerkrankungen
Die Veränderungen, die die Entstehung von Alzheimer im Gehirn verursachen, sind vielen Menschen bisher weitgehend unbekannt. Dieses Fehlen an ausreichender Information mag der Grund sein, warum viele fälschlicherweise ganz unterschiedliche Arten von Demenzerkrankungen direkt mit Alzheimer in Verbindung bringen.
Im heutigen Artikel möchten wir dir mehr Informationen zu den verschiedenen Arten von Demenzerkrankungen geben. So kannst du sie besser verstehen und ihnen vorbeugen.
Einige Fakten über Alzheimer
Die Anfangssymptome der Alzheimer-Erkrankung sind allgemein bekannt: Schwierigkeiten, sich an Namen und kurz zurückliegende Gespräche zu erinnern. Leider verschlimmern sich diese Symptome im Verlauf der Krankheit immer mehr.
Im Laufe der Zeit bekommen die Patienten zunehmend Schwierigkeiten, normale Konversationen zu führen. Sie verändern ihr Verhalten und verlieren oft ihr Urteilsvermögen. Es kann auch passieren, dass sie Probleme beim Essen oder sogar beim Laufen bekommen.
Oft wird das Risiko, ob ein Mensch an Alzheimer erkrankt oder nicht, als ungünstige genetische Disposition angesehen.
Die Alzheimer-Erkrankung ist die häufigste Ursache von Demenz. Dennoch ist sie aber nicht die einzige Ursache dafür. Das mag der Grund dafür sein, dass sie von fast jedem damit verwechselt wird.
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Arten von Demenzerkrankungen, die nicht die Alzheimer-Erkrankung sind
Nachdem wir dir nun ein paar Fakten über die Alzheimer-Erkrankung genannt haben, möchten wir dir weitere Arten von Demenzerkrankungen vorstellen. Sie werden häufig mit der Alzheimer-Demenz verwechselt:
1. Vaskuläre Demenz
Die vaskuläre Demenz entwickelt sich aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn. Der Auslöser für den gestörten Blutfluss kann ein Blutgerinnsel oder eine Verstopfung in den Blutgefässen sein.
Diese Art von Demenz kann zudem einen Schlaganfall hervorrufen. Sie ist besonders dadurch gekennzeichnet, dass sie sich sehr schwer voraussagen lässt. Dadurch wird auch die Vorbeugung erschwert.
Dennoch kannst du einige Dinge tun, um das Risiko zu verringern. Besonders wichtig ist es, dass du darauf achtest, dein Herz gesund zu halten. So solltest du alles vermeiden, was eine Verhärtung oder eine Blockade deiner Blutgefässe verursachen könnte. Das bedeutet, dass du darauf achten solltest, deinen Cholesterinspiegel und auch deinen Blutdruck stabil und gesund zu halten.
Wenn du diese Empfehlungen befolgst, kannst du gleichzeitig auch dein Risiko vermindern, an Diabetes zu erkranken.
2. Lewy-Körperchen-Demenz (auch Lewy-Body-Demenz genannt)
Die Lewy-Körperchen bestehen aus dem Eiweiß Alpha-Synuclein. Bei der Lewy-Körperchen-Demenz bilden sich kleine Verklumpungen dieses Eiweißes, besonders im Bereich der Großhirnrinde. Diese führen dann nach und nach zu einem Gedächtnisverlust und weiteren Denkstörungen.
Diese Symptome der Erkrankung sind denen der Alzheimer-Demenz sehr ähnlich, wodurch sie oft nicht ganz einfach unterschieden werden können.
Dennoch gibt es ein paar Unterscheidungsmerkmale, welche auf eine Lewy-Körperchen-Demenz schließen lassen: Schlafstörungen, Halluzinationen und Muskelstarre. Gleichzeitig ähneln diese Symptome aber auch denen der Parkinson-Erkrankung.
Wenn Patienten, die an der Lewy-Körperchen-Demenz leiden, beispielsweise an ihnen sehr vertraute Orte gehen, dann werden sie sich im Laufe der Erkrankung immer weniger an diese erinnern können. Sie fühlen sich möglicherweise verloren und hilflos, da sie durch die Erkrankung vergessen haben, dass sie diese Orte einst sehr gut kannten.
Unter den verbreitetsten Demenz-Arten ist die Lewy-Body-Demenz nach der Alzheimer-Demenz die am zweit häufigsten vorkommende Art.
Daher solltest du dein ganzes Leben darauf achten, dass du dein Gehirn regelmäßig trainierst und es aktiv hälst. Zum Beispiel kannst du eine neue Sprache erlernen. Du könntest dich auch mit Geschichte beschäftigen, neue Orte entdecken oder dich über andere Kulturen informieren.
Du kannst selber zur Vorbeugung von Demenz beitragen. Aktiviere dein Gehirn durch verschiedene Hobbies und geistige Aktivitäten, bilde dich weiter und stimuliere so dein Gehirn.
3. Parkinson-Demenz
Über das Eiweiß Alpha-Synuclein haben wir bereits bei der Lewy-Body-Demenz gesprochen. Auch bei der Entstehung der Parkinson-Demenz spielt es eine wichtige Rolle. Wenn sich dieses Eiweiß in einem bestimmten Teil des Mittelhirns, der sogenannten Substantia nigra, verklumpt, dann werden dadurch Nervenzellen zerstört, die Dopamin produzieren.
Fachleute gehen davon aus, dass sich dadurch verschiedenartige motorische Störungen ausbilden. Diese Bewegungsstörungen sind charakteristisch für die Parkinson-Erkrankung.
Darüber hinaus tritt das typische Zittern auf und die Patienten können sich nur sehr langsam bewegen.
Was an der Parkinson-Erkrankung sehr beängstigend ist, dass bisher niemand die genaue Entstehungsursache entdeckt hat. So gibt es keine wirklich wirksame Behandlung dagegen. Und auch über eine mögliche Vorbeugung der Krankheit besteht noch große Unklarheit.
4. Pick-Krankheit
Wenn die Nervenzellen im Stirn- oder Schläfenlappen des Gehirns geschädigt sind, dann spricht man von einer frontotemporalen Demenz, auch Pick-Erkrankung genannt. Diese Art der Demenz kann starke Veränderungen in der Persönlichkeit, dem Verhalten und den Kommunikationsfähigkeiten hervorrufen.
Patienten, die an der Pick-Erkrankung leiden, können zudem sehr enthemmt und impulsiv werden. Beispielsweise kann es vorkommen, dass sie sehr große Ausgaben tätigen, ohne dies vorher mit ihrem Partner oder Angehörigen abgesprochen zu haben.
Unglücklicherweise gibt es auch für diese Art der Demenz keine wirksame Behandlung und keine geeigneten Medikamente. Daher ist es sehr wichtig, dass die Patienten bzw. deren Angehörige darauf achten, dass im täglichen Leben Verletzungen vermieden werden und der Patient möglichst gesund lebt. So kann auch einem möglichen Schlaganfall vorgebeugt werden.
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5. Mischdemenz
Bis hierhin haben wir dir schon einige Merkmale unterschiedlicher Arten von Demenzerkrankungen genannt. Doch es kann sogar noch schlimmer kommen: es gibt auch Fälle, in denen Patienten gleichzeitig unter verschiedenen Formen von Demenz leiden. In diesem Fall sind gleich mehrere Areale im Gehirn geschädigt.
Diese Art der Demenz wird als Mischdemenz bezeichnet. In den meisten Fällen ist sie die Kombination einer vaskulären Demenz bei gleichzeitiger Alzheimer-Erkrankung.
Aus all diesen Gründen verstehst du sicher, wie wichtig es ist, dein Gehirn aktiv zu halten und möglichst alle Risikofaktoren weitgehend zu vermeiden. Das mag sich schwierig anhören, aber es ist durchaus möglich. Und auf jeden Fall wichtig, um deine Gesundheit zu erhalten.
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