Hypothyreose - Alarmzeichen für eine Unterfunktion der Schilddrüse
Eine Unterfunktion der Schilddrüse, in der Fachsprache als Hypothyreose bezeichnet, geht mit einer eingeschränkten Hormonproduktion seitens dieses Organs einher.
Die Schilddrüse produziert Hormone zur Regulation unzähliger Stoffwechselprozesse, weshalb eine Funktionseinschränkung Symptome hervorruft, die verschiedene Gewebe betreffen.
Gesundheit und Wohlbefinden des Gesamtorganismus sind eingeschränkt, wenn das Organ nicht richtig arbeitet und eine Unterfunktion der Schilddrüse besteht. Dennoch ignorieren viele die ersten Anzeichen häufig und verpassen damit die Chance zu einer frühzeitigen Diagnose.
Deshalb haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Symptome einer Hypothyreose zusammengestellt.
Anzeichen einer Unterfunktion der Schilddrüse
Dauerhaftes Kältegefühl
Weil bei einer Unterfunktion der Schilddrüse der Stoffwechsel nur eingeschränkt funktioniert, verspüren Betroffene ein dauerhaftes Kältegefühl. Sie frieren selbst dann, wenn sie wissen, dass ihre Umgebung gut gewärmt ist.
Ein dauerhaftes Kältegefühl ist eines der wichtigsten Symptome zur Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion.
Der Arzt nennt dieses Symptom Kälteintoleranz. Übrigens kommt es bei einer Schilddrüsenüberfunktion, einer Hyperthyreose, zu einer Wärmeintoleranz, weil der Stoffwechsel übermäßig aktiv ist und zu viel Wärme produziert.
Vor allem Frauen neigen dazu, zu frieren, selbst wenn die männliche Begleitung über Hitze klagt. Und natürlich solltest du sicherstellen, dass deine Heizung funktioniert, bevor du zum Arzt gehst. Es ist normal, dass wir frieren, wenn es kalt ist.
Wenn du aber klimatische Einflüsse ausschließen kannst und dennoch das Gefühl hast, bis auf die Knochen durchgefroren zu sein, dann konsultiere einen Arzt.
Plötzliche Gewichtsveränderungen
Der eingeschränkte Metabolismus ist auch dafür verantwortlich, dass es bei einer Unterfunktion der Schilddrüse regelmäßig zu plötzlichen Gewichtszunahmen kommt. Nicht umsonst sprechen wir so oft davon, den Stoffwechsel anzuregen um abzunehmen.
Wenn du an einer Hypothyreose leidest und deshalb an Gewicht zunimmst, dann hat diese Gewichtszunahme keine Entsprechung in veränderten Ernährungsgewohnheiten. Die Gewichtszunahme erfolgt plötzlich und unerwartet.
Sie beruht darauf, dass der Hormonhaushalt, der das Verbrennen und Speichern von Energie in Form von Fett reguliert, aus dem Gleichgewicht gerät. Wenn Schilddrüsenhormone fehlen, wird das Fett nicht adäquat verbrannt.
Muskelschmerzen und Krämpfe
Du leidest häufig unter Muskelschmerzen und Krämpfen, ohne dafür eine Erklärung zu haben? Sie stehen in keinem Zusammenhang zu intensiver sportlicher Aktivität? Dann können sie ein Symptom einer Hypothyreose sein.
Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse kommt es zu schmerzhaften Vorgängen in Muskulatur und Gelenken. Davon sind hauptsächlich Hände und Beine betroffen.
Mentale Ermüdung
Du hast das Gefühl, dass du häufig Dinge vergisst und mental einfach ausgelaugt bist? Und das, obwohl du dich gesund und ausgeglichen ernährst?
Ein stressiger Arbeitsalltag, in dem wir uns aus Zeitmangel nicht die notwendigen Erholungspausen gönnen, kann ebenfalls zu mentaler Ermüdung führen.
Wenn allerdings selbst der verdiente Urlaub nicht die notwendige Erholung bringt oder du von Beginn an nicht an Stress gelitten hast, sollte eine Hypothyreose in Betracht gezogen werden.
Deine Organe funktionieren, weil Hormone und andere Botenstoffen sie dazu anregen. Das gilt auch für dein Gehirn. Und wenn es an Schilddrüsenhormonen mangelt, kann dein Gehirn seine Funktion nicht normal ausüben.
Deshalb entsteht dieses Gefühl mentaler Ermüdung. Sich ab und zu “fertig” zu fühlen ist ganz normal. Wir alle haben solche Tage. Wenn dieses Gefühl allerdings konstant auftritt, dann ist das krankhaft und kann auf ernste Erkrankungen hinweisen.
Depression
Die Depression entsteht im Kopf. Dieses Symptom steht in engem Zusammenhang mit dem zuvor erwähnten, der mentalen Ermüdung. Vielleicht kann man die Depression sogar als gesteigerte mentale Erschöpfung bezeichnen.
Wenn du jegliche Motivation für alltägliche Tätigkeiten verloren hast, dich nicht mehr für Dinge begeistern kannst, die dir früher Spaß gemacht haben, dich deprimiert fühlst, dann leidest du wahrscheinlich an einer Depression oder einer depressiven Verstimmung
Eine Hypothyreose kann zu dieser Verstimmung führen. Das beruht darauf, dass das hormonelle Gleichgewicht nicht mehr erhalten ist. Deshalb führen Verhaltenstherapien in diesem Fall auch nicht zum Erfolg.
Die Schilddrüsenunterfunktion muss dann medikamentell behandelt werden. Dein Arzt stellt dazu einen Behandlungsplan auf, dem du auch folgen solltest. Wahrscheinlich bedarf es etwas Zeit, um die optimale Dosis für dich zu finden.
Du benötigst also etwas Geduld, aber nur so kann das hormonelle Gleichgewicht wiederhergestellt werden.
Wenn deine Hormonwerte in Ordnung sind, du aber zwischen Alltagsstress und Ermüdung dennoch keine Motivation zu nichts findest, versuch es doch einmal mit körperlicher Aktivität – Sportliche Übungen – Wie du sinnvoll anfängst
Brüchiges Haar und Haarausfall
Eine Schilddrüsenunterfunktion bringt verschiedene Haut- und Haarprobleme mit sich. Typische Symptome einer Unterfunktion der Schilddrüse sind dünnes, trockenes Haar, das zu Spliss neigt und verstärkt ausfällt.
Wenn du immer gesundes, kräftiges Haar hattest und nun plötzlich diese Probleme bemerkst, dann solltest du ihnen auf den Grund gehen. Ihnen muss keine Hypothyreose zugrunde liegen, insbesondere wenn du keines der übrigen Symptome feststellen kannst, aber sie haben eine Ursache.
Umstellungen in der Ernährung und im Lebensstil wirken sich ebenfalls auf Wachstum und Zustand des Haares aus. Leiden Familienmitglieder unter ähnlichen Problemen? Dann haben sie vielleicht eine genetische Ursache.
Findest du keine Ursache für das plötzliche Auftreten dieser Probleme, dann suche einen Arzt auf und kläre ab, ob es sich um eine hormonelle Störung handelt.
Trockene Haut und Nägel
Trockene Haut und trockene Nägel sind zwar kein eindeutiges, doch aber ein sehr deutliches Anzeichen für eine Hypothyreose.
Du kennst deinen Körper, weißt, wie er auf Wetter und andere Einflüsse reagiert. Wenn du jeden Winter mit trockener Haut zu kämpfen hast, dann wird das auch diesen Winter der Fall sein. Zwischen trockener Heizungsluft und kaltem Wind ist es wirklich schwer, eine gesunde, weiche Haut zu bewahren.
In solchen Momenten bedarf es einer adäquaten Hautpflege – Selbstgemachte Seife aus Hagebutte und Aloe Vera zur Hautregeneration
Wenn du die Umstände als Ursache für Hauttrockenheit und Nagelprobleme ausschließen kannst, sollte eine Hypothyreose abgeklärt werden.
Das Problem an trockener Haut ist, dass sie einreißt und dass sich diese Verletzungen leicht infizieren können. Sie muss also von Beginn an entsprechend behandelt werden. Das gilt übrigens nicht nur für schilddrüsenbedingte Hautprobleme, sondern zum Beispiel auch für Diabetes mellitus.
Verminderte Libido
Du hast festgestellt, dass deine Libido stark zurückgegangen ist, ohne dass du dafür eine Ursache ausmachen kannst?
Psychische Belastungen bzw. Probleme mit dem Partner sind wohl die häufigsten Ursachen eines Libidoverlustes. Abzuklären ist auch, ob du an Kreislaufproblemen leidest. Die Einnahme der Pille kann ebenfalls eine Reduktion der Libido verursachen.
In den meisten Fällen ist ein Libidoverlust nicht mehr als ein Symptom einer Grunderkrankung. Die Libido kehrt zurück, sobald diese behandelt wird.
All die in diesem Artikel genannten Symptome können auch durch andere Erkrankungen als eine Hypothyreose hervorgerufen werden.
Der Verdacht einer Schilddrüsenunterfunktion liegt jedoch nahe, wenn du mehr als zwei dieser Anzeichen feststellen kannst. Auf jeden Fall sollte ein Arzt die Diagnose bestätigen, mit dem du im Fall der Fälle auch an einem Behandlungsplan arbeiten musst.
Stellst du nur einzelne Symptome an dir fest, die allerdings so schwerwiegend sind, dass sie dich belasten und deinen Alltag einschränken, solltes du ebenfalls einen Arzt konsultieren, um deren Ursache abzuklären.
Ärzte können die Diagnose Hypothyreose in der Regel in recht kurzer Zeit stellen und es bedarf keiner komplizierten diagnostischen Verfahren.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Gilbert, J. (2017). Hypothyroidism. Medicine (United Kingdom). https://doi.org/10.1016/j.mpmed.2017.05.009
- Freeman, A. G. (1997). Hypothyroidism. Lancet. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(05)62920-0
- Kostoglou-Athanassiou, I., & Ntalles, K. (2010). Hypothyroidism – New aspects of an old disease. Hippokratia.