7 Tipps gegen Scheidentrockenheit

Es gibt natürliche Mittel und Verhaltensweisen, um gegen eine trockene Scheide vorzubeugen oder sie zu lindern
7 Tipps gegen Scheidentrockenheit

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 21. Oktober 2018

Manche sehen es immer noch als ein Tabuthema an, obwohl so viele Frauen es kennen: In unserem heutigen Artikel geht es um Tipps gegen Scheidentrockenheit.

Durch ein trockeneres Scheidenmilieu werden betroffene Frauen anfälliger für Infektionen wie Pilzerkrankungen und auch Harnweginfekte.

Was ist Scheidentrockenheit?

Bevor wir zu unsere Tipps gegen Scheidentrockenheit mit dir teilen, möchten wir erst einmal den Begriff klären. Eine genaue Definition gibt es nicht, weil viel auch vom subjektiven Empfinden betroffener Frauen abhängt.

Im Durchschnitt scheidet jede Frau jeden Tag etwa zwei bis fünf Gramm Scheidenflüssigkeit ab. Die Flüssigkeit wird im Gebärmutterhals und in Schleimhautzellen der Scheide gebildet. Die Aktivität dieser feuchtigkeitsbildenden Zellen ist von der Durchblutung der Vagina abhängig.

Eine mangelhafte Durchblutung ist meist der Hauptgrund für Scheidentrockenheit. Ursachen für Scheidentrockenheit können sein:

Scheideninfektion

Hormonschwankungen

Die Durchblutung der Vagina wird meist durch hormonelle Schwankungen vermindert. Die meisten Beschwerden erfahren Frauen in den Wechseljahren. Schätzungen zufolge ist etwa jede dritte Frau während dieser Lebensphase von Scheidentrockenheit betroffen.

Aber auch Hormonschwankung durch Schwangerschaft und Stillzeit können der Grund sein. Chirurgische Eingriffe an Gebärmutter und Eierstock und darauffolgende Hormonschwankungen können ebenfalls zu Scheidentrockenheit führen.

Manche Anti-Baby-Pillen haben ebenfalls Auswirkungen auf die Befeuchtung der Scheide, da sie auch nichts anderes als Hormonpräparate sind.

Psychische Probleme

Angst, erhöhter Stress und große Nervosität können gleichfalls dazu führen, dass die Befeuchtung der Scheide nicht richtig funktioniert.

Dass seelische Ursachen sich in körperlichen Leiden äußern, ist ein weit verbreitetes Phänomen, was sich sogar in Sprichwörtern wie „mir schlägt das auf den Magen“ oder „mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“ ausdrückt.

Diabetes und Scheidentrockenheit

Diabetes

Frauen, die unter Diabetes mellitus leiden, sind überdurchschnittlich oft von Scheidentrockenheit betroffen. Die Zuckerkrankheit beeinflusst die Durchblutung in vielen Bereichen des Körpers, so auch in der Vagina.

Blutdruck und Scheidentrockenheit

Bluthochdruck

Wer unter Bluthochdruck leidet, sollte unbedingt etwas dagegen unternehmen, da bei Bluthochdruck Gefäße nachhaltig geschädigt werden. Zu diesen Blutgefäßen gehören auch jene in der Vagina.

Sind diese durch hohen Blutdruck gestört oder schon geschädigt, kann durch mangelhafte Durchblutung des Bereiches ebenfalls Scheidentrockenheit entstehen.

Krankheiten

Zusätzlich zu den oben genannten Ursachen gibt es noch weitere Krankheiten, die die Durchblutung der Vagina und somit auch deren Befeuchtung beeinträchtigen.

Dazu gehören: Multiple Sklerose, Endometriose, Krebs und Autoimmunerkrankungen.

Zigaretten

Lebensstil

Auch ein ungesunder Lebensstil kann zu Scheidentrockenheit führen. Grundsätzlich kann alles, was die Durchblutung verringert oder stört zu Scheidentrockenheit führen.

Dazu gehören Nikotin/Rauchen und Alkohol, da beide Stoffe Zellgifte sind und sich negativ auf die Durchblutung auswirken können.

Auch übertriebene Intimhygiene kann zu verminderter Befeuchtung der Scheide führen, da aggressive Seifen oder Duschgele die empfindliche Scheidenflora zerstören oder aus dem Gleichgewicht bringen können.

Tipps gegen Scheidentrockenheit

Der erste Schritt sollte immer zum Frauenarzt führen, wenn man das Gefühl hat, unter Scheidentrockenheit zu leiden. Auch, wenn dies nur gelegentlich der Fall ist, sollten solche Beschwerden immer von einem Arzt abgeklärt werden.

Oft ist die Lösung des Problems ganz einfach – zum Beispiel ein anderes Medikament oder eine andere Dosierung. Erst, nachdem der Arzt die Ursache abgeklärt hat, kannst du folgende Tipps gegen Scheidentrockenheit ausprobieren:

Binden und Scheidentrockenheit

Keine Tampons verwenden

Tampons sind sehr saugfähig und machen keinen Unterschied zwischen Blut und Scheidenflüssigkeit. Durch die Verwendung von Tampons während der Periode werden die Beschwerden der Scheidentrockenheit nur zusätzlich verstärkt.

Stressbewältigung

Gibt es keine andere Ursache von Scheidentrockenheit als seelische Belastungen durch Angst, Stress oder Nervosität, dann lohnt es sich nicht nur in Hinsicht auf Scheidentrockenheit, Methoden zur Bewältigung von Stress und anderen psychischen Belastungen zu erlernen.

Aloe Vera Gelee und Scheidentrockenheit

Aloe Vera

Ein dünner Film von reinem Gel der Aloe Vera Pflanze bringt vorrübergehend Linderung und beruhigt die gereizten Schleimhäute. Nach Bedarf gerne mehrmals täglich auftragen.

Bitte achte darauf, dass du nur das reine Gel ohne Zusatz von Alkohol verwendest, denn Alkohol wirkt zusätzlich stark austrocknend!

Schwimmen in Chlorwasser bitte vermeiden

Chlorwasser meiden

Chlorwasser trocknet die Haut aus – auch die in der Scheide. Zusätzlich stört Chlorwasser auch noch das empfindliche bakterielle Milieu in der Scheide.

Wenn du Probleme mit Scheidentrockenheit hast, solltest du also Schwimmbäder meiden, die stark chlorhaltiges Wasser im Becken haben.

Apfelessig und Scheidentrockeheit

Essigbad

Ist das Scheidenmilieu durch übertriebene Intimhygiene gestört, kann ein Sitzbad in lauwarmem Wasser mit etwas Essig, zum Beispiel Apfelessig helfen, das saure Milieu der Scheide beim Wiederaufbau zu unterstützen.

Du musst nicht ganz in Essigwasser baden, ein 10-minütiges Sitzbad in einer Wanne reicht völlig!

Bewegung

Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung am gesamten Körper – auch die der Vagina. Je besser diese durchblutet ist, desto besser ist die Scheide für gewöhnlich auch befeuchtet.

Regelmäßige Bewegung hat mehr Vorteile, also baue sie in deinen Alltag ein – nicht nur, um Scheidentrockenheit zu lindern!

Scheidenentzündung und Scheidentrockenheit

Lockere Kleidung tragen

Das Tragen von engen Hosen, String Tangas oder Unterwäsche aus Kunstfaser kann durch höhere Temperaturen und herabgesetzte Atmungaktivität dazu führen, dass sich ungünstige Bakterien in der Scheidenflora ausbreiten können und das Scheidenmilieu dadurch gestört wird.

Ziel sollte es sein, durch Unterwäsche aus Naturfasern und locker sitzende Kleidung das Scheidenmilieu stabil zu halten.

Wir hoffen, dass du unsere Tipps gegen Scheidentrockenheit ausprobierst und sie dir Erleichterung bringen!


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.