Warum dein Gehirn Bewegung mag

Wer sich regelmäßig bewegt, tut auch dem Gehirn Gutes! Es ist erstaunlich, wie gut es auch dem Gehirn tut!
Warum dein Gehirn Bewegung mag

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 18. Februar 2019

Wer aktiv ist, sich bewegt, Sport treibt und nicht seine Zeit vor dem Computer oder Fernseher absitzt, der tut nicht nur seinem Herz-Kreislauf-System Gutes, sondern auch seinem Gehirn!

In gewisser Weise ist also in der Natur zu joggen auch eine Art „Gehirnjogging“! Erfahre, warum Bewegung für dein Gehirn so wichtig ist!

Das Gehirn, die große Schaltzentrale

Das menschliche Gehirn ist unsere Schaltzentrale, ohne die unser gesamter Körper nicht überlebensfähig wäre.

Es macht nur 2% der gesamten Körpermasse aus, verbraucht aber gute 20% der Energie.

Wer also hungert, ist auch weniger leistungsfähig im Gehirn! Auch unser Gehirn braucht eine große Portion von unserer Nahrung!

Neugeborene verwenden sogar bis zur Hälfte ihres Energiebedarfs nur für ihr Gehirn.

Die Hauptnahrung des Gehirns neben vielen anderen wichtigen Nährstoffen, ist Glucose, also Zucker. Glucose kann der Körper aus komplexen Kohlenhydraten (also Getreideprodukte) gewinnen. Verzichtet man auf komplexe Kohlenhydrate, leidet darunter das Gehirn.

Jedes Gehirn wird im Laufe seines Lebens von äußeren Faktoren wie Erfahrungen, Ernährung, Verhalten, Genen und Hormonen geformt und verändert.

Es entstehen neue Verbindungen und alte verschwinden. Ein Gehirn kann verkümmern oder trainiert werden. Bewegung ist eine Art, das Gehirn vor Degeneration zu schützen.

Bewegung

Bewegung macht ein fittes Hirn

Es gibt viele wissenschaftliche Studien zu diesem Thema, die immer wieder immer nur das gleiche Ergebnis liefern: Bewegung hält das Gehirn fit.

Und das völlig unabhängig vom Alter! Besonders für Kinder und Heranwachsende, deren Gehirnstrukturen sich noch bilden ist Bewegung doppelt wichtig.

Aber auch alte Menschen können mit regelmäßiger Bewegung effektiv etwas tun, um auch im Alter geistig fit zu bleiben und beispielsweis Alzheimer vorzubeugen.

Wenn wir uns bewegen, wird das Gehirn besser durchblutet und dazu angeregt, neue Hirnzellen zu bilden. Dadurch können wir uns während der Bewegung besser konzentrieren, sind kreativer und lösen auch Denkaufgaben leichter. Der Effekt hält auch noch nach der Bewegung an.

Nachdenken

Bewegung lässt uns konzentrierter arbeiten

Durch besser durchblutete Gehirnzellen können wir uns im Anschluss an einen Spaziergang oder einen leichten Lauf besser konzentrieren.

Wer also vor einer Prüfung steht oder sich im Job auf eine bestimmte Aufgabe besonders gut konzentrieren möchte, der sollte vorher einen ausgedehnten Spaziergang an der frischen Luft gemacht haben.

Ist dies nicht möglich, kann auch schon Treppensteigen helfen. Bewegung in der Natur ist aber grundsätzlich die beste Variante, da durch zusätzliche äußere Reize der Natur (Geräusche, Lichtveränderungen, Farben, Bewegungen anderer,…) zusätzliche Reize für das Hirn entstehen.

Solche Reize können dazu führen, dass sich Hirnareale neu vernetzen und neue Gehirnzellen gebildet werden. Sich also nach dem Mittagsspaziergang mit den Kollegen zu einem wichtigen Meeting zu verabreden ist eine kluge Entscheidung.

Bewegung fördert die Merkfähigkeit

Bei Bewegung werden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, die wiederum zu weiteren Reaktionen im Körper führen.

Nach etwa 20 Minuten Bewegung lässt sich im Blut die höchste Konzentration dieser Botenstoffe nachweisen. Also sollte deine Bewegungseinheit mindestens 20 Minuten am Stück betragen.

In Studien wurde belegt, dass die Reaktionen des Gehirns auf diese Botenstoffe für eine erhöhte Merkfähigkeit sorgten und auch nach der Bewegungseinheit noch anhielten.

Studenten, die sich während des Studiums regelmäßig körperlich betätigten schnitten in Prüfungen besser ab als ihre Kommilitonen, die ihre Zeit nur im Sitzen verbrachten.

Musst du also lernen, gönne dir also regelmäßig Pausen von mindestens 20 Minuten Länge!

Frau

Kreative Gehirnwindungen

In Studien wurde belegt, dass Menschen kreative Aufgaben besser lösen können, wenn sie sich in Bewegung finden. Dazu testete man auf einem Laufband und beim Spaziergang in der freien Natur.

Warum Bewegung das Gehirn zu kreativen Leistungen treibt, ist noch nicht vollständig erforscht. Man vermutet, dass auch die durch leichte Bewegung entstehende Entspannung und Ablenkung dabei hilft, kreativen Gedanken den freien Lauf zu lassen.

Der Effekt der Kreativitätssteigerung hielt noch eine gewisse Zeit nach der Bewegung an. Wer also die zündende Idee sucht oder sich mit Kollegen zum Brainstorming treffen möchte, sollte unbedingt einen Spaziergang einlegen!

„Viel hilft viel“?

Man sollte es mit der Bewegung nicht übertreiben, denn zu viel Bewegung führt zu einer Überlastung und somit zum Rückbau von Zellen – und gerade das möchte man ja nicht erreichen.

Für dein Gehirn reicht schon regelmäßige, moderate Bewegung, um von den Vorteilen zu profitieren. Es muss kein Extremsport sein, aber ein erhöhter Anteil an Bewegung ist im Alltag leicht zu realisieren.

Ein Spaziergang von 20 Minuten pro Tag reicht schon, um das Gehirn besser „auf Trab“ zu halten als daheim auf dem Sofa.

Je nach Studie riskieren „Couch-Potatoes“, die sich zu wenig bewegen ein 20 bis 70 Prozent höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Und das ist beeindruckend viel! Also runter vom Sofa und raus in die Natur zur Bewegung!

Es kommt nicht auf Höchstleistung an, sondern auf Regelmäßigkeit.


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