Kann man Alzheimer aufhalten?

Wenn die Diagnose Alzheimer gestellt wird, stellt sich schnell die Frage, ob man Alzheimer aufhalten kann.
Kann man Alzheimer aufhalten?

Geschrieben von Francisco María García

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Angehörige und Betroffene fragen sich immer wieder, ob und wie man Alzheimer aufhalten kann.

Die Diagnose Alzheimer ist ein lebensverändernder Moment, der so manches auf den Kopf stellt, was vorher als sicher hingenommen wurde. Wie schön wäre es dann, Alzheimer aufhalten zu können…

Alzheimer aufhalten wäre toll

Wenn man Alzheimer aufhalten möchte, so muss man erst verstehen, wie Alzheimer entsteht.

Alzheimer ist die häufigste Demenzerkrankung, die durch Veränderungen im Gehirn im Alter entsteht. Sie macht sich durch fortschreitende Demenz bemerkbar und tritt meist ab einem Alter von 65 Jahren auf.

Zur Entstehung von Alzheimer tragen Ablagerungen im Gehirn bei, durch die das Gehirn Schaden nimmt und es immer weiter degeneriert.

Diese Ablagerungen im Gehirn bestehen meist aus Amyloid, einem Eiweißbruchstück, das durch körpereigene Vorgänge aus dem menschlichen Eiweiß herausgelöst wird und sich dann ablagert.

Diese Ablagerungen aus Amyloid verursachen dann den geistigen Verfall Betroffener.

Bisher gibt es noch kein Medikament, das diese Ablagerungen wieder auflösen könnte, weswegen sich die Forscher auf einen neuen Ansatz konzentriert haben: die Entstehung dieser Ablagerungen zu verhindern und/oder den Körper dazu zu bringen, diese Ablagerungen selbst wieder zu entfernen.

Noch ist die Medizin aber nicht weit genug für ein marktreifes Medikament. Nach bisherigem Forschungsstand ist Alzheimer also nicht heilbar. Einmal daran erkrankt, führt kein Weg zurück.

Doch kann man Alzheimer aufhalten oder das Fortschreiten der Krankheit zumindest verlangsamen?

Was passiert nach der Diagnose?

Ist Alzheimer erst einmal diagnostiziert, so ist der Wunsch groß, Alzheimer aufhalten zu können und das Vergessen zu verlangsamen.

Das ist leider nicht möglich, denn sobald Alzheimer diagnostiziert ist, liegt bereits ein langer Degenerationsprozess hinter den Patienten: die Krankheit ist bereits seit Jahren in vollem Gange.

Alzheimer aufhalten ist also nicht möglich, aber möglich ist, den Patienten in seiner Erkrankung zu fördern.

Wer von Alzheimer betroffen ist, wird sich auf all jene Dinge konzentrieren, die er nicht mehr kann und läuft Gefahr, zusätzlich zu Alzheimer auch noch an einer Depression zu erkranken.

Als Angehöriger solltest du den Patienten dahingehend unterstützen, indem du ihn ermutigst, die Dinge, die noch klappen, zu tun.

Da es leider bisher unmöglich ist, Alzheimer aufhalten oder verlangsamen zu können, solltest du dich in erster Linie bereits schon in jungen Jahren darum kümmern, dein Alzheimer-Risiko möglichst niedrig zu halten.

Dafür gibt es verschiedene Strategien.

Wie man Alzheimer vorbeugen kann

Ersetze „Alzheimer aufhalten“ durch „Alzheimer vorbeugen“, indem du dich schon jetzt darum kümmerst, deinen Lebensstil dahingehend zu ändern, dass du gar nicht erst in die Lage kommst, Alzheimer aufhalten zu müssen.

Dazu gibt es verschiedene Ansätze der Prävention, die sich alle als wirksam erwiesen haben. Die wichtigsten Grundpfeiler erfolgreicher Prävention von Alzheimer sind:

  • Gesunde Ernährung: Je weniger Alkohol und andere Nervengifte wie Nikotin die Menschen zu sich nahmen, desto geringer das Risiko, an Alzheimer-typischen Gehirnveränderungen zu erkranken.
  • Bewegung: Ein Spaziergang von 20 Minuten pro Tag reicht schon, um das Gehirn besser „auf Trab“ zu alten als daheim auf dem Sofa. Je nach Studie riskieren „Couch-Potatoes“, die sich zu wenig bewegen ein 20 bis 70 Prozent höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken.
  • Geistige Aktivität: Das Gehirn muss man sich wie einen großen Muskel vorstellen, der nur dann richtig funktioniert, wenn er gut trainiert ist. Wird der Muskel nicht gefordert, baut er ab. So ist das auch beim Gehirn. Wer es regelmäßig nutzt, trainiert und erhält Denk- und Gehirnstrukturen und beugt dem geistigen Verfall vor.
  • Normaler Blutdruck: Studien deuten darauf hin, dass unbehandelter Bluthochdruck ein großer Risikofaktor von Alzheimer ist. Den Blutdruck sollten daher auch Jüngere schon im Auge behalten und ab und zu messen.
  • Freundschaften pflegen: Wer schon in jungen Jahren als Einzelgänger lebt und Einsamkeit mehr schätzt als Geselligkeit, der tut weder sich noch seinem Gehirn etwas Gutes: das Gehirn verkümmert. Je älter man in seiner Einsamkeit wird, desto größer der geistige Verfall.

Wie du siehst, sind dies alles Faktoren, die du selbst in die Hand nehmen kannst.

Die meisten dieser Punkte helfen nicht nur in der Vorbeugung von Alzheimer, sondern auch, um andere Krankheiten nicht Tür und Tor zu öffnen.

Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, einem gesunden Körpergewicht, normalem Blutdruck und geistiger wie körperlicher Aktivität hilft, nicht nur geistigem Verfall vorzubeugen!


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