Wie Diabetes zu Schlafstörungen führen kann
Diabetes kann zu Schlafstörungen, wie zum Beispiel Apnoe, führen. Diabetiker sollten deshalb hellhörig werden, um weiteren Gesundheitsproblemen vorzubeugen. Es ist wichtig, schon bei den ersten Anzeichen etwas zu tun.
Warum kommt es bei Diabetes zu Schlafstörungen?
Der Blutzuckerspiegel beeinflusst vieles in unserem Körper und kann zu Schlafstörungen führen. Dies betrifft in der Regel Diabetiker, die mit einem richtig eingestellten Blutzuckerspiegel nicht nur ihre Schlafqualität steigern können, sondern auch die Insulindosierung des folgenden Tages beeinflussen können.
Wer besser schläft, braucht weniger Insulin. Ist der Blutzucker im Normbereich, ist der Schlaf besser. Zwei Gründe, die sich gegenseitig bedingen und dafür sprechen, insbesondere bei Diabetes bei Schlafstörungen schnell zu handeln.
Was hat Diabetes mit Schlafstörungen zu tun?
Blutzuckerspiegel und gesunder Schlaf hängen voneinander ab. Auch im Schlaf braucht unser Gehirn Treibstoff, Glukose, welche im Blut als Blutzucker vorliegt. Ist also während des Schlafes der Blutzuckerspiegel zu gering und das Gehirn folglich mit zu wenig Glukose versorgt, gerät unser Gehirn unter Stress.
Als Stressreaktion werden Stresshormone ausgeschüttet, welche der Körper im Anschluss daran wieder versucht, zu regulieren. Die Folge davon können Zittern und Schwitzen sein.
Meist bekommt man davon im Schlaf nichts mit, weswegen diese Schlafstörung so heimtückisch ist und lange unbemerkt zu Schaden führen kann.
Auch wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist, führt dies zu Schlafstörungen. Denn so entsteht einerseits Durst und andererseits eine gefüllte Blase. Beides lässt dich aufwachen und stört deinen Schlaf.
Auch sonstige Schlafstörungen wie Schnarchen oder Apnoe fördern Diabetes, denn gestörter Schlaf führt zu einer erhöhten Insulinresistenz.
Konsequenzen von Schlafmangel
Auch wenn du als Diabetiker nicht unbedingt merkst, dass du an Schlafstörungen leidest, so weißt du nun, warum es gerade für dich wichtig ist, darauf zu achten.
Aber auch gesunde Menschen sollten darauf achten, genug erholsamen Schlaf zu bekommen, denn die Konsequenzen von zu wenig oder schlechtem Schlaf sind immer kritisch.
In den letzten Jahren ist die Schlafdauer immer weniger geworden, der Durchschnittsdeutsche schläft nur noch 7,5 Stunden pro Tag. Es ist aber nicht alleine die Dauer des Schlafes wichtig, auch die Qualität.
Wer nicht richtig durchschlafen kann oder langfristig zu wenig schläft, schadet sich selbst. Und nicht immer schadet man sich selbst allein – auch die Mitmenschen bekommen die Auswirkungen von deinem Schlafmangel zu spüren. Von schlechter Laune bis hin zu höherer Unfallhäufigkeit im Straßenverkehr – nicht genug zu schlafen, betrifft auch deine Mitmenschen!
Folgen von gestörtem Schlaf
Auch gesunde Menschen riskieren Gesundheitsschäden durch Schlafstörungen oder Schlafmangel. Folgende Konsequenzen können auftreten:
- Depressionen: Schlafstörungen auf Dauer machen depressiv. Viele Menschen, die an Depressionen erkranken oder unter depressiven Verstimmungen leiden, hatten vor dem Eintreten dieser seelischen Probleme Schlafstörungen oder durch Stress oder andere Ursachen bedingten Schlafmangel.
- Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck: Auch unser Herz reagiert empfindlich auf ungenügenden Schlaf. Nicht immer führt es zu beidem, aber Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen stehen oft in Zusammenhang mit zu wenig Schlaf.
- Gewichtszunahme: Der Stoffwechsel verändert sich, wenn der Körper zu wenig Schlaf bekommt. Es folgt unweigerlich eine Gewichtszunahme, da die nächtliche Fettverbrennung durch zu wenig Schlaf gestört wird. Zusätzlich macht Schlafmangel hungrig und Appetit auf ungesunden Süßkram.
- Diabetes: Schlafmangel wirkt auf den Stoffwechsel so, dass die Insulinsensibilität abnimmt und daraus Diabetes Typ II entstehen kann.
- Risiko im Straßenverkehr: Die Tagesmüdigkeit wird höher und führt zu „Blackouts“ und Sekundenschlaf, die die Sicherheit (u.a. im Straßenverkehr) gefährden. Auch mangelnde Konzentration führt zu langsameren Reaktionen.
- Negative Auswirkungen auf das Gehirn: Das Lern- und Erinnerungsvermögen nimmt ab. Neurologen vermuten, dass zu wenig Schlaf das Gehirn sogar nachhaltig schädigen kann.
- Schwaches Immunsystem: Schlafmangel schädigt zusätzlich das Immunsystem, denn unser Körper braucht die Regeneration des Tiefschlafes, um widerstandsfähig zu bleiben und unser Immunsystem intakt zu halten.
- Beschleunigung des Alterungsprozesses: In Studien wurde festgestellt, dass Schlafmangel auch dazu führt, dass die Haut schneller altert und an Elastizität verliert.
Wie viel Schlaf muss sein?
Menschen, die älter als 100 Jahre alt werden, schlafen im Durchschnitt 10 Stunden pro Tag! Klar, dass du das nicht jede Nacht verwirklichen kannst. Versuche trotzdem, das mindestens 1x pro Woche zu erreichen und jede Nacht ein Minimum von 8 Stunden Schlaf zu bekommen!
Schlaf ist für deinen Körper eine extrem wichtige Regenerationsphase. Nutze sie, um dein Leben zu verlängern! Auch die Qualität des Schlafes ist dabei wichtig: du solltest in einem absolut dunklen Raum schlafen und für größtmögliche Ruhe sorgen. Nur so kann das Schlafhormon Melatonin seine lebensverlängernde Arbeit tun.
Weitere Studien zeigten: unausgeschlafene Menschen werden als weniger attraktiv wahrgenommen. Und wie lange schläfst du so?
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