Nagelpilz: wenn Pilze unsere Nägel besiedeln
Nagelpilz, medizinisch „Nagelmykose“ genannt, tritt nicht nur an den Fußnägeln auf. Auch die Nägel an den Händen können betroffen sein.
Stellt der Arzt bei dir Nagelpilz fest, ist schnelles und vor allem konsequentes Handeln angesagt, um eine Ausbreitung auf andere Nägel zu verhindern.
Es gibt aber auch Tipps, wie man der Entstehung des Pilzes vorbeugen kann. Lies hier auch, wie du Nagelpilz erkennst, wie er behandelt werden kann und welche Hausmittel es gibt, um den Heilungserfolg zu unterstützen.
Ursachen
Die Übertragung erfolgt grundsätzlich durch Schmierinfektion. Das passiert, wenn die Nägel direkt in Kontakt mit infizierten Nägeln geraten oder mit Gegenständen kommen, die mit Pilzsporen besiedelt sind. Das können Handtücher sein, aber auch Nagelscheren, Nagelfeilen, Strümpfe oder Schuhe.
Auch in Schwimmbädern oder in der Sauna ist eine Ansteckung möglich. Wer ein geschwächtes Immunsystem hat, unter Diabetes leidet oder Durchblutungsstörungen hat, ist besonders gefährdet.
Weil es Nagelpilze gerne feucht und warm haben, sind die Fußnägel öfter betroffen als die Nägel an den Fingern. Es kommt auch oft vor, dass ein schlecht behandelter oder verschleppter Fußpilz sich auf die Nägel ausbreitet.
Vorbeugung
Damit es gar nicht zu einer Ansteckung kommt, gibt es einfache Verhaltensregeln. Nutze immer dein eigenes Handtuch und trockne die Füße gut ab. Auch zwischen den Zehen und auf den Nägeln selbst.
Sorge dafür, dass deine Füße immer möglichst trocken und luftig in den Schuhen sind. Nutze dazu Fußdeodorants oder Fußpuder. Stelle sicher, dass du keine nassen oder feuchten Schuhe wieder anziehst.
In öffentlichen Bädern oder Saunalandschaften trage immer deine eigenen Badelatschen. Vermeide es dann in Hotelzimmern barfuß auf dem Teppichboden zu laufen. Handtücher sowie Socken gehören immer in die Kochwäsche!
Handtücher, die in öffentlichen Einrichtungen genutzt wurden, müssen dann sofort gewechselt werden, alle anderen Handtücher mindestens ein Mal in der Woche. Gehe niemals im Urlaub in ein Nagelstudio und lasse dir auch nicht am Strand sowie in Hotels Pediküre machen.
Die Hygiene ist dort alles andere als sichergestellt! Werden deine Nagelpflege-Instrumente wie Schere, Pfeile und Co nicht nur von dir selbst benutzt, desinfiziere sie vor der Benutzung.
Diagnose
Zur abschließenden Diagnose solltest du einen Arzt aufsuchen. Er wird einen kleinen Abstrich vornehmen und im Labor auf Pilze untersuchen. Verdächtig sollte dir vorkommen, wenn dein Nagel glanzlos wirkt und sich in der Farbe verändert hat.
Werden die Nägel dann dicker und brechen krümelig, ist Nagelpilz gesichert. Die Farbe der Nägel variiert dabei von milchig bis gelblich braun.
Wird der Nagel nicht behandelt, kann er sich komplett ablösen. Dazu sollte es aber nicht kommen, denn schon bei den ersten Veränderungen solltest du einen Hautarzt aufsuchen!
Therapie
Der Hautarzt hat bei dir Nagelpilz festgestellt und dir sicherlich auch eine Behandlungsmethode vorgeschlagen oder verschrieben. Wir haben für dich noch einmal alle möglichen Varianten zusammengefasst.
Grundsätzlich solltest du beachten: Hygiene ist jetzt besonders wichtig und du brauchst viel Geduld, eine Nagelpizinfektion heilt erst in mehreren Monaten und nicht über Nacht aus! Eine Behandlungsvariante besteht im täglichen Auftragen eines speziellen Nagellackes.
Dazu musst du manchmal jeden Tag mit einer kleinen Einweg-Nagelfeile die Oberfläche der betroffenen Nägel aufrauen und dann den Nagellack auftragen. Dies funktioniert ähnlich mit Cremes, Gelen und Stiften. Manchmal kann es auch notwendig sein, den gesamten betroffenen Teil des Nagels zu entfernen.
Dazu wird der Nagel mit einer Creme aufgeweicht, bis sich der vom Nagelpilz betroffene Teil von selbst ablöst und der Nagel dann gesund weiter wachsen kann. Manchmal verschreibt der Arzt auch zusätzlich Tabletten. Eine neue Therapie ist die Behandlung mit Laser.
Sie ist sehr teuer, wird von Krankenkassen nicht bezahlt und oft auch nicht direkt bei der ersten Anwendung vollständig wirksam.
Hausmittel gegen Nagelpilz
Es gibt viele Hausmittel, deren Wirkung gegen Nagelpilz ausschließlich auf Überlieferung besteht. Wissenschaftliche Beweise fehlen meist. Essigessenz ist ein gängiges Hausmittel. Pilze mögen generell kein saures Milieu.
Ein Bestreichen der Nägel mit Essigessenz soll dabei helfen, den Pilz zu vernichten. Auch Fußbäder in starkem Essigwasser sollen helfen. Es kann dabei aber zur Reizung der Haut kommen. Weitere Hausmittel sind: Salzwasser, Teebaumöl, Zitronensäure, Backpulver und Alkohol.
Da Nagelpilz aber eine langwierige und ernst zu nehmende Erkrankung ist, sollten Hausmittel grundsätzlich nur unterstützend und nicht ausschließlich zur Therapie eingesetzt werden. Der beste Tipp ist immer noch: Nagelpilz und Fußpilz gar nicht erst entstehen lassen!
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