Herzgesundheit nach den Wechseljahren
Vor den Wechseljahren war deine Herzgesundheit durch die weiblichen Geschlechtshormone besser geschützt als nach den Wechseljahren. Nach der Menopause steigt das Risiko für Herzkrankheiten an. Erfahre mehr darüber!
Die Herzgesundheit ist auch hormonell bedingt!
Die Herzgesundheit ist insbesondere von einer gesunden Lebensweise, aber auch von gewissen Hormonen abhängig. Während der Wechseljahre verändert sich der Hormonhaushalt der Frau dahingehend, dass sie nicht mehr fruchtbar ist. Diese Hormonumstellung führt zu Nebenwirkungen, die jede Frau anders erlebt und unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.
Ein hoher Östrogengehalt schützt Frauen recht gut vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Je älter eine Frau wird, desto weniger Östrogene produziert sie. Das männliche Geschlechtshormon Testosteron jedoch bleibt in gleicher Konzentration erhalten.
Somit verschiebt sich das Hormon-Gleichgewicht zu „Gunsten“ des Testosterons mit der Folge von Fetteinlagerung am Bauch, wo typischerweise Männer ihre Fettpolster anlegen. Und dieses Bauchfett ist nachteilig für die Herzgesundheit.
Bauchfett und Herzgesundheit
Wer viel Bauchfett hat, hat einen erhöhten Bauchumfang. Der Bauchumfang wird gerne als Grundlage zur Bestimmung des Viszeralfettes bestimmt, also die Menge des sich im Bauchraum befindlichen Körperfettes.
Damit ist das Fett gemeint, in dem die inneren Organe eingebettet liegen. Eine gewisse Menge dieses Bauchfettes ist nötig, um die Organe und den Verdauungstrakt zu schützen, zu viel Bauchfett birgt aber schwere gesundheitliche Risiken.
Folgende Krankheiten werden durch ein Zuviel an Bauchspeck begünstigt:
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Diabetes mellitus
Das Risiko entsteht dadurch, dass die Fettzellen im Bauchfettgewebe einen Einfluss auf gewisse Hormone nehmen. Einige davon haben Einfluss auf den Stoffwechsel und das Hungergefühl und sind für eine weitere schnelle Gewichtszunahme verantwortlich. Diese führt oft zu Adipositas, also Fettleibigkeit und birgt weitere, ernst zu nehmende Gesundheitsrisiken.
Übergewicht als Risiko für die Herzgesundheit nach den Wechseljahren
Dass Übergewicht nicht gesund ist, sollte jedem klar sein. Insbesondere in und nach den Wechseljahren nehmen Frauen jedoch meist an Gewicht zu. Jedes Extrem auf der Waage ist ungesund, jedoch führt Übergewicht zu mehr negativen Folgen, als man meist annimmt.
Diese sind unter anderem, insbesondere bei Personen mit erhöhtem Bauchfett:
- Herzinfarkt
- Bluthochdruck
- Schlaganfall
- Arteriosklerose
- Diabetes
- erhöhte Blutfettwerte
- Metabolisches Syndrom
- Thrombose
- erhöhtes Alzheimer-Risiko
- erhöhtes Krebs-Risiko
Wie du siehst, ist die Herzgesundheit also durch den Faktor Bauchfett und Übergewicht stark in Gefahr. Durch das erhöhte Körperfett steigen auch die Blutfettwerte und die Verkalkung, sodass Herz-Kreislauf Erkrankungen vorprogrammiert sind.
Herzrhythmusstörungen
Während der Wechseljahre kann es auch zu Herzrhythmusstörungen kommen. Diese sind meist weder hormonell bedingt noch gesundheitlich bedenklich. Du solltest Herzrhythmusstörungen jedoch immer beim Arzt abklären lassen, um sicher zu gehen, dass nichts Ernstes dahintersteckt.
Herzrhythmusstörungen in den Wechseljahren beeinträchtigen daher nur am Rande die Herzgesundheit, denn sie sind meist nervlich bedingt. Der gesamte Körper befindet sich im hormonellen Umschwung, wodurch Wechseljahrsbeschwerden entstehen.
Meist sind es psychische Ursachen wie Stress, Zukunftsängste, depressive Verstimmungen, aber auch Hitzewallungen und Nachtschweiß, die zu Herzrhythmusstörungen führen können. Oft helfen Entspannungstechniken oder Massagen, es kann auch ein Brustwirbel durch Verspannung blockiert sein.
So förderst du die Herzgesundheit
Um die Herzgesundheit in und nach den Wechseljahren zu fördern, ist Normalgewicht wichtig. Gegen ungewollte Gewichtszunahme helfen mehr Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die auch im Hinblick auf andere Krankheiten immer sinnvoll ist.
In einigen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Phyto-Östrogene aus Sojabohnen dabei helfen, die Menopause besser zu überstehen. Mittlerweile gibt es diese Wirkstoffe auch in Tabletten zu kaufen, aber da Sojaprodukte generell sehr gesund und auch fettarm sind, solltest du diese immer häufiger in deine Ernährung einbauen.
Regelmäßige Gesundheitskontrolle
Die Krankenkasse zahlt in Deutschland einige Vorsorgeuntersuchungen, die du nicht nur in den Wechseljahren, sondern grundsätzlich immer nutzen solltest. Frage bei deiner Krankenkasse nach, welche Untersuchungen das sind und lasse dich von deinem Arzt darüber informieren, ob in deinem speziellen Fall eine engmaschigere Kontrolle sinnvoll ist oder welche Zusatzvorsorgeleistungen, zum Beispiel eine Knochendichtemessung, bei dir angebracht sind.
Mit steigendem Alter steigt auch das Risiko für gewisse Erkrankungen, sodass ein regelmäßiger ärztlicher Check-up keiner Diskussion bedürfen sollte. Du kennst deine erbliche Vorbelastung am besten und weißt, wo du dadurch ein erhöhtes Risiko hast, zum Beispiel für Darmkrebs oder Brustkrebs.
Bewegung
Jegliche Bewegung erhält deine Muskeln und Knochen stark und sorgt dafür, dass deine Beweglichkeit erhalten bleibt. Auch dein Herz-Kreislaufsystem profitiert davon!
Es muss kein Leistungssport sein! Moderate Bewegung, zum Beispiel Fahrradfahren, Walking oder Wandern können auch effektiv sein, wenn sie regelmäßig ausgeübt werden. Ein Wanderurlaub pro Jahr ist nicht ausreichend, daher sorge für mehr Wege zu Fuß im Alltag oder nimm das Fahrrad! So kannst du im Alltag auch nach den Wechseljahren deine Herzgesundheit fördern.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Berry, J. D., Dyer, A., Cai, X., Garside, D. B., Ning, H., Thomas, A., … Lloyd-Jones, D. M. (2012). Lifetime Risks of Cardiovascular Disease. New England Journal of Medicine. https://doi.org/10.1056/NEJMoa1012848
- Lobo, R. A., Davis, S. R., De Villiers, T. J., Gompel, A., Henderson, V. W., Hodis, H. N., … Baber, R. J. (2014). Prevention of diseases after menopause. Climacteric. https://doi.org/10.3109/13697137.2014.933411
- Hu, F. B., Grodstein, F., Hennekens, C. H., Colditz, G. A., Johnson, M., Manson, J. A. E., … Stampfer, M. J. (1999). Age at natural menopause and risk of cardiovascular disease. Archives of Internal Medicine. https://doi.org/10.1001/archinte.159.10.1061
- Ayers, B. N., Forshaw, M. J., & Hunter, M. S. (2011). The menopause. Psychologist. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(98)05352-5