Was ist die Glyx Diät und worauf kommt es dabei an?
Auch wenn du schon von der Glyx Diät gehört hast, gehörst du sicher zu den vielen Lesern, die den Namen zwar kennen, aber keine Ahnung haben, worum es dabei geht. Oder kannst du erklären, was der Glykämische Index ist und was er mit der Glyx Diät zu tun hat? Wir können es – lies dich schlau!
Was steckt hinter der Glyx Diät?
Die Glyx Diät wurde Ende der 1990er Jahre von einer deutschen Oecotrophologin, Marion Grillparzer, entwickelt. Die Glyx Diät ist keine Reduktionsdiät im eigentlichen Sinne, sondern auch als dauerhafte Ernährung geeignet, da sie alle Nährstoffe beinhaltet und keine Mangelernährung provoziert.
In der Praxis wird sie aber meist zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Im Rahmen der Glyx Diät wird weitestgehend auf Zucker, Alkohol und tierische Fette verzichtet. Darüber hinaus werden die Bausteine Bewegung und Entspannung berücksichtigt.
Bei dieser Ernährungsform dreht sich alles um den Glykämischen Index. So sollen Lebensmittel mit niedrigem Glykämischen Index bevorzugt und solche mit hohem Glykämischen Index vermieden werden. Doch was ist der Glykämische Index und welche Lebensmittel fallen in welche Gruppe?
Der Glykämische Index
Der Glykämische Index ist ein Maß zur Bestimmung der Auswirkungen eines Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index führen zu einem hohen Anstieg des Blutzuckerspiegels, wohingegen Lebensmittel mit geringem Glykämischen Index den gegenteiligen Effekt haben.
Weißbrot und Zucker beispielsweise werden ähnlich ungesund verstoffwechselt und lassen den Blutzuckerspiegel schnell sehr hoch steigen. Daher ist ihr Glykämischer Index hoch. Als Referenzwert gilt Traubenzucker, dem ein Glykämischer Index von 100 zugewiesen wird. Daraus ergibt sich folgende Einteilung von Lebensmitteln:
- Hoher Glykämischer Index: über 70
- Mittlerer Glykämischer Index: zwischen 50 und 70
- Niedriger Glykämischer Index: unter 50
Im Rahmen der Glyx Diät sollen vorzugsweise Lebensmittel mit niedrigem Glykämischen Index verzehrt werden. Doch warum?
Warum der Glykämische Index (GI) für Übergewichtige wichtig ist
Lebensmittel mit einem hohen GI führen, wie bereits erläutert, zu einem schnellen und langfristigen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Dies führt zu einer übermäßigen Ausschüttung des Masthormons Insulin. Das Masthormon führt dazu, dass die Nährstoffe, Glukose (Zucker) und Fett besonders gut eingelagert werden.
Das zweite Problem ist, dass die übermäßige Ausschüttung von Insulin als Reaktion auf das Lebensmittel mit hohem Glykämisch Index dazu führt, dass der Blutzucker in den Unterzucker fällt und Heißhunger entsteht. Man greift zu Snacks, Süßigkeiten und Zwischenmahlzeiten. Da diese Snacks und insbesondere Süßigkeiten einen hohen Glykämischen Index haben, entsteht ein Teufelskreis.
Um diesen Teufelskreis aus Insulinmast und Heißhunger zu beenden, sollen Lebensmittel mit geringem Glykämischen Index gegessen werden. Diese sind aber nicht einfach, zu bestimmen, denn es hängt unter anderem auch von der Art der Zubereitung ab.
Welche Lebensmittel haben welchen Glykämischen Index?
Wenn du die Glyx Diät ausprobieren oder umsetzen möchtest, solltest du dich von einem Oecotrophologen beraten lassen, denn es ist nicht ganz so einfach. Grundsätzlich solltest du folgende Lebensmittel bevorzugen:
- Gemüse
- Milchprodukte
- Pflanzliche Fette
- Mageres Fleisch
- Seefisch
- Ballaststoffreiche Lebensmittel
- Unverarbeitete Lebensmittel
- Kalorienfreie Getränke
- Fettarme Lebensmittel
Bei der Glyx Diät gibt es keine strikten Verbote, doch wer seine Ernährung am Glykämischen Index orientiert, der wird schnell verstehen, warum folgende Lebensmittel völlig ungeeignet sind:
- Weißmehlprodukte
- Zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel
- Tierische Fette
- Alkohol
- Fast Food
- Fettreiche Lebensmittel
Es wird schnell klar, dass es sich bei wenig empfehlenswerten Lebensmitteln um ungesunde Lebensmittel handelt, die du so oder so, unabhängig von jeder Diät, vermeiden solltest.
Kritik
Kritiker der Glyx Diät merken an, dass die Umsetzung viel Fachwissen erfordert und einige Empfehlungen nicht allein mit dem Glykämischen Index zu erklären sind.
Fett beispielsweise hat einen sehr geringen Glykämischen Index, ist aber trotzdem nicht empfehlenswert. So erfordert es intensive und langfristige Beratung durch Oecotrophologen, um die Diät gesund und richtig umzusetzen.
Weiterhin merken Kritiker an, dass Lebensmittel meist nicht isoliert gegessen werden und das Zusammenspiel der einzelnen Lebensmittel betrachtet werden muss. Eine trockene Scheibe Brot beispielsweise hat einen höheren glykämischen Index als ein mit reichlich Butter und Käse belegtes Brot. Richtet man sich nur nach dem Glykämischen Index, wäre das mit reichlich tierischen Fetten besonders kalorienreiche Brot empfehlenswerter als das trockene Brot. Dies ist jedoch falsch.
Fazit: die Glyx Diät kann bei richtiger Umsetzung eine dauerhafte, gesunde Ernährungsform sein, die zur Gewichtsreduzierung oder Stabilisierung des Körpergewichts dient. Ohne begleitende Beratung durch medizinisches Fachpersonal kann dies aber nicht gewährleistet werden.
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