Skoliose bei Frauen: ein weitverbreitetes Problem
Skoliose ist eine krankhafte Wirbelsäulenverkrümmung, die insbesondere bei Frauen ein weitverbreitetes Problem darstellt. Auch viele junge Menschen leiden an diesem oft angeborenen Problem.
In den meisten Fällen kann die klassische Orthopädie Abhilfe schaffen und die Fehlstellung korrigieren. In unserer Gesellschaft leiden jedoch viele Frauen in der Folge einer schleichenden Osteoporose an Skoliose.
Frauen in den Wechseljahren sind häufig Fehlstellungen der Wirbelsäule betroffen. Auf Röntgenaufnahmen kann man eine klare C- oder S-Form erkennen. Diese Kurven sind charakteristisch für das Krankheitsbild.
Diese Deformationen sind schmerzhaft und führen zu Haltungsschstörungen, die zum Teil schwerwiegend sein können. Die Verformung kann so weit gehen, dass das Rückgrat einsinkt oder das Becken zur Seite ragt.
Über die Angst vor Skoliose wird nur selten gesprochen. Heute werfen wir einen Blick auf die Symptome und Behandlungsmethoden.
Skoliose betrifft häufiger Frauen
Angeborene Skoliose betrifft Mädchen etwas häufiger als Jungen. Auch im Erwachsenenalter sind es Frauen, die vermehrt Knochen- und Gelenkprobleme erleben. Wenn die Wechseljahre beginnen, ist die Gefahr für Skoliose dementsprechend höher.
Diese Daten wurden jüngst von einer Studie des John Hopkins Krankenhauses, welche im Amerikanischen Journal für Neuroradiologie veröffentlicht wurde, bestätigt.
Des Weiteren wurden darin einige andere interessante Annahmen bestätigt. So ist der Großteil der Skoliosefälle ungefährlich. Lediglich 17% sind mittelschwer oder massiv.
Warum entsteht Skoliose?
Bei Erwachsenen sprechen wir von degenerativer Skoliose. Dieser Name lässt schon ein Stück weit auf die Ursprünge und Gründe für diese Abweichung der Wirbelsäule schließen.
- Normalerweise taucht Skoliose bei Erwachsenen nach dem 65. Lebensjahr auf.
- Bei Frauen kann sie jedoch bereits im Alter von 40-50 beginnen.
- Dies hängt mit der Menopause zusammen. Sie beeinflusst nämlich die Qualität, Stärke und Widerstandsfähigkeit der Knochen und Gelenke.
- Osteoporose und Arthrose wirken sich auch auf die Wirbelsäule auf. Die kleinsten Gelenke des Rückgrates sind ganz besonders davon betroffen.
Was sind die Symptome degenerativer Skoliose?
Anfangs bemerkt die betroffene Person nicht viel von dieser leichten Verformung. Oft verwechselt man die Verformung mit Bandscheibenproblemen. Allmählich entsteht jedoch Taubhaut und stechender Schmerz im Rücken. Auch die Hände und Füße können “einschlafen”.
Außerdem treten meist folgende Beschwerden auf:
- Häufig empfinden Betroffene große Erschöpfung.
- Manchen fällt das Atmen schwer.
- Morgens und im Sitzen ist der Schmerz am intensivsten (in Ruheposition).
- All diese Symptome sind am deutlichsten, wenn die Person die Verformung selbst feststellen kann: die Wirbelsäule ist nicht an ihrem Platz, eine Schulter liegt tiefer als die andere, ein leichter “Buckel” erscheint, sie sind kleiner geworden…
Unterscheide zwischen kindlicher und degenerativer Skoliose
Bei Jugendlichen kann Skoliose im Alter zwischen 10 und 18 Jahren auftreten. Wir können nicht immer mit Sicherheit sagen warum das so ist. In den meisten Fällen ist Skoliose, wie bereits erwähnt, angeboren. Die Fehlstellung vergrößert sich tendenziell um 1 bis 2 Grad pro Jahr.
Behandlung von Skoliose bei Erwachsenen
Es ist nicht immer möglich oder ratsam sich einer Operation zu unterziehen. Andere Therapien sind meist vorzuziehen.
Pharmakologische Behandlung:
- Es gibt viele schmerzstillende Medikamente. Dazu gehören beispielsweise das klassische Ibuprofen oder Paracetamol. Sie verringern vor allem die Entzündung in den Gelenken.
- Eine andere Möglichkeit sind epidurale Spritzen.
Physiotherapie:
- Hier gibt es ein breites Angebot: konventionelle Physiotherapie, Wassertherapie, Chiropraktik… auch die Kombination verschiedener Methoden kann hilfreich sein.
Am besten ist es, sich nicht auf eine einzelne Behandlung zu verlassen. Wenn du unter Skoliose leidest und deine Lebensqualität verbessern willst, solltest du alle Ratschläge von medizinischen Experten und Ärzten befolgen.
Auf diese Weise kannst du viele neue Therapieformen und Strategien nutzen. Eine höhere Lebensqualität im Bereich des Möglichen ist somit gewährleistet.
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