Schwierige Kinder verbergen Emotionen, die sie nicht ausdrücken können

Durch seine Unsicherheit sucht ein schwieriges Kind mit seinen Handlungen Anerkennung. Es ist wichtig, ihm emotionale Strategien anzubieten, um das Selbstwertgefühl zu verbessern.
Schwierige Kinder verbergen Emotionen, die sie nicht ausdrücken können
Valeria Sabater

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Valeria Sabater.

Geschrieben von Valeria Sabater

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Schwierige Kinder verbergen emotionalen Chaos, der sich oft als Wut und Ungehorsam äußert, mit dem Eltern oder Erzieher meist nur schwer umgehen können.

Strafen oder Schreie sind hier nicht die Lösung, denn diese verstärken die negativen Emotionen, Frust und geringes Selbstwertgefühl des Kindes meist zusätzlich.

Nicht immer ist es einfach zu wissen, warum manche schwierige Kinder komplizierter sind. Doch unabhängig von den Gründen, ist hier viel Verständnis und besondere Aufmerksam notwendig, um den Kindern zu helfen.

In diesem Artikel möchten wir dich einladen, über dieses Thema nachzudenken.

Schwierige Kinder verlangen oft mehr

Schwierige Kinder hören oft nicht zu, gehorchen nicht und reagieren in bestimmten Situationen oft übertrieben. Häufig entsteht dadurch ein schmerzhafter Teufelskreis, die Beziehung leidet darunter und Spannung, Angst und Tränen sind die Folge.

Viele Eltern fragen sich nach dem Warum. Sie glauben, ihre erzieherische Aufgabe nicht richtig wahrzunehmen und führen die Probleme oft auf eigene Fehler zurück.

Doch bevor es dadurch zu Frust kommt, sollte man versuchen, verschiedenen Strategien umsuetzen, um die Situation zu erleichtern.

Akzeptiere, dass dein Kinde mehr benötigt und fordert

Kein Kind ist wie das andere: manche reifen schneller, sind empfänglicher und unabhängiger.

  • Auch Geschwister sind von Geburt auf unterschiedlich, manche benötigen mehr Aufmerksamkeit, manche Babys weinen öfter, schlafen weniger und sind launischer als andere.
  • Man muss lernen zu verstehen, dass es Kinder gibt, die einfach mehr verlangen, mehr Unterstützung benötigen, mehr beruhigende Worte und Sicherheit.
  • Schuldgefühle sind hier fehl am Platz, nicht immer ist die Erziehung an allem schuld.

Was jedoch in deiner Macht steht, ist eine passende  Reaktion und Haltung gegenüber den Bedürfnissen deines Kindes, viel Geduld, Einfühlungsvermögen, Mühe und viel Zuneigung.

Mädchen

Die emotionale Welt eines schwierigen Kindes

Auch Erwachsenen fällt es oft schwer, Gefühle und Emotionen zu verstehen oder mit ihnen zurecht zu kommen. Für ein Kind ist dies noch viel schwieriger. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, welche Grundbedürfnisse ein schwieriges Kind hat.

  • Ein schwieriges Kind sucht in jeder Handlung Anerkennung. Es handelt sich um sehr unsichere Kinder, die stets Bestärkung benötigen. Wenn sie diese nicht erhalten, fühlen sie sich unverstanden und frustriert.
  • Ihr geringes Selbstwertgefühl verursacht Eifersucht. Sie suchen Aufmerksamkeit, um sich wohl zu fühlen. Sie erleben ihre Emotionen, wie Angst oder Einsamkeit, viel intensiver.
  • Wenn sie älter werden, wandeln sich Unsicherheit und fehlende Anerkennung in Wut und übertriebene Reaktionen um, die eigentlich nur Angst, Traurigkeit und Kummer ausdrücken.
  • Diese Emotionen müssen kontrolliert, dazu muss man den Kindern Strategien lernen, damit sie ihr Selbstwertgefühl verbessern und mit ihrer Gefühlswelt umgehen können.

Schlüssel, um einem schwierigen Kind zu helfen

Mädchen

Die Kraft der positiven Verstärkung

Viele Eltern verstehen nicht, wie positive Verstärkung wirkt, doch dies ist ganz einfach:

  • Die positive Verstärkung besteht nicht aus einer Umarmung, wenn ein Kind nicht korrekt gehandelt hat. Diese besteht darin, es nicht zu bestrafen oder anzuschreien, da dies eine negative Reaktion des Kindes auslöst.
  • Wir sollten uns dem Kind nähern und fragen, warum es so gehandelt hat. Mit Gelassenheit sollten wir ihm erklären, dass es nicht korrekt ist und warum. Und danach sollten wir ihm auch erklären, wie es richtig gewesen wäre.
  • Und letzendlich sollten wir ihm die positive Verstärkung geben: “Ich vertraue dir!”; “Ich weiß, dass du es besser kannst!”; “Ich unterstütze dich, ich liebe dich und ich erwarte das Beste von dir.”

Gib ihm Vertrauen und Chancen, ziehe Grenzen

Das Kind sollte von Anfang an verstehen, dass es Grenzen gibt. Dass wir unseren Verpflichtungen nachgehen müssen, um Rechte haben zu können. Dies ist für Erwachsene so und für Kinder ebenfalls.

  • Es ist wichtig, dass sich Kinder an Gewohnheiten und Routinen gewöhnen und dass sie wissen, was man von ihnen erwartet.

Schwierige Kinder brauchen Sicherheit und wenn wir ihnen ein strukturiertes Umfeld bieten, in dem positive Verstärkung Vorrang hat, helfen wir ihnen sich geborgen zu fühlen.

  • Gib dem Kind Vertrauen, überzeuge es, dass es fähig ist, viele Dinge zu bewältigen. Gib ihm Verantwortungen, um sein Selbstwertgefühl zu steigern.
Mädchen

Die Wichtigkeit der emotionalen Intelligenz

Emotionale Intelligenz darf in der Erziehung unserer Kinder nicht fehlen. Es ist wichtig, ihnen zu helfen, ihre Gefühle und Emotionen zu identifizieren und dass sie diese in Worte ausdrücken können.

Von klein an sollten sie sich gewöhnen sich emotional auszudrücken. Sie sollten Traurigkeit, Wut, Angst usw.auch in Worte fassen können.

So können sie ihre Gefühlswelt ordnen. Natürlich brauchen Kinder auch Vertrauen und Nähe ihrer Eltern.

Wir sollten aber niemals über das, was sie uns sagen, urteilen oder sie lächerlich machen. Wir sollten immer empfänglich sein, eine fließende, angenehme und freundschaftliche Kommunikation erleichtern.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Fernández-Castillo, A., & López-Naranjo, I. (2006). Transmisión de emociones, miedo y estrés infantil por hospitalización. International Journal of Clinical and Health Psychology. https://doi.org/10.1590/S0102-053620150000100001
  • Lantieri, L. (2010). Las emociones van a la Escuela. National Geographic, Monográfico Cerebro y Emociones.
  • López Naranjo, I., & Fernández Castillo, A. (2006). Transmisión de emociones, miedo, y estrés infantil por hospitalización. International Journal of Clinical and Health Psychology.
  • Sanders, W., Zeman, J., Poon, J., & Miller, R. (2015). Child regulation of negative emotions and depressive symptoms: The moderating role of parental emotion socialization. Journal of Child and Family Studies, 24(2), 402-415.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.