Natürliche Darmgesundheit für Frauen

Natürliche Darmgesundheit für Frauen

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 03. Februar 2019

Meistens sind es wir Frauen, die Probleme mit der Darmgesundheit haben. Blähungen, Verstopfung oder Bauchschmerzen können viele Ursachen haben, einige haben ihren Ursprung im Darm. Der Darm ist das größte Immunorgan des Körpers. Daher ist auch ein wichtiger Teil des körpereigenen Abwehrsystems mit über 80% aller Abwehrzellen im Darm angesiedelt.

In unserem Bauch sind mehr Bakterien beheimatet, als unser eigener Körper Zellen hat – die Darmflora ist somit das eigentlich größte Organ. In Tierversuchen fand man heraus, dass die Darmflora sogar Stimmungen beeinflussen kann. Viele Gründe, um auf den Darm gut acht zu geben! In diesem Beitrag erfährst du mehr zum Thema natürliche Darmgesundheit.

Gesunde Küche

Ernähre dich ausgewogen

Einseitige Ernährung durch Diäten, vermeintliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Ernährungs-Halbwissen führt zu ungesunder Verdauung. Das Gebiss des Menschen zeigt: der Mensch braucht Mischkost!

Mischkost bedeutet von allem etwas! Jede Art von Nahrungsverboten ist ein Verlust für deine Darmflora. Es kommt aber, wie immer, auf die Menge an! Nicht nach dem Motto „viel hilft viel“, sondern „von allem etwas“!

Joghurt
Milchsäurebakterien

Milchsäurebakterien unterstützen eine gesunde Darmflora. Dazu musst du nicht die teuren probiotischen Milchprodukte kaufen, die in der Werbung als gesundheitsfördernd angepriesen werden.

Eine abwechslungsreiche Zufuhr dieser Bakterien aus verschiedenen Quellen tut es genauso gut und ist wesentlich billiger: Naturjoghurt verschiedener Joghurtbakterien( „mild“ oder „Griechisch“,…), Kefir, aber auch Sauerkraut und Kimchi (Weißkohl, scharf gewürzt und sauer vergoren) enthält Milchsäurebakterien!

Wenig tierische Fette

Frei nach dem Grundsatz „von allem etwas“: Etwas Fleisch und tierische Fette ist o.k., zu viel davon nicht. Tierische Fette enthalten vor allem ungünstige gesättigte Fettsäuren. Studien beweisen, dass insbesondere der Verzehr von rotem Fleisch von Schwein, Rind oder Lamm das Risiko erhöht, an Darmkrebs zu erkranken. Wenn Fleisch, dann mager und möglichst hell, also Geflügel oder Fisch.

Alkohol
Alkohol

Alkohol schädigt grundsätzlich die Zellen durch seine austrocknende Wirkung. Schon geringe Mengen Alkohol können die Darmzellen schädigen. Wenn Alkohol, dann wenig. Und niemals regelmäßig!

Gewichtsreduktion

Mit dem Körpergewicht steigt auch das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken. Darmkrebs ist ja nicht das einzige Gesundheitsrisiko, das du dir selbst durch dein Übergewicht buchstäblich „auflädst“.

Dein Ziel sollte daher ein gesundes Normalgewicht sein. Lasse dich aber zu einer gesunden Gewichtsreduktion unbedingt fundiert beraten, um durch einseitige Ernährung, falsche Diäten und Hungerkuren nicht unter Nährstoffmangel zu leiden und der Darmgesundheit zusätzlich zu schaden!

Spaziergang
Bewegung

Studien haben erforscht, dass Sport das Darmkrebsrisiko um die Hälfte reduzieren kann. Bewegungsmangel führt außerdem zu Verstopfung. Im Sinne der Darmgesundheit allein sollte man schon dafür sorgen, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.

Aber wie jeder weiß, ist Bewegung ja nicht nur für den Darm gut, sie sorgt für erhöhten Grundumsatz, verbrennt Kalorien, regt den Kreislauf und die Fettverbrennung an – und hält jung und fit!

Ungesättigte Fettsäuren

Ungesättigte Fettsäuren wie in Rapsöl schützen vor Darmkrebs. Es gibt einfach ungesättigte, zweifach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Allen gemeinsam ist, dass sie bei Zimmertemperatur flüssig sind. Einfach ungesättigte Fettsäuren sind z.B. in Olivenöl, Rapsöl und vielen Nüssen und Samen enthalten.

Der Körper ist in der Lage, diese einfach ungesättigten Fettsäuren selbst zu bilden; sie sind daher nicht essentiell. Zu den zweifach ungesättigten Fettsäuren zählt z.B. die Linolsäure, die in Distel- oder Sonnenblumenöl enthalten ist. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren findet man u.a. in Fisch, Maiskeimöl, aber auch genauso in Distelöl oder Nüssen.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen, sie sind daher essentiell. Wenn Fett, dann gesunde, pflanzliche Öle, möglichst kaltgepresst und in Bio-Qualität!

Darmspiegelung

Hat ein Verwandter ersten Grades (also zum Beispiel die Eltern) Darmkrebs, verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit, ebenfalls an Darmkrebs zu erkranken. Liegt ein erblicher Darmkrebs vor, so kann die Erkrankungswahrscheinlichkeit bis auf 100 Prozent steigen. Betroffene sollten ab einem Alter von 40 Jahren regelmäßig zur Darmspiegelung, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu entdecken. Je eher Darmkrebs entdeckt wird, desto besser und größer sind die Heilungschancen!

Darm
Früherkennung

Es muss nicht gleich eine Darmspiegelung sein, um Darmkrebs zu erkennen. Günstiger und angenehmer ist ein Stuhltest. Wer jährlich seinen Stuhl auf versteckte Blutspuren untersuchen lässt, senkt sein persönliches Risiko, an Darmkrebs zu sterben, um ein Drittel. Ideal für alle, die keine Darmkrebsfälle in der direkten Verwandtschaft haben.


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