Was tun bei starkem vaginalem Ausfluss?

Bei starkem vaginalem Ausfluss sind viele Frauen beunruhigt. Je nach Ursache ist das aber wenig besorgniserregend, solle jedoch beobachtet werden.
Was tun bei starkem vaginalem Ausfluss?

Geschrieben von Elena Martínez Blasco

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Das Auftreten von starkem vaginalem Ausfluss kann viele verschiedene Ursachen haben. Manche sind harmlos, andere nicht. Heute erfährst du alles, was du zu starkem vaginalem Ausfluss wissen möchtest – und wann du damit besser zum Arzt gehen solltest.

Ursachen von starkem vaginalem Ausfluss

Wann man von starkem vaginalem Ausfluss spricht, ist oft nur subjektiv: Im Durchschnitt scheidet jede Frau jeden Tag etwa zwei bis fünf Gramm Scheidenflüssigkeit ab. Die Flüssigkeit wird im Gebärmutterhals und in Schleimhautzellen der Scheide gebildet. Die Aktivität dieser feuchtigkeitsbildenden Zellen ist von der Durchblutung der Vagina abhängig.

Bei guter Durchblutung wird also mehr Flüssigkeit abgesondert, sodass ein als starker vaginaler Ausfluss wahrgenommener „Weißfluss“ nur Auswirkung von einer gesteigerten Durchblutung sein kann. Zum Beispiel durch Sport.

Weitere Ursachen von starkem vaginalem Ausfluss sind:

  • Hormonschwankungen
  • Hormonpräparate (z.B. die „Pille“)
  • Schwangerschaft
  • Medikamente (z.B. Antibiotika)
  • Sexuelle Erregung
  • Infektionen (z.B. Pilzinfektionen)
  • Entzündungen (z.B. des Gebärmutterhalses)
  • Virusinfektionen (z.B. Genitalvarzen)
  • Allergien
  • Tumore
  • Genitaltuberkulose

Starker vaginaler Ausfluss kann also viele Ursachen haben. Meist sind sie recht harmlos, aber wie du siehst, können auch Gesundheitsprobleme dahinterstecken, die in die Hände deines Frauenarztes gehören!

Scheidenpilz kann eine Ursache sein:

Scheidenpilz vermeiden und behandeln

Wann musst du zum Arzt?

Starker vaginaler Ausfluss ist meist völlig unkompliziert, wenn er sich weder in Farbe, noch Geruch oder Konsistenz verändert. Stellst du bei deinem starkem vaginalem Ausfluss folgende Veränderungen fest, solltest du schnellstens zum Frauenarzt marschieren:

  • Schleimig-krümelige Konsistenz: Diese Art von Ausfluss kann auf eine bakterielle Entzündung hinweisen. Insbesondere dann, wenn der Geruch sich verändert und ggf. auch Blutspuren enthalten sind.
  • Grauer, fischig riechender vaginaler Ausfluss: Der Fischgeruch ist charakteristisch für eine bakterielle Vaginose. Starker vaginaler Ausfluss, der dünner als sonst und von gräulicher Farbe ist, sollte ein Alarmzeichen sein.
  • Starker vaginaler Ausfluss krümeliger Konsistenz und Juckreiz: Dies sind klassische Symptome einer vaginalen Pilzinfektion. Ab zum Frauenarzt!
  • Grünlich verfärbter Ausfluss: Alarm! Alarm! Hier liegt eine gefährliche Infektion im Bereich von Gebärmutter oder Eierstöcken vor. Der Ausfluss ist grünlich eitrig.

In all diesen Fällen sollte dir klar sein, dass es sich nicht um normalen starken Ausfluss handelt. Du hast eine ernsthafte Erkrankung!

Was führt zu starkem vaginalem Ausfluss?

Abgesehen von den bereits erwähnten Krankheiten und Beschwerden kann auch deine Lebensweise dazu führen, dass starker vaginaler Ausfluss dein täglicher Begleiter wird. Folgende Angewohnheiten steigern unter Umständen die Produktion des Scheidensekrets:

  • Dauerhaftes Tragen von Slipeinlagen
  • Synthetikslips
  • Übertriebene Intimhygiene
  • Stress
  • Häufiger Geschlechtsverkehr
  • Übergewicht

Hinterfrage deine täglichen Gewohnheiten und ändere sie, um die Scheidenflora intakt zu halten. Und den vaginalen Ausfluss zu regulieren beziehungsweise zu normalisieren.

Was hilft bei starkem vaginalem Ausfluss?

Starker vaginaler Ausfluss deutet oft auf eine gestörte Scheidenflora hin. Die Bakterien in deiner Scheide sorgen dafür, dass dort immer ein saures Milieu herrscht. Darin haben schadhafte Bakterien oder andere Erreger keine Überlebenschance.

Da starker vaginaler Ausfluss oft durch Infektionen entsteht, ist es wichtig, die Scheidenflora aktiv und widerstandsfähig zu halten. Dies kannst du mit folgenden Verhaltensweisen erreichen:

  • Richtige Intimhygiene: Du kannst die natürliche Bakterienflora der Scheide durch übertriebene Intimhygiene zerstören. Scharfe Seifen, Duschgele oder andere Reinigungsmittel können die empfindliche Bakterienflora im Intimbereich stören. Dadurch wird Infektionen Tür und Angel geöffnet. Benutze nur ein mildes Waschgel, wenn überhaupt, um deinen Intimbereich zu reinigen. Es gibt auch spezielle Waschlotionen, die schon mit Milchsäurebakterien versetzt sind, um sogar bei Aufbau und Erhalt der Bakterien dort mitzuwirken.

So pflegst du dich richtig:

5 schädliche Arten der Intimhygiene

  • Chlorwasser und Sauna: Gechlortes Wasser im Schwimmbad ist dazu da, die Bakterien im Wasser abzutöten. Und dabei können die in deiner Scheide auch getötet werden. Spüle in Dampfbädern die Sitzfläche immer ab, bevor du dich darauf setzt und achte in der Sauna darauf, immer auf deinem Handtuch zu sitzen – am besten auch immer nur auf ein und derselben Seite.
  • Richtige Toilettenhygiene: Nach dem Toilettengang sollte das Toilettenpapier immer von vorne nach hinten geführt werden, um die Bakterienflora nicht um falsche Bakterien zu „bereichern“ und damit aus dem Gleichgewicht zu bringen.
  • Richtige Unterwäsche: Unterwäsche aus synthetischen Fasern fördert ein feuchtwarmes Mikroklima, in dem sich „falsche“ Bakterien und Pilze besonders wohl fühlen. Funktionswäsche beim Sport ist toll – im Alltag aber nicht, denn da trägst du sie den ganzen Tag und Feuchtigkeit kann beim Sitzen nicht abtransportiert werden.

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