Kollagenpräparate und die damit verbundenen Risiken

Kollagenpräparate werden zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen der Gelenke, Knochen oder Haut eingesetzt. Aber was sind ihre Risiken?
Kollagenpräparate und die damit verbundenen Risiken
Franciele Rohor de Souza

Geprüft und freigegeben von der Apothekerin Franciele Rohor de Souza.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 20. Dezember 2022

Kollagenpräparate helfen dabei, den natürlichen Verlust von Kollagen im Körper, der durch den Lauf der Zeit entsteht, rückgängig zu machen. Sie müssen jedoch zunächst von einem Facharzt/einer Fachärztin verschrieben werden.

Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein, das der menschliche Körper produziert. Es hat eine faserige Struktur, die der Epidermis, den Haaren, Knochen, Sehnen, Knorpeln und Zähnen ihre Konsistenz verleiht. Außerdem ist es in dem Gewebe enthalten, das Muskeln und innere Organe umgibt und schützt.

Nahrungsergänzungsmittel werden hauptsächlich zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen der Gelenke, Knochen und Haut eingesetzt. Sie bergen jedoch auch einige Risiken. Willst du wissen, welche das sind?

Arten von Kollagenpräparaten

Laut einer im Journal of Dermatology Drugs veröffentlichten Studie werden die Vorteile von Kollagenpräparaten für die Wundheilung und die Elastizität der Haut immer deutlicher.

Für diese Zwecke und mit vorheriger ärztlicher Genehmigung kannst du sie in verschiedenen Darreichungsformen finden:

  • Kapseln, Flüssigkeiten oder Pulver zur oralen Einnahme
  • Mit Kollagen angereicherte Proteinriegel und Kaffeecremes. Dies sind einige der neuesten Nahrungsergänzungsmittel.
  • Kollagen-Cremes. Sie tragen zur Vorbeugung und Abschwächung von Falten bei.

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Kollagenpräparate - Pulver auf einem Löffel
Kollagenpräparate sind in verschiedenen Formen erhältlich. Am häufigsten werden sie in Form von Pulver oder Kapseln zur oralen Einnahme oder in Form von Cremes angeboten. Sie sind jedoch auch als Injektionen erhältlich.
  • Kollageninjektionen straffen die Haut und verbessern ihr Erscheinungsbild. Außerdem halten sie nachweislich bis zu 12 Wochen an.

Die Verwendung von Kollagenpräparaten

Die Verwendung von Kollagenpräparaten ist in den letzten Jahren populär geworden. Ihre Vorteile reichen von der Linderung von Gelenkschmerzen bis zur Verbesserung der Hautgesundheit. Zu den bekannteren Vorteilen gehören unter anderem die folgenden:

  • Sie verzögern die Hautalterung und verhindern das Auftreten von Falten.
  • Kollagenpräparate verbessern die Elastizität und die Festigkeit der Epidermis.
  • Kollagen stärkt die Haare und Nägel.
  • Es reduziert Steifheit und Beschwerden in den Gelenken.
  • Es blockiert den Knochenabbau und senkt das Risiko von Osteoporose.
  • Kollagen verhindert den Verlust von Muskelmasse.
  • Es verbessert die kardiovaskuläre Gesundheit.

Wer sollte keine Kollagenpräparate einnehmen?

Im Allgemeinen kann jeder Kollagenpräparate einnehmen, sofern dies auf ärztliche Anordnung und unter fortlaufender Überwachung erfolgt.

Du solltest dir jedoch über die Kontraindikationen von Kollagenpräparaten im Klaren sein und auch darüber, dass es gewisse Risiken gibt, wenn du eine höhere Dosis als empfohlen einnimmst.

Wenn du Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente mit Kalzium einnimmst

Wenn du Kalzium einnimmst, solltest du die Einnahme von Meereskollagen vermeiden.

Wie eine von der Universidad de Sonora durchgeführte und im Journal of Biological and Health Sciences veröffentlichte Studie erklärt, wird dieses Protein aus Knorpel und Knochen gewonnen, so dass Nahrungsergänzungsmittel bereits genügend Kalzium enthalten. Aus diesem Grund kann es in Kombination mit Nahrungsergänzungsmitteln zu einer Hyperkalzämie mit folgenden Symptomen kommen:

  • Knochenschmerzen
  • Müdigkeit: Das liegt daran, dass die roten Blutkörperchen länger brauchen, um den Sauerstoff zu den verschiedenen Körperteilen zu transportieren, wenn sich Kalzium im Blut anreichert.
  • Erbrechen und Durchfall
  • Unregelmäßiger Puls: Der Puls verändert sich, weil das Herz härter arbeiten muss, um Blut zu pumpen.

Kollagenpräparate in der Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangere und stillende Frauen sollten mit ihrem Arzt/ihrer Ärztin besprechen, ob es ratsam ist, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

Die Kollagenpräparate (falls sie empfohlen werden) sollten rein sein, um schädliche Stoffe zu vermeiden. Außerdem sollten sie von Rindern stammen, da bei Fisch und Meeresfrüchten ein höheres Risiko für Allergien besteht.

Kollagenpräparate und die Nebenwirkungen

Während eine topische Anwendung von Kollagen relativ sicher ist, können andere Darreichungsformen Nebenwirkungen hervorrufen. Diese Nebenwirkungen sind jedoch selten und werden nicht mit ernsthaften Problemen in Verbindung gebracht.

Eine Studie, die an einem oralen Kollagenpräparat durchgeführt und im Journal of Medicinal Food veröffentlicht wurde, ergab, dass keine der Personen Nebenwirkungen entwickelte.

Magen-Darm-Probleme

Laut den Ergebnissen einer Studie, die 2016 von mehreren Forscher/innen am Center for Musculoskeletal Health (University of California) durchgeführt wurde, entwickelten 14 von 191 Freiwilligen Magen-Darm-Probleme durch die Einnahme von Kollagenpräparaten.

Und obwohl diese Nebenwirkung selten ist, besteht die Möglichkeit, dass sie in einigen Fällen auftritt. Zu diesen Symptomen gehören Durchfall und Verstopfung.

Kollagenpräparate - Frau mit Bauchschmerzen
Der Verzehr von Kollagen kann als Nebenwirkung einige Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Diese Reaktion tritt jedoch nicht in allen Fällen auf.

Schlechter Geschmack im Mund

Die meisten Kollagenpräparate sind geschmacksneutral, aber da einige von ihnen aus Meeresfrüchten gewonnen werden, können sie einen starken Nachgeschmack und Geruch haben. Dies führt zu einem schlechten Geschmack im Mund nach der Einnahme.

Kollagenpräparate und Hauterkrankungen

Obwohl dies selten vorkommt und keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise vorliegen, können manche Menschen, die Kollagenpräparate einnehmen, aufgrund einer allergischen Reaktion, die nicht vorher mit einem Arzt/einer Ärztin besprochen wurde, Hauterkrankungen entwickeln.

Einige Menschen haben über schwere Akne-Episoden berichtet, nachdem sie mit der Einnahme bestimmter Kollagenpräparate begonnen hatten. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, die Kollagen selbst mit solchen Episoden in Verbindung bringen. Das liegt daran, dass die Produkte oft andere Elemente wie Biotin, Molke oder Hyaluronsäure enthalten, die dafür verantwortlich sein könnten.

Darüber hinaus wird die Einnahme von kollagenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln auch mit der Entwicklung von Sklerodermie in Verbindung gebracht. Sklerodermie ist eine Krankheit, bei der der Körper übermäßig viel Kollagen produziert, was zu vielfältigen Symptomen wie Gelenksteifigkeit und Schmerzen führt. Es gibt jedoch keine wissenschaftliche Grundlage für diesen Zusammenhang, da der Körper den Überschuss dieses Proteins effektiv reguliert.

Allergische Reaktionen

Je nach Extraktionsquelle besteht ein höheres Risiko, eine allergische Reaktion zu erleiden.

Wie in einem in der Zeitschrift Nutricíon y Salud veröffentlichten Artikel beschrieben, sind Fisch, Meeresfrüchte und Eier die am häufigsten verwendeten Extraktionsquellen. In diesem Fall sind Allergien nicht an sich eine Kontraindikation für Kollagen, sondern für dessen Herkunft.

Welche Kollagenpräparate solltest du wählen?

Wenn du Kollagenpräparate einnimmst, entscheide dich für hydrolysiertes Kollagen. Hydrolysiertes Kollagen wird einer Behandlung unterzogen, um das Protein in kleinere Partikel zu zerlegen und so seine Aufnahme zu verbessern.

Es handelt sich um ein Nahrungsergänzungsmittel für den Langzeitgebrauch, das zur Vorbeugung und Behandlung von chronischen degenerativen Erkrankungen (Arthrose und Osteoporose) sowie zur Vorbeugung und Abschwächung der Hautalterung geeignet ist.

Teresa Figueres Juher & Esther Basés Pérez (2015) –

Achte außerdem immer darauf, dass du dich für reine Versionen entscheidest, denn einige enthalten Chemikalien und andere Inhaltsstoffe, um die Textur zu verbessern und die Aufnahme zu erleichtern, ohne den Hydrolyseprozess zu durchlaufen. Diese zusätzlichen Substanzen können ihre eigenen Kontraindikationen haben.

Darüber hinaus solltest du auch die Quelle der Extraktion berücksichtigen, vor allem wenn du eine Lebensmittelallergie hast oder vermutest, dass du eine hast.

Wenn du Zweifel hast, ob du Kollagenpräparate einnehmen solltest oder nicht, ist es immer am besten, eine/n Spezialist/in zu konsultieren

Im Laufe der Jahre verliert der Körper die Fähigkeit, Kollagen zu produzieren. Deshalb greift man auf Nahrungsergänzungsmittel zurück, um die Hautalterung zu verlangsamen und Knochen und Gelenke zu stärken.

Wie du in diesem Artikel gesehen hast, gibt es jedoch Fälle, in denen Nebenwirkungen auftreten. Deshalb ist es immer am besten, zuerst einen Fachmann oder eine Fachfrau zu konsultieren. Er oder sie wird die notwendigen Tests durchführen, um sicherzustellen, dass keine Risiken bei der Einnahme bestehen.


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