Ist es Angst oder Hunger?
Angst oder Hunger? Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen körperlichem Hunger und Angstzuständen zu kennen, um die Impulse zu kontrollieren, die uns dazu bringen, ohne Maß zu essen.
Verstehst du den Unterschied zwischen Angst und Hunger?
Kennst du wirklich den Unterschied zwischen Angst und Hunger? Zwischen Nervosität und echtem Hungergefühl? Zwischen flauem Magen und körperlichem Hunger?
So komisch es klingen mag, die meisten von uns wissen nicht, wann das eine endet und das andere beginnt.
Das Hungergefühl ist ein Instinkt, das von unserem sympathischen Nervensystem reguliert wird, sowie von den Hormonen, die dieses Gefühl aus einem klaren Bedürfnis hervorrufen: Energie für unseren Organismus zu gewinnen, damit unser Körper und unser Gehirn ihre Funktionen erhalten können.
Doch andererseits verursachen Angst, Aufregung, Unsicherheit und Stress ein Gefühl, das sich wie Hunger anfühlt: ein flaues Gefühl im Magen, welches wir mit Hunger verwechseln und versuchen, mit Essen zu stillen.
Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen körperlichem Hunger und Angst und Unruhezuständen zu kennen.
Auf diese Weise verhindern wir nicht nur schwere gesundheitliche Probleme wie Übergewicht oder Diabetes, sondern auch andere schwere Essstörungen wie Bulimia nervosa.
Spürst du den Unterschied?
Die brasilianische Federal University of Uberlândia hat 2017 eine interessante Studie durchgeführt, in der sie sehr interessante Aspekte aufdeckte:
Erstens, dass ein großer Teil der Bevölkerung übermäßig viel isst, um Angst und Unruhe zu befriedigen. Das kann uns allen immer wieder gelegentlich passieren, ohne dass sich ein sich wiederholendes und psychopathologisches Verhalten formt.
Manchmal versuchen wir etwas sehr Süßes oder Salziges zu konsumieren, weil unser Gehirn nach dieser Dosis Endorphin und Serotonin bettelt.
Es ist allerdings nur eine flüchtige Befriedigung, da es sich nicht um echte Hormone im Essen, sondern um deren Ersatzstoffe handelt.
Nun gibt es Menschen, die eine chronische Angst, Unsicherheit und zu viel Stress durch ihr gesamtes Leben ziehen. Dieses psychische Unbehagen findet seinen Weg in der Ernährung, in einer zwanghaften und ungesunden Art des Essens.
Daher ist es für alle wichtig, die Unterschiede zwischen echtem körperlichem Hunger und psychischen Auslösern wie Angst zu kennen.
Interessant:
Echter Hunger tritt allmählich auf
Der erste Unterschied zwischen körperlichem Hunger und Angstzuständen besteht darin, dass der erste auftritt, wenn der Körper mehr Energie benötigt. Dies geschieht, wenn die Stunden vergehen und der Körper die Kalorienreserven verbrennt, um seine üblichen Aktivitäten auszuführen.
Daher ist es wichtig zu wissen, dass körperlicher Hunger allmählich auftritt. Wir fühlen ein leichtes Gefühl, das immer mehr zunimmt, bis es unsere Leistung beeinträchtigt: Wir fühlen uns nach und nach kraftloser und hungriger.
Um diese Art von Hunger zu vermeiden, wird empfohlen, alle 4-6 Stunden ausreichend große und sättigende Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Auf diese Weise kannst du dein Gewicht kontrollieren und die Energie deines Körpers regelmäßig auffüllen.
Auf der anderen Seite verursacht Angst einen dauerhaft anhaltenden Hunger: es ist Angst, es ist Verlangen, es ist Leere … Wenn du dies fühlst, verspürst du auch unmittelbar nach dem Essen wieder Hungergefühle.
Obwohl es keinen Grund zum Essen gibt, wirst du trotzdem etwas essen, in dem Glauben, dadurch das flaue Gefühl im Magen loszuwerden. Das kann auch mitten in der Nacht passieren!
Wissenswert:
Der falsche Hunger verlangt nach konkreten Lebensmitteln
Ein weiterer Unterschied zwischen körperlichem Hunger und Angst besteht darin, dass du bei normalem, körperlichem Hunger keinen besonderen Wunsch hast, was du essen möchtest.
In diesem Fall ist es das Ziel deines Körpers, die Energie zu erhalten, die er benötigt. Aus diesem Grund könnte man alles essen.
Im Gegenteil dazu, verlangt dein Körper bei psychisch verursachtem Hunger ganz klar nach kohlenhydratreichen, süßen oder extrem salzigen Nahrungsmitteln.
In diesem Fall würdest du alles andere, gesündere links liegen lassen, weil es einfach nicht das ist, was du willst.
Bei einer solchen Hungerattacke ist es üblich, stark industriell verarbeitete Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Fetten und Zucker zu essen, zum Beispiel Chips, Gebäck, Süßigkeiten, Fast Food…
Das Problem dabei ist, dass, sobald du diese Produkte konsumiert hast, du in eine Art Sucht geraten könntest, bei der du jedes Mal mehr Junk Food willst.
Angst lässt dich essen, auch wenn du bereits satt bist
Wenn du hungrig bist, gibt du normalerweise deinem Körper nur die Menge an Lebensmitteln, die er benötigt. Aus diesem Grund kannst du, sobald du dich satt fühlst, mit dem Essen aufhören.
Wenn du jedoch ängstlich oder gestresst bist, isst du weiter, als hättest du vorher nicht gegessen. Angst führt also dazu, dass wir mehr essen als nötig.
Wenn du regelmäßig ängstlich bist, ist es sehr wahrscheinlich, dass du übergewichtig oder fettleibig bist. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du durch Entspannungstechniken lernst, mit dem Problem umzugehen. Andernfalls könnten ernsthafte Stoffwechselprobleme auftreten.
Essen aus Schuldgefühlen heraus
Das Wort Schuld bezieht sich auf die Tatsache, dass wir uns für etwas verantwortlich fühlen, das nicht stimmt.
Körperlicher Hunger verursacht keine Schuld, weil er ein physiologisches Bedürfnis ist. Dadurch bleibt dein Körper gesund und kann weiter funktionieren.
Im Gegenteil dazu, verursacht das Essen aus Gefühlen heraus Schuldgefühle. Dies ist ein Effekt, der durch die Eigenschaften von Lebensmitteln verursacht wird, die reich an Zucker und ungesättigten Fetten sind.
Wenn du den ganzen Tag über isst, fühlst du dich schwer und du wirst nicht in der Lage sein, deine gewohnte tägliche Routine unbeschwert zu erledigen.
Höre tief in dich hinein: ist es Hunger, oder doch Angst?
Es ist wichtig, dass du die Unterschiede zwischen körperlichem Hunger und Angstzuständen feststellen kannst. Ansonsten gerätst du in einen Kreislauf, in dem du ständig isst, um deine Probleme zu vergessen.
Es hat sich gezeigt, dass der Konsum von ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse dazu beitragen kann, Angstzustände abzubauen. Außerdem solltest du dich grundsätzlich dazu zwingen, eine zucker- und fettarme Ernährung zu verfolgen.
Analysiere dein Verhalten. Wenn du merkst, dass du aus Angst, Stress oder Unsicherheit isst, wende dich an einen Fachmann, um Hilfe zu erhalten. Es gibt sehr wirksame psychologische Therapien zur Behandlung von Angstzuständen im Bereich der Ernährung.
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