So provozierst und stillst du Hunger

Hunger ist ein Zeichen deines Körpers, dass ihm Nahrung fehlt. Doch nicht immer deuten wir dieses Gefühl richtig.
So provozierst und stillst du Hunger
José Gerardo Rosciano Paganelli

Geprüft und freigegeben von Dem Arzt José Gerardo Rosciano Paganelli.

Geschrieben von Lorena González

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Wenn du Hunger hast, so bedeutet das nicht unbedingt, dass du eine Mahlzeit essen solltest. Manchmal kann Hunger auch auf andere Begleitumstände zurückzuführen sein und auch ohne eine Mahlzeit wieder gestillt werden. Doch wie provozierst und stillst du Hunger?

Wie entsteht das Gefühl von Hunger?

Hunger kann viele Ursachen haben und bedeutet nicht immer, dass deinem Körper wirklich Nahrung fehlt. Hunger ist grundsätzlich erst einmal nichts anderes als ein Gefühl. Welches meist mit „ich muss etwas essen“ interpretiert wird.

Das Gefühl entsteht auf vielfältige Weise und kann somit viele Ursachen haben. Daraus ergibt es sich natürlich auch, dass die Empfindung der benötigten Nahrungsaufnahme auf unterschiedliche Art und Weise wieder gestillt werden kann.

Auch wer Magenknurren hat, muss nicht unbedingt wirklich etwas essen. Magenknurren entsteht nur dadurch, dass der Magen sich zusammenzieht. Je weniger Inhalt darin ist, desto größer ist jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Vorgang das charakteristische Geräusch verursacht.

Das Gefühl von Hunger entsteht als Reaktion auf folgende Körpervorgänge:

Niedriger Blutzuckerspiegel

Sinkt der Blutzuckerspiegel, verursacht dies ein Signal des Hungers an das Gehirn. Der Blutzuckerspiegel kann nicht nur sinken, weil du wirklich etwas essen musst, sondern er kann auch dadurch in den Keller fallen, weil zu viel Insulin ausgeschüttet wurde.

Eine hohe Ausschüttung von Insulin kann die Reaktion deines Körpers auf beispielsweise Koffein oder Zucker sein. Wenn dein Blutzuckerspiegel niedrig ist und du im Unterzucker bist, verzichte auf Zucker und nimm komplexe Kohlenhydrate (Getreideprodukte, Vollkorn) auf.

Isst du immer genug komplexe Kohlenhydrate in Form von Vollkorn und wenig bis gar keinen Zucker und seine Verwandten, stellst du sicher, dass dein Blutzuckerspiegel langsam steigt und sinkt und plötzliche Heißhungerattacken selten vorkommen.

Gerüche

Nimmst du einen für dich angenehmen oder leckeren Geruch wahr, kann auch dadurch ein Hungergefühl provoziert werden. Dieses Gefühl ist zunächst als Appetit einzuordnen. Hält das Gefühl des Appetites lange an, weil der angenehme Geruchsreiz weiter anhält oder sich intensiviert, kann dadurch auch ein Hungergefühl entstehen.

Dies entsteht unter anderem dadurch, dass allein schon der Geruch eines leckeren Essens zur vermehrten Segregation der Verdauungssäfte führt. Uns läuft buchstäblich das Wasser im Mund zusammen und auch im Magen wird alles auf eine Mahlzeit vorbereitet.

Im umgekehrten Fall können negative Gerüche auch jeglichen Appetit verderben und jeden Gedanken an Nahrungsaufnahme vertreiben. Ekelgefühle sind besonders effektive „Appetitkiller“.

Geschmack und appetitliche Lebensmittel

Sicher kennst du das: eigentlich hast du gar keinen Hunger und nimmst einen Happen von einem Lebensmittel, welches du gerne magst und welches dir besonders gut schmeckt. Manchmal ist es auch schon der reine appetitliche Anblick eines Lebensmittels, der dir „Hunger auf mehr“ macht.

Die Mechanismen, die in diesem Fall zum Hungergefühl führen sind identisch mit denen, die durch Gerüche ausgelöst werden können. Die Werbung kennt diese Mechanismen und setzt sie erfolgreich ein, indem sie besonders appetitliche Serviervorschläge auf ihren Produkten abbildet.

Doch wie stillst du Hunger?

Im Prinzip sind es wenige Auslöser, die dafür sorgen, dass du das Gefühl bekommst, sofort Nahrung zu dir nehmen zu müssen. Kennst du sie, kannst du selbst beeinflussen, wie oft dich Hunger heimsucht und was du dagegen tust. Einfache Regeln sind:

  • Vermeide Zucker und seine Verwandten (Honig, Ahornsirup etc.).
  • Keine Zwischenmahlzeiten
  • Genug Vollkornprodukte
  • Koffein (Kaffee, Cola, Tee,…) nur zu den Mahlzeiten.
  • Vermeide Essensgerüche außerhalb der Essenszeiten.
  • Erkenne die Mechanismen appetitlicher Nahrungsfotos.

Hat dich der Hunger gepackt und du weißt, dass du genug gegessen hast und es sich nur um Appetit oder Gelüste handelt, so trinke eine große Tasse Kräutertee. So stillst du Hunger, denn der Tee füllt deinen Magen und sendet gewisse Sättigungssignale an dein Gehirn. Außerdem verstärkt die Wärme des Getränks die Illusion tatsächlich Nahrung aufgenommen zu haben.


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