Blähungen beim Baby: Was tun?

Vielleicht schluckt dein kleiner Schatz beim Essen zu viel Luft und leidet in der Folge an Blähungen. Du musst ihm dann  helfen, um Beschwerden, Gereiztheit und Weinen zu verhindern. Erfahre heute, was du in diesem Fall tun kannst. 
Blähungen beim Baby: Was tun?

Geschrieben von Virginia Martínez

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Insbesondere in den ersten drei Lebensmonaten führen Blähungen beim Baby häufig zu unangenehmen Beschwerden und Reizbarkeit. Denn wenn sich zu viel Luft im Darm ansammelt, entstehen Bauchschmerzen und der Säugling zieht dabei die Beine schmerzlich an. Dies wiederum bereitet den Eltern Sorgen, denn sie sehen, dass ihr kleiner Schatz leidet.

Erfahre heute, was du bei Blähungen beim Baby tun kannst, um ihm Erleichterung zu verschaffen. 

Blähungen beim Baby

In den ersten Lebensmonaten leiden viele Babys an Blähungen. Denn sie müssen die Saugtechnik zuerst perfektionieren und schlucken dabei noch viel Luft, insbesondere dann, wenn sie mit der Flasche gefüttert werden.

Die Luft sammelt sich dann im Magen und Darm an und verursacht Beschwerden und Unwohlsein. In der Folge fühlt sich das Baby beschwerlich, gereizt und leidet oft an Bauchschmerzen. Durch Weinen drückt es dann sein Unbehagen aus.

Blähungen beim Baby
Koliken entstehen, wenn sich Luft im Verdauungsapparat ansammelt. Die Ursachen für diese Verdauungsbeschwerden sind vielseitig.

Da Luft im Bauch zu Beschwerden im Verdauungsapparat führt, ist es wichtig, während und nach dem Füttern dem Baby die Möglichkeit zu geben, die Luft über den Mund auszustoßen. Du musst ihm dabei helfen, ein Bäucherchen zu machen. Eine aufrechte Haltung im Sitzen oder über der Schulter macht es dem Säugling einfacher, die Luft auszustoßen. Weitere Tipps findest du etwas weiter unten.

Verschiedene Arten von Blähungen

Grundsätzlich unterscheiden wir zwei Arten von Blähungen, die davon abhängen, wo genau sich die Luft ansammelt:

  • Luft im Magen: Wie bereits erwähnt, schluckt das Baby diese meist während des Fütterns.
  • Luft im Darm: In diesem Fall kann es sich um eine schlechte Verdauung oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit handeln. Du solltest mit deinem Kinderarzt sprechen, damit er deinen kleinen Schatz untersuchen und dir entsprechende Empfehlungen geben kann. Vielleicht musst du einfach eine andere Formelmilch verwenden.

Blähungen beim Baby: Wie kann man dem Kleinen helfen?

Es gibt verschiedenste Techniken und Tricks, um dem Baby zu helfen, die Luft richtig auszustoßen und so Beschwerden zu verhindern. Wir haben die hilfreichsten für dich zusammengesfasst:

Richtige Haltung beim Füttern des Babys

Blähungen beim Baby: Wie kann man dem Kleinen helfen?
Die Haltung beim Stillen, oder wenn du das Fläschchen gibst, ist sehr wichtig, um zu verhindern, dass dein Baby zu viel Luft dabei schluckt.

Beim Stillen oder wenn du deinem Baby das Fläschchen gibst, musst du unbedingt auf die richtige Haltung achten. So kann dein kleiner Schatz besser saugen und du verhinderst, dass er dabei zu viel Luft schluckt. Hier sind ein paar Tipps:

  • Das Baby muss die Brustwarze und den Brustwarzenhof gut erfassen, ansonsten schluckt es beim Trinken höchstwahrscheinlich viel Luft.
  • Achte jedoch auch darauf, dass das Zahnfleisch deines Kindes nicht zu stark auf die Brustwarze drückt. Denn dies verhindert, dass es ausreichend Milch erhält und außerdem schluckt es dann mehr Luft.

Noch ein interessanter Lesetipp für dich: Welcher Schnuller ist für mein Baby am besten?

Blähungen beim Baby durch Bäuerchen verhindern

Während und nach dem Füttern ist es wichtig, dem Baby die Möglichkeit zu geben, durch Aufstoßen Luft loszuwerden. Auch dabei ist die Haltung sehr wichtig. Vergiss dabei das Spucktuch nicht, um zu verhindern, dass du schmutzig wirst! 

  • Lege den Körper deines Kindes auf deine Brust und den Kopf auf deine Schulter.
  • Eine andere Möglichkeit ist, das Baby mit dem Rücken zu dir auf dein Knie zu setzen. Halte es mit deiner Hand auf seiner Brust und den Fingern am Kinn.
  • Du kannst deinen kleinen Schatz auch mit dem Bauch auf deinen Arm legen. Durch sein eigenes Gewicht wird sein Bäuchlein gegen deinen Arm gedrückt und so kann es Luft ausstoßen. Vergiss jedoch nicht, dass der Kopf des Kindes immer etwas höher als der restliche Körper liegen sollte.

Während sich dein Kind in der richtigen Position befindet, um Luft ausstoßen zu können, massiere ihm sanft den Rücken. Auch sanfte, klopfende Bewegungen auf dem Rücken sind hilfreich.

Nimm dir ungefähr 5 bis 10 Minuten Zeit für dein Kind, damit es tatsächlich aufstoßen und die beschwerliche Luft loswerden kann. Wenn es trotzdem nicht funktioniert, solltest du dir keine weiteren Sorgen machen. Manchmal kann man das Bäuerchen einfach nicht hören. Nach 10 Minuten kannst du dein Kleines problemlos schlafen legen.

Wann sollte das Baby am besten ein Bäuerchen machen?

Du weißt jetzt, wie wichtig es ist, deinem Kind Zeit zum Aufstoßen zu lassen. Doch wann genau sollte das Bäuerchen erfolgen? Normalerweise ist der beste Zeitpunkt nach dem Essen. In manchen Fällen ist es jedoch auch ratsam, das Stillen oder Füttern mit dem Fläschchen zu unterbrechen, damit das Kind zwischendurch aufstoßen kann.

  • Wenn der Säugling beim Füttern unruhig ist, schluckt er dabei vielleicht zu viel Luft. Du kannst dann fünf bis zehn Minuten Pause machen, um ihm die Möglichkeit zu geben, ein Bäuerchen zu machen. Danach kannst du weiter stillen oder deinem Kind den Rest des Fläschchens geben.
  • Du kannst auch kurz Pause machen, wenn du die Brust wechselst. Nachdem dein Baby die Luft ausgestoßen hat, kannst du ihm dann die andere Brust geben
  • Solltest du deinem kleinen Schatz das Fläschchen geben, kannst du beispielsweise alle 60 ml Pause machen, wenn er an Beschwerden leidet. So hat das Baby Zeit, Luft auszustoßen.

Du wirst nach kurzer Zeit selbst feststellen, wie es deinem Kind am besten geht. Wenn es korrekt trinkt, ist es nicht notwendig, zu unterbrechen. Wichtig ist allerdings, ihm nach dem Füttern Zeit zu geben, um ein Bäuerchen zu machen.

Den richtigen Sauger für die Flasche wählen

Blähungen beim Baby
Der Sauger der Flasche muss an das Alter des Babys angepasst werden. Außerdem gibt es spezielle Sauger für Säuglinge, die an Blähungen und Koliken leiden.

Wenn du deinem Kind die Flasche gibst, ist die richtige Wahl des Saugers grundlegend. Dabei musst du das Alter des Babys berücksichtigen, denn die Größe des Saugers muss entsprechend angepasst werden. Wenn er zu groß ist, schluckt der Säugling nicht nur Milch, sondern auch Luft.

Achte also darauf, die richtige Wahl zu treffen und lasse dich im Fachgeschäft beraten. Es gibt außerdem spezielle Sauger für Kinder, die an Blähungen und Koliken leiden. Diese leiten die Luft nach außen, während das Kind trinkt.

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Ist das Bäuerchen immer notwendig?

Manchmal scheint es so, als ob das Baby beim Trinken immer Luft verschlucken würde. Wir glauben deshalb, dass es danach immer aufstoßen muss. Doch das muss nicht unbedingt der Fall sein. Insbesondere dann, wenn du dein Kind stillst, nimmt es durch die richtige Haltung und Saugtechnik keine Luft auf. 

In diesem Fall hat es auch kein Bedürfnis, nach dem Füttern ein Bäuerchen zu machen. Wenn du es eine Zeitlang versuchst (5 bis 10 Minuten) und dein Baby sanft massierst oder ihm vorsichtig auf den Rücken klopfst, kannst du es danach ruhen lassen, auch wenn es nicht aufstoßen konnte.


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