Wie sich eine problematische Wohnsituation auf die Gesundheit auswirkt
Wohnungsprobleme haben einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit, auch wenn dies oft unbemerkt bleibt. Die Eigenschaften unserer Häuser sind Faktoren, die entweder die Lebensqualität fördern oder zur Krankheit der Bewohner/innen beitragen. In unserem heutigen Artikel beschäftigen wir uns damit, inwiefern eine problematische Wohnsituation die Gesundheit beeinträchtigen kann.
Es wird geschätzt, dass etwa zwei Milliarden Menschen auf der Welt keine Toilette in ihrer Wohnung haben. In den Entwicklungsländern benötigen zwei von drei Familien eine bessere Wohnqualität. Gleichzeitig werden jedes Jahr über 14 Millionen Menschen obdachlos.
Daher ist es sehr wichtig, die problematische Wohnsituation der Betroffenen zu lösen. Das ist ein Ziel, für das sich die Regierungen einsetzen müssen.
Problematische Wohnsituation und der Einfluss auf die Gesundheit
Insgesamt gibt es mehrere Probleme in Bezug auf die Wohnsituation von Menschen, die einen großen Einfluss auf die Gesundheit haben. Dazu gehören die folgenden.
Probleme im Fundament
Viele Wohnungen auf der Welt haben keinen Betonboden. Tatsächlich gibt es eine beträchtliche Anzahl von Häusern mit unbefestigten Böden.
Diese Situation fördert die Ansiedlung von Parasiten und Ungeziefer in der Wohnung. Wenn Kinder oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem in derartigen Verhältnissen leben, ist dies ganz besonders problematisch.
Schlecht isolierte Wände
Wenn Wände schlecht isoliert sind oder aus ungeeigneten Materialien bestehen, führt dies zu einem ähnlichen Effekt wie unbefestigte Fußböden: Ungeziefer und Parasiten breiten sich aus.
Außerdem besteht ein höheres Einsturzrisiko und derartige Wände bieten den Bewohnern keine ausreichende Wärmedämmung.
Problematische Wohnsituation: Schlechte Decken
Ein weiteres häufiges Wohnungsproblem sind beschädigte oder undichte Dächer. Wenn das Dach nicht richtig gedämmt und abgedichtet ist, führt dies zur Ansammlung von Feuchtigkeit. Und dies wiederum führt zu Schimmel und Pilzbefall.
Beleuchtung und Belüftung
Fenster sind sehr wichtig, denn sie bringen Licht und sorgen für ausreichende Belüftung. Obwohl in einigen Wohnungen Fenster erforderlich wären, sind dort keine vorhanden.
Außerdem tendieren die Menschen in unsicheren Gegenden dazu, ihre Fenster abzudichten oder zu verkleinern, wodurch sie weniger Licht und frische Luft erhalten.
Problematische Wohnsituation: Energie
Es gibt immer noch viele Haushalte, in denen mit Holz und Holzkohle gekocht wird. Dabei entsteht Rauch, der für die Atemwege schädlich ist.
Darüber hinaus sind die Heizungs- und Lüftungssysteme, insbesondere in den Industrieländern, oft nicht so effizient wie erforderlich. Dies führt zu einer unzureichenden Temperaturkontrolle im Haus.
Platzmangel
Überbelegung ist ein immer häufigeres Problem in der modernen Welt. Überbelegung ist definiert als das Verhältnis von verfügbarem Platz zu der Anzahl der Personen, die in einem Haushalt leben.
Obwohl dies kein universelles Maß ist, liegt eine Überbelegung vor, wenn mehr als drei Personen in einem Raum schlafen müssen. In manchen Haushalten wird der Platz auch mit Tieren geteilt.
Problematische Wohnsituation: Wasserversorgung und sanitäre Einrichtungen
Dies ist ein entscheidender Faktor für eine gute Gesundheit. Tatsächlich ist dies eines der Probleme in Bezug auf die Wohnsituation, von denen viele Familien betroffen sind und die das Krankheitsrisiko erheblich erhöhen. Sicheres Trinkwasser und sanitäre Anlagen in der Wohnung sind entscheidend für die Prävention von Krankheiten.
Eine unsichere oder verschmutzte Umgebung
Angemessener Wohnraum muss zugänglich sein. Das bedeutet eine sichere Lage und Merkmale, die die Mobilität von Kindern, älteren Erwachsenen und Menschen mit Behinderungen erleichtern.
Ebenso sollte die Umwelt sauber sein und es sollte keine Gefahr von Katastrophen oder sozialer Unsicherheit bestehen.
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Problematische Wohnsituation und die gesundheitlichen Konsequenzen
Wohnungsprobleme können sich direkt auf die körperliche und geistige Gesundheit eines Menschen auswirken. Zu den möglichen Folgen gehören folgende.
Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit
Überbelegung begünstigt sexuellen Missbrauch und häusliche Gewalt. Außerdem erhöht sie den Stresspegel, verstärkt Depressionen und trägt zu einem geringen Selbstwertgefühl bei. Wenn eine Person keinen angemessenen Wohnraum hat, hat sie auch oft Probleme, ihre Persönlichkeit eigenständig zu entwickeln.
Darüber hinaus ist auch eine gefährliche Nachbarschaft oder Umgebung ein Faktor, der Menschen anfälliger für Angstzustände und Schlaflosigkeit macht. Außerdem werden Menschen dadurch eher Opfer von Verbrechen oder Übergriffen.
Eine wissenschaftliche Studie hat gezeigt, dass Menschen, die an überfüllten Orten leben, eine schlechtere psychische Gesundheit haben als diejenigen, die an Orten mit weniger Menschen leben.
Probleme mit den Atemwegen
An Orten, an denen die allgemeine Wohnsituation oder die Temperaturregulierung unzureichend ist, besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich Atemwegserkrankungen ausbreiten.
Dies wird von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bestätigt. Des Weiteren erhöhen schlechte Luftqualität, Probleme mit der Belüftung und alles, was damit zusammenhängt, das Risiko, an Allergien zu erkranken.
Gleichzeitig führt eine Überbelegung dazu, dass sich Atemwegsinfektionen leicht auf die anderen Hausbewohner übertragen, vor allem wenn die Belüftung schlecht ist und es keine Möglichkeit zur Isolierung gibt. Dies ist zum Beispiel bei Tuberkulose der Fall.
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Gesundheitlichen Konsequenzen einer problematischen Wohnsituation: Gastrointestinale Erkrankungen
Eine problematische Wohnsituation kann auch zu Magen-Darm-Erkrankungen führen. Unzureichende hygienische und sonstige Faktoren begünstigen das Auftreten von Parasiten.
Baumaterialien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wenn die Temperatur im Haus nicht richtig geregelt ist, kann es zu extremer Kälte oder Hitze kommen. Das erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme, vor allem bei älteren Menschen.
Hinzu kommt, dass einige Häuser mit krebserregenden Elementen wie Asbest oder giftigen Elementen wie Blei gebaut sind. Wie du dir vorstellen kannst, erhöht eine andauernde Exposition die Gefahr.
Deshalb haben mehrere Länder die Verwendung von Asbest im Bauwesen reglementiert.
Wie sich eine problematische Wohnsituation lösen lässt
Wenn eine Person über ausreichende Mittel verfügt, sollte sie vielleicht zuerst an die Lösung von Wohnungsproblemen und ein gesundes Zuhause denken, bevor sie andere Ausgaben tätigt. Insgesamt sollten die folgenden Punkte Vorrang haben:
- Optimierung der Hygiene: Dazu gehören ein angemessener Umgang mit Wasser, saubere Toiletten oder Bäder und gesunde Gewohnheiten.
- Verbesserung der Luftqualität: Es gibt nichts Besseres als genügend Fenster, die bei Bedarf mit Moskitonetzen geschützt sind.
- Luftfeuchtigkeit: Die Befestigung von Dächern und die Verwendung geeigneter Materialien in Wänden und Böden sind von grundlegender Bedeutung für die Verringerung der Feuchtigkeit. Lehm, gebrannter Ziegel, Holz und Bambus sind allesamt geeignete Materialien.
- Klimatisierung: Am besten ist es, wenn du dich für saubere Energie entscheidest. Erdgas ist jedoch eine gute Option, wenn du keinen Zugang zu Solarenergie oder anderen Energieträgern hast.
- Zugänglichkeit: Es ist wichtig, Mobilitätsrisiken für Kinder und ältere Menschen zu erkennen. Daher musst du dein Haus so anpassen, dass es nicht zu Unfällen kommen kann.
Ein gesundes Zuhause ist eine soziale Verantwortung
Manchmal liegt die Lösung von Problemen im Zusammenhang mit der Wohnsituation außerhalb des Einflussbereichs einer Person, insbesondere wenn sie nicht über die entsprechenden Mittel verfügt. Hier wird die Verantwortung der Behörden deutlich, die sich auch in dieser Frage engagieren müssen.
Wenn die Wohnsituation gesundheitliche Probleme verursacht, führt dies zu höheren Ausgaben für das Sozialversicherungssystem, zu mehr Fehlzeiten am Arbeitsplatz und zu einer insgesamt geringeren Lebensqualität. Daher ist die Lösung von Wohnungsproblemen für uns alle von entscheidender Bedeutung.
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