Welche Wundcremes und -salben sind empfehlenswert?

Cremes und Salben können den Heilungsprozess unterstützen. Welche werden am häufigsten verwendet? In diesem Artikel erfährst du mehr darüber!
Welche Wundcremes und -salben sind empfehlenswert?
Franciele Rohor de Souza

Geprüft und freigegeben von der Apothekerin Franciele Rohor de Souza.

Geschrieben von Rafael Victorino Muñoz

Letzte Aktualisierung: 09. Februar 2024

Es gibt verschiedene Arten von Wundcremes und -salben, die sowohl zur Beschleunigung des Heilungsprozesses als auch zur Vorbeugung von Flecken, die das Hautbild beeinträchtigen, verwendet werden. Sie enthalten in der Regel Wirkstoffe wie Antibiotika, Silikone und Kollagen.

Auf diese Weise helfen sie, Infektionen zu verhindern, sie spenden Feuchtigkeit und fördern die Regeneration des Gewebes. Auch Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs wie beispielsweise Aloe Vera können in den Rezepturen Verwendung finden. Welche Wundcremes und -salben sind besonders empfehlenswert?

Ein kurzer Überblick zur Wundheilung

Sobald eine Wunde entsteht, beginnt sofort der Wundheilungsprozess, bei dem das Gewebe geheilt, repariert und regeneriert wird. Der Wundheilungsprozess setzt sich aus mehreren Teilprozessen oder Phasen zusammen:

  • Exsudation (Entzündung): In dieser Phase wird eine Infektion bekämpft. Die Abwehrkräfte des Immunsystems werden aktiv, indem sie eingedrungenen Schmutz und Bakterien phagozytieren.
  • Die Kaskade der Blutgerinnung: In dieser Phase wird das Blut zähflüssig, um Pfropfen zu bilden und ein weiteres Austreten zu verhindern.
  • Granulationsphase: Neu gebildetes Gewebe wird verfestigt und Kapillaren bilden sich aus.
  • Epithelisierung: Faserreiches Narbengewebe wird ausgebildet. Die Wundränder schrumpfen.
  • Maturation: In diesem neuen Gewebe richten sich die Kollagenfasern aus, organisieren sich und verbinden sich miteinander, um das Aussehen der Haut zu erhalten.
  • Remodelling: Die Blutgefäße bilden sich zurück, so dass die Haut nicht mehr gerötet aussieht.
Welche Wundcremes und -salben sind empfehlenswert?
Der Heilungsprozess der Haut durchläuft verschiedene Phasen. Wenn Narben zurückbleiben, können sie mit bestimmten Produkten gemildert werden.

Wundcremes und -salben: Wofür werden sie verwendet?

Es ist wichtig zu wissen, dass es verschiedene Arten der Wundheilung gibt, denn nicht alle Wunden sind gleich.

Je kleiner eine Wunde ist, desto schneller heilt sie und desto weniger Spuren bleiben zurück. Ist sie jedoch sehr groß, ist das neue Gewebe größer und man sieht den Unterschied. Außerdem können verschiedene Faktoren den Prozess beeinflussen, da es verschiedene Hauttypen gibt. Selbst bei ein und derselben Person ist die Haut am Ellenbogen anders als im Gesicht.

Andere Faktoren, die einen Einfluss haben, sind unter anderem

  • Alter
  • Ernährung
  • Flüssigkeitszufuhr
  • Mögliche Infektionen
  • Krankheiten (Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, usw.)
  • Medikamente (Kortikosteroide)
  • Rauchen

In einigen Fällen sind die Ergebnisse nicht zufriedenstellend, da bleibende Spuren in Form von atrophen, hypertrophen oder keloiden Narben auf der Haut zurückbleiben können.

Diese Fälle können behandelt und sogar verhindert werden. So können bei bekannten Risikofaktoren Produkte wie Wundcremes und -salben eingesetzt werden. Sie enthalten verschiedene Wirkstoffe, über die wir später noch mehr erfahren werden.

Sie werden aufgetragen, um die Regeneration der Haut bei Wunden, Verbrennungen oder Druckgeschwüren zu beschleunigen. Außerdem können sie folgende Vorteile haben:

  • Infektionen vorbeugen
  • Entzündungen lindern
  • Verringerung der Empfindlichkeit und Rötung
  • Vermeidung eines unästhetischen Endergebnisses

Verschiedene Arten von Wundcremes und -salben

Auch wenn sie natürliche Inhaltsstoffe enthalten, sollten die Wundcremes und -salben unter fachkundiger Anleitung angewendet werden, da sie nicht bei allen Wunden oder Hauttypen gleich gut wirken.

Neomycin und Clostebol

Neomycin ist ein Antibiotikum, das häufig auf der Haut zur Vorbeugung oder Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt wird. Es ist jedoch nicht wirksam gegen virale oder herpetische Infektionen.

Neomycinsulfat ist der Hauptbestandteil von Wundheilungscremes und -salben, die auch andere Verbindungen wie Clostebolacetat enthalten. Clostebolacetat ist ein synthetisches anabol-androgenes Steroid, das sich vom Testosteron ableitet.

Neben seiner antibakteriellen Wirkung besitzt es auch ein entzündungshemmendes Potenzial. Aus diesem Grund wird seine Anwendung häufig bei der Heilung von Hautwunden empfohlen, die verursacht werden durch:

  • Geschwüre
  • Risse
  • Verbrennungen

2. Neomycin, Bacitracin und Polymyxin B

Das bereits erwähnte Neomycinsulfat ist zusammen mit den Antibiotika Bacitracin und Polymyxin B in Wundcremes und -salben enthalten.

Bacitracin ist bekanntlich ein Peptid und wird bei topischen Infektionen eingesetzt. Polymyxin B hat eine breite bakterizide Wirkung gegen fast alle gramnegativen Bakterien.

Es hemmt somit das Wachstum von Krankheitserregern und wird zur Unterstützung der Wundheilung empfohlen, insbesondere bei infizierten Wunden, unabhängig davon, ob sie eitrig sind oder nicht.

3. Deoxymethason

Nach Antibiotika sind Wundheilsalben die am häufigsten verwendeten Cremes zur Behandlung von Wunden. Sie wirken entzündungshemmend und fördern die Regeneration der Haut.

In diesem Zusammenhang ist Dexamethason zu erwähnen. Es handelt sich um ein topisches Kortikosteroid synthetischen Ursprungs, das sowohl die Entzündung als auch den Juckreiz der Haut lindert.

Es wird zur Förderung der Heilung von Verbrennungen, Schürfwunden, Hautrissen und Blasen sowie bei Psoriasis und Dermatitis eingesetzt.

4.Kupfer-Zink-Sulfat

Kupfer-Zink-Sulfat ist eine Wundcreme, die den Heilungsprozess von Wunden und Hautgeschwüren unterstützen kann. Sie hilft auch bei Ekzemen, Dermatitis, Psoriasis und Akne.

Kupfer-Zink-Sulfat wird auch nach Hautbehandlungen als Peeling empfohlen. Es spendet Feuchtigkeit, repariert und schützt vor Infektionen, da es antibakteriell wirkt.

5. Silbersulfadiazin

Es gibt auch Salben mit heilender Wirkung, deren Hauptbestandteil Silbersulfadiazin ist. Dabei handelt es sich um ein Sulfonamid mit antibakterieller Wirkung, das zur Behandlung von Verbrennungen zweiten und dritten Grades eingesetzt wird.

Silbersulfatdiazin hilft, Infektionen vorzubeugen. Es wird auch bei Operationsnarben, Geschwüren und Dekubitus empfohlen und hat entzündungshemmende Eigenschaften.

6. Dexpanthenol

Wie der Name schon sagt, enthält es Panthenol (Provitamin B5). Dadurch kann es zum Regenerationsprozess der Hautzellen beitragen, was die Wundheilung verbessert.

Zudem wirkt es feuchtigkeitsspendend. Deshalb hilft es bei Windelausschlag, trockener und rissiger Haut sowie bei möglichen Folgeerscheinungen von Tätowierungen.

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7. Fibrinolysin

Fibrinolysin ist ein Enzym, das aus Blutplasma gewonnen wird; es kann vom Rind stammen oder aus bestimmten Bakterien gezüchtet werden. Es soll in der Lage sein, abgestorbene Zellen in infizierten oder entzündeten Wunden, einschließlich Operationsnarben, zu zerstören.

Es sollte jedoch nicht allein, sondern in Kombination mit Desoxyribonuklease verwendet werden. Dieses Produkt enthält auch Chloramphenicol, ein Antibiotikum.

8. Kollagenase

Kollagenase ist ein Enzym (Metalloproteinase), das die Peptidbindungen des Kollagens spalten kann. Dadurch ermöglicht es die Entfernung abgestorbener Hautzellen in Wunden, von Geschwüren und Wundliegen bis hin zum Wundbrand. Auf diese Weise fördert es die Reinigung und erleichtert die Heilung.

9. Silikon

Feuchtigkeit ist ebenfalls wichtig für die Wundheilung. In dieser Reihenfolge helfen silikonhaltige Cremes und Salben, die Haut zu befeuchten und zu regenerieren, um die Wundheilung zu verbessern.

Sie eignen sich zur Behandlung verschiedener Arten von postoperativen Narben sowie von Verbrennungen oder Hautwunden, die durch Traumata oder Schläge verursacht wurden. Außerdem beugen sie der Bildung von Keloiden vor. Sie können nur bei bereits geschlossenen Wunden oder nach dem Entfernen chirurgischer Nähte verwendet werden.

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10. Centella asiatica mit Neomycin

Neben den Präparaten, die wir gesehen haben, gibt es auch Heilsalben mit natürlichen Inhaltsstoffen, die entweder ganz naturbelassen sind oder mit bestimmten Medikamenten kombiniert werden. Dies ist der Fall bei Centella asiatica mit Neomycin.

Diese Creme hilft, Kollagen zu integrieren und zu fixieren, um den Granulationsprozess zu stimulieren und die Epithelisierung zu erleichtern. Außerdem schützt sie durch ihren antibiotischen Gehalt vor Infektionsgefahren oder ermöglicht die Behandlung bereits infizierter Wunden.

Sie wird bei verschiedenen Wunden (Geschwüre, Wunden, Dekubitus), aber auch bei Verbrennungen, Ekzemen und Operationswunden eingesetzt. Sogar zur Fixierung von Hauttransplantaten wird sie verwendet.

Welche Wundcremes und -salben sind empfehlenswert?
Wundcremes und -salben wirken nicht über Nacht. Sie müssen über mehrere Monate täglich angewendet werden, damit sich Erfolge einstellen können.

11. Rizinusöl mit Perubalsam

Eine weitere Alternative sind Mittel, die Rizinusöl mit Perubalsam enthalten. Es scheint die Durchblutung zu fördern und kann auf Verbände aufgetragen werden.

Die Anwendung einer Salbe, die Rizinusöl, Perubalsam und Trypsin enthält, hat sich bei Patient:innen, die sich einer Hauttransplantation unterzogen haben, positiv ausgewirkt und die Epithelisierung innerhalb von durchschnittlich 8 Tagen gefördert, ohne dass Komplikationen an der Wunde beobachtet wurden.

12. Hausgemachte Salben

Es gibt einige Heilmittel natürlichen Ursprungs, deren Eigenschaften den Heilungsprozess fördern. Einige der bekanntesten sind die folgenden:

  • Persicaria: Der Ampfer-Knöterich hat heilende und entzündungshemmende Eigenschaften. Außerdem wird er zur Schmerzlinderung bei Wunden eingesetzt.
  • Aloe Vera: Sie ist für ihre heilenden Eigenschaften bekannt. Zudem ist Aloe Vera feuchtigkeitsspendend, schmerzlindernd und antiseptisch.
  • Kamille: Hilft bei der Heilung von Wunden und Ekzemen und wirkt überdies antiallergisch.
  • Rosmarin: Entzündungshemmend und antiseptisch; das ätherische Öl wirkt antibakteriell und fungizid.

Diese Zutaten werden häufig bei der Herstellung von Salben, Cremes, selbstgemachten Salben und anderen Heilmitteln verwendet. Sie sollten jedoch nur ergänzend und immer in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin verwendet werden.

Wundcremes und -salben: Gibt es Gegenanzeigen?

Die meisten dieser heilenden Cremes und Salben haben keine größeren Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen. Dennoch ist es ratsam, in den folgenden Fällen einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren:

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit
  • Im Falle von Hautallergien in der Vorgeschichte
  • Bei bereits diagnostizierte Hautkrankheiten

In einigen Fällen wurden Nebenwirkungen wie Rötung, Brennen oder Entzündungen beobachtet. Dies kommt jedoch nicht häufig vor. Bei unerwünschten Reaktionen empfiehlt es sich, die Anwendung abzubrechen, das Produkt mit Wasser zu entfernen und medizinische Fachkräfte aufzusuchen.

Weitere Informationen über Narben

Eine unästhetische Narbe kann das Ergebnis verschiedener Faktoren sein, z. B. eines Ungleichgewichts in der Kollagenproduktion. Obwohl man diese Faktoren nicht immer kontrollieren kann, ist es möglich, einige Maßnahmen zu ergreifen, um die Risiken zu minimieren.

In diesem Zusammenhang ist es empfehlenswert, sich vor der Sonne zu schützen. Sonnenschutzcremes sollte man jedoch erst nach Abheilung der Haut auf die betroffenen Stellen auftragen.

Die Reinigung sollte mit sauberem (vorzugsweise destilliertem) Wasser und einer vom Arzt oder der Ärztin empfohlenen antiseptischen Seife erfolgen. Stoffe wie Wasserstoffperoxid oder Alkohol sollten nicht verwendet werden.

Darüber hinaus sollte man auf eine gesunde Ernährung mit magerem Fleisch, Fisch, Eiern, Zitrusfrüchten und Beerenobst achten. Dabei ist es wichtig, auch die Flüssigkeitszufuhr nicht zu vernachlässigen.


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