Was ist Tungiasis? Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Die Tungiasis wird normalerweise durch den Sandfloh Tunga penetans verursacht, doch auch der Tunga trimamillata kann dafür verantwortlich sein. Diese Parasiten ernähren sich vom Blut des Wirtes, indem sie sich unter der Haut einnisten.
Dieser Sandfloh ist in zahlreichen Ländern Südamerikas, der Karibik und subsaharischen Ländern Afrikas zu finden. Doch auch in Madagaskar, Sansibar, den Seychellen, an der Westküste Indiens, in Pakistan und in Ozeanien ist der Parasit zu Hause.
Was ist Tungiasis?
Wie bereits erwähnt, bohrt sich der weibliche Sandfloh in die Haut ein und ernährt sich dort vom warmen Blut des Wirtes, wobei dieser ein Mensch oder auch ein Haustier sein kann.
Das schwangere Weibchen beißt sich in die Haut ein und bohrt sich dann durch die Epidermis, um sich vom Blut des Wirtes zu ernähren. Die anal-genitale Öffnung des Parasiten ist mit der Hautoberfläche in Verbindung, um die Eier auszustoßen.
Der Floh verursacht eine starke Entzündung und wird in einem Zeitraum von zwei Wochen so groß wie eine Erbse. Dies führt zu starkem Juckreiz und zu Schmerzen, wobei sich häufig mehrere Sandflöhe nebeneinander einnisten. Nach ein bis drei Wochen stirbt der Hautfloh und die Reste werden langsam eliminiert.
Der Parasit kann sich überall einnisten, doch meist geschieht dies an den Füßen. Denn Sandflöhe bevorzugen trockenen, schattigen und sandigen Boden, der reich an organischem Material ist. Deshalb ist die Gefahr beim Barfußgehen besonders große.
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Symptome der Krankheit
In den meisten Fällen nistet sich der Sandfloh an einer dünnen Hautstelle unter den Zehennägeln oder zwischen den Zehen ein. Nur 5 bis 10 Prozent der Infektionen erfolgen in anderen Körperbereichen.
Zusätzlich zum Juckreiz treten einzelne oder mehrfache Hautverletzungen auf. Die Infektion kann asymptomatisch oder schmerzhaft sein. In den 24 Stunden nach dem Eindringen des Parasiten ist ein pustulöser Fleck zu sehen, meist bereits zwei Stunden nach dem Befall.
Die Infektion führt dann zu weißlichen Knötchen mit einem schwarzen Punkt in der Mitte. Der schwarze Punkt ist der Hinterbauch des Flohs. In der Nähe der Verletzung sind oft Eier zu beobachten, die an der Haut haften.
Sobald der Sandfloh stirbt, bildet sich an der verletzten Hautstelle dunkler Schorf, der aus Blut und Resten gebildet wird. Die Verletzungen sehen manchmal ähnlich wie Blasen oder Warzen aus.
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Wie wird Tungiasis behandelt?
Die Standardtherapie ist die operative Entfernung des Sandflohs. Dafür verwendet der Arzt eine sterile Nadel und danach wird die Wunde mit einer Salzlösung behandelt. Manchmal ist die Exzision sowie eine Kürettage mit Elektrokoagulation notwendig.
Es ist sehr wichtig, bei der Entfernung des Parasiten sehr vorsichtig vorzugehen, denn wenn der Körper des Sandflohs dabei aufbricht, kann es zu einer ernsten Infektion kommen. Nach der Entfernung empfiehlt sich die äußerliche Behandlung mit Antibiotika.
In manchen Fällen kommt Thiabendazol zur Behandlung einer Tungiasis zum Einsatz. Es handelt sich um ein orales Medikament, das in einer Dosierung von 25 mg/kg täglich über einen Zeitraum von 5 bis 10 Tagen verabreicht wird. Dieses Arzneimittel gibt es auch in Form einer Salbe und einer Lotion für die äußere Anwendung.
- Wichtiger Hinweis: Bei Hausmitteln ist größte Vorsicht geboten! Lasse dich unbedingt ärztlich behandeln.
Kann man einer Infektion vorbeugen?
Wie immer ist Vorsorge die beste Medizin. In gefährdeten Gebieten lohnt es sich deshalb, geschlossene Schuhe zu tragen und sich nicht auf Böden zu setzen, in denen Sandflöhe sein könnten.
Die besten Strategien sind der Kampf gegen die Armut, asphaltierte Straßen und effiziente Abfallbeseitigungssysteme. Außerdem müssen auch die Häuser verbessert werden, die keine Erdböden haben sollten.
Darüber hinaus spielt die Erziehung eine grundlegende Rolle. Menschen, die in betroffenen Regionen leben, müssen über diese Parasiten gut Bescheid wissen und sie erkennen können, um einen Befall zu verhindern.
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- Hoon, K. S., Fernández, M. F., Buján, M. M., Cervini, A. B., Laffargue, J., & Pierini, A. M. (2011). Tungiasis: Presentación de un caso clínico. Archivos argentinos de pediatría, 109(4), e82-e84.