Was ist Spielzeugrotation? 5 Tipps zur Umsetzung

Die Spielzeugrotation hilft Kindern, ihre Spielzeuge besser kennen und schätzen zu lernen. Außerdem fördert sie verschiedene Fähigkeiten, wie Aufmerksamkeit und Kreativität, um nur einige zu nennen. In diesem Artikel werden wir über diese interessante Strategie sprechen.
Was ist Spielzeugrotation? 5 Tipps zur Umsetzung
Elena Sanz

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Elena Sanz.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 27. Februar 2023

Spielzeugrotation ist eine Praxis, bei der die Spielzeuge regelmäßig sortiert und ausgetauscht werden. Dies ermöglicht dem Kind einen teilweisen Zugang zu den Gegenständen, mit denen es spielt, was seine Entscheidungen erleichtert und für mehr Ordnung sorgt.

Diese Strategie eignet sich für Kinder, die eine große Anzahl von Spielzeugen haben. Manchmal sind es so viele, dass sie keine Freude daran haben oder sehr schnell das Interesse verlieren. Durch das Rotieren der Spielzeuge erfährt das Kind häufiger ein Gefühl von Neuheit.

Kinder verlieren oft sehr schnell das Interesse an ihren Spielsachen. Sie benutzen sie eine Zeit lang und finden sie dann langweilig. Das führt dazu, dass die Eltern neue Spielsachen kaufen, verhindert aber nicht, dass sich der Kreislauf wiederholt. Mit der Spielzeugrotation lässt sich diese Situation intelligenter handhaben.

Spielzeugrotation: Was genau ist das?

Spielzeugrotation - Kind vor einer Kiste Legosteine
Die Strategie der Spielzeugrotation hilft zu verhindern, dass sich Kinder mit ihren Spielsachen langweilen.

Die Spielzeugrotation ist eine pädagogische Strategie, die darin besteht, die Anzahl der Spielzeuge, zu denen ein Kind während eines bestimmten Zeitraums Zugang hat, zu begrenzen. Auf diese Weise kann man sicherstellen, dass das Kind den größten Nutzen aus seiner Spielzeit zieht.

Die Universität von Toledo hat eine Studie durchgeführt, die die Bedeutung der Spielzeugrotation belegt. Die Forscher/innen ließen eine Gruppe von 36 Kindern eine halbe Stunde lang in einem Raum spielen. Einige von ihnen bekamen vier Spielzeuge, andere 16.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Kinder mit weniger Spielzeugen kreativer und konzentrierter waren und doppelt so viel Zeit damit verbrachten, neue Möglichkeiten der Interaktion mit jedem Spielzeug zu finden. Die Kinder mit mehr Spielzeugen waren dagegen abgelenkter und weniger begeistert von der Aktivität. Die Schlussfolgerung? Weniger ist oft mehr.

Das könnte dich ebenfalls interessieren: Wie deine Kinder vom Malen profitieren

5 Tipps für die Umsetzung der Spielzeugrotation

Die Spielzeugrotation basiert auf der Idee, dass die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit zum intensiven Spielen zunimmt, je weniger Spielzeug vorhanden ist. Außerdem wird dadurch eine größere materielle und geistige Ordnung geschaffen. Wie kannst du diese Strategie anwenden und umsetzen? Im Folgenden findest du fünf Tipps dazu.

1. Beobachte das Verhalten deines Kindes

Dieser erste Tipp basiert auf den Richtlinien von Maria Montessori. In der Theorie dieser großen Pädagogin ist die Beobachtung von großer Bedeutung. Der erste Tipp ist genau das: Beobachte dein Kind, bevor du die Spielzeugrotation anwendest.

Was solltest du beobachten? Die Spielzeuge, die das Kind am meisten anziehen und die, die kein Interesse wecken. Auch die Art und Weise, wie das Kind mit seiner Umgebung interagiert und welche Fähigkeiten es entwickelt. Notiere deine Beobachtungen, denn sie bilden eine solide Grundlage für die Auswahl des Spielzeugs.

2. Plane den Raum

Je nach den Bedürfnissen und Interessen des Kindes solltest du einen sauberen Platz für die Spielsachen vorsehen. Am besten sammelst du zunächst alle Spielsachen deines Kindes an einem Ort. Dann wirfst du all die Sachen weg, die unvollständig oder nicht mehr brauchbar sind.

Darüber hinaus kannst du die Spielsachen beiseite legen, die das Kind nicht mehr benutzt, weil es sie nicht mag oder weil sie nicht mehr für sein Alter geeignet sind. Wenn du das erledigt hast, besteht der nächste Schritt darin, einen bestimmten Platz für die Spielzeuge einzurichten, zu denen das Kind Zugang haben soll. Noch besser ist es, wenn dieser Bereich in Fächer unterteilt ist.

3. Auswahl

Der dritte Tipp zur Spielzeugrotation ist einer der wichtigsten. Er besteht darin, eine Auswahl der Spielzeuge zu treffen, die in Reichweite des Kindes bleiben sollen. Am besten ordnest du sie nach Kategorien: Bücher und Geschichten, Bauspielzeug, Puzzles, Bewegungsspiele, Musikinstrumente usw.

Wenn du die Spielsachen thematisch geordnet hast, ist es an der Zeit, jede Gruppe auf ein Minimum zu reduzieren. Wie viele Puzzles braucht das Kind wirklich? Wie viele Bewegungsspiele? Am besten lässt du in jeder Kategorie nur die übrig, die dein Kind am meisten mag oder die am nützlichsten sind. Der Rest solltest du geordnet aufbewahren.

4. Präsentiere die Änderungen

Wenn alles sortiert, aufbewahrt und aufgeräumt ist, ist es an der Zeit, dem Kind die Ergebnisse zu präsentieren. Am besten sagst du deinem Kind, wo sich jedes seiner Spielsachen befindet. Außerdem solltest du es darauf hinweisen, dass es sie wieder an ihren Platz zurücklegen soll, nachdem es damit gespielt hat.

Die weggeräumten Spielsachen sollten an einem Ort bleiben, zu dem das Kind keinen Zugang hat. Wenn dein Kind sie ständig sieht, wird es den Wunsch haben, sie wieder zu bekommen. Wenn es sie nicht sieht, denkt es nicht mehr daran. Und wenn es sie wieder sieht, hat es das Gefühl, sie zum ersten Mal zu sehen.

5. Erstelle ein Rotationsprogramm

Die Idee ist, ein Programm für den Wechsel des Spielzeugs zu erstellen. Das heißt, du legst fest, wie oft die Spielzeuge ausgetauscht werden sollen. Nach diesem Programm tauschst du die Spielzeuge, die deinem Kind zur Verfügung stehen, gegen einige derjenigen aus, die du zuvor verräumt hast. Darauf kommt es an.

In welchem Turnus sollte die Spielzeugrotation erfolgen? Bei jüngeren Kindern ist es am besten, jeden Monat auszutauschen. Bei älteren Kindern empfiehlt sich der Wechsel alle zwei oder drei Monate. In jedem Fall solltest du immer beobachten und darauf achten: Wenn Wochen vergehen, ohne dass das Kind ein Spielzeug benutzt, ist es vielleicht eine gute Idee, es in die “Weglegen”-Kiste zu legen und durch ein anderes zu ersetzen.

Vorteile und Empfehlungen

Spielzeugrotation - Junger mit einigen Spielsachen
Die Spielzeugrotation kann deinem Kind helfen, Konzentration und Kreativität zu entwickeln.

Es ist wichtig, dass Eltern sehr flexibel sind, wenn es um die Anwendung der Spielzeugrotation geht. Dabei geht es nicht darum, dem Kind das vorzuenthalten, was es mag, oder es zu einer strengen Disziplin beim Spiel zu zwingen. Das Ziel ist es, dem Kind die beste Erfahrung zu ermöglichen.

Wenn du die Auswahl früher als geplant ändern oder den Zeitraum des Wechsels reduzieren musst, ist das kein Problem. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seinen eigenen Rhythmus. Allerdings empfiehlt es sich nicht, zu oft zu wechseln, da dies kontraproduktiv sein könnte.

Einige der Vorteile der Spielzeugrotation sind folgende:

  • Sie erhöht die Konzentration.
  • Sie erhöht das Potenzial für anhaltende Aufmerksamkeit.
  • Die Spielzeugrotation regt die Fantasie an.
  • Außerdem fördert sie die Kreativität.
  • Sie sorgt regelmäßig für ein Gefühl von Neuheit.
  • Die Spielzeugrotation fördert die Ordnung.
  • Des Weiteren erleichtert sie das Einsammeln und Einräumen von Spielzeug.

Die Spielzeugrotation verhilft Kindern zu einem besseren Spielerlebnis

Die Spielzeugrotation ist eine hervorragende Strategie, um Kindern zu einem intensiveren und befriedigenderen Spielerlebnis zu verhelfen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, macht es einem Kind mehr Spaß, wenn es nur wenige Spielsachen zur gleichen Zeit zur Verfügung hat.

Diese Strategie lässt sich durch einen Spielzeugaustausch ergänzen, der ein- oder zweimal im Jahr stattfindet. Die Eltern können vereinbaren, diese Spielzeuge mit anderen Eltern zu tauschen, vorübergehend oder dauerhaft. Dadurch verstärkt sich das Gefühl der Neuartigkeit.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Spino, C. (2017, 14 diciembre). Fewer toys lead to richer play experiences, UT researchers find | UToledo News. UToledo News | The University of Toledo News. Recuperado 25 de septiembre de 2022, de https://news.utoledo.edu/index.php/12_18_2017/fewer-toys-lead-to-richer-play-experiences-ut-researchers-find.
  • Migliorini, L., Cardinali, P., & Rania, N. (2011). La cotidianidad de lo familiar y las habilidades de los niños. Psicoperspectivas, 10(2), 183-201.
  • Ramos, Y. H. T., Villena, V. R., & Fernández, S. F. T. (2016). Los juguetes como medio de desarrollo del niño de la primera infancia. Atenas, 1(33).

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.