Vulvavarizen oder Krampfadern im Scheidenbereich: Ursachen und Behandlung

Wie die Krampfadern an den Beinen sind auch Vulvavarizen nicht schwerwiegend. Dennoch können sie Beschwerden und Unannehmlichkeiten verursachen. Hier erfährst du mehr darüber.
Vulvavarizen oder Krampfadern im Scheidenbereich: Ursachen und Behandlung
Leidy Mora Molina

Geprüft und freigegeben von der Krankenschwester Leidy Mora Molina.

Geschrieben von Rafael Victorino Muñoz

Letzte Aktualisierung: 13. März 2023

Vulvavarizen sind venöse Ausbuchtungen, die durch den erhöhten Blutfluss während der Schwangerschaft entstehen. Sie treten normalerweise in der 20. Schwangerschaftswoche auf, aber nicht jede schwangere Frau ist davon betroffen.

Obwohl sie nicht gefährlich sind, können sie manchmal sehr schmerzhaft sein. Außerdem verschlimmern sich die Symptome in der Regel bei langem Stehen. Darüber hinaus können Krampfadern im Scheidenbereich auch das Sexualleben der Frau beeinträchtigen.

Was sind Vulvavarizen?

Sowohl körperlich als auch seelisch finden während der Schwangerschaft verschiedene Veränderungen statt. Und in einigen Fällen können unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten. Die meisten von ihnen sind vorübergehend.

Zu den Beschwerden, die in dieser Phase auftreten, gehören die bekannte morgendliche Übelkeit sowie Probleme mit Flüssigkeitseinlagerungen, Sodbrennen, Müdigkeit und Verstopfung.

Eine der am wenigsten bekannten oder erwähnten Veränderungen sind die Vulvavarizen oder Vulvakrampfadern. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um venöse Vorwölbungen an der Außenseite der Vagina.

Wie in anderen Bereichen des Körpers gibt es auch in der Vulva Blutgefäße unterschiedlicher Größe. Vor allem in den oberflächlichen Venen der Vulva können sich etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche Krampfadern bilden.

Es können auch einige innere Krampfadern auftreten.

Obwohl ein hoher Prozentsatz der schwangeren Frauen Krampfadern in den Beinen entwickelt, ist dies bei den Vulvavarizen nicht der Fall. Diese treten nur bei 20 % der Frauen auf, wie Untersuchungen zu diesem Thema ergeben haben. Allerdings ist es auch möglich, dass beide Arten von Krampfadern auftreten, oder in beiden Bereichen.

Vulvavarizen - Schwangere Frau fasst sich an den Bauch
Eine Schwangerschaft bringt Veränderungen im Körper einer Frau mit sich. Am auffälligsten sind die Veränderungen im Verdauungs- und Fortpflanzungssystem.

Symptome von Vulvavarizen

Bei Vulvavarizen treten nicht immer Symptome auf. Manche Frauen bemerken sie noch nicht einmal.

Allerdings könne sie manchmal auch schmerzhaft werden. Zudem können die Beschwerden mit fortschreitender Schwangerschaft auftreten oder sich verschlimmern, wenn der Venendruck steigt.

Je nachdem, in welchem Monat sich die Frau befindet, können insbesondere folgende Beschwerden auftreten:

  • Ein Druckgefühl im Genitalbereich
  • Anschwellen der Schamlippen, der Vulva im Allgemeinen und des Dammes
  • Bläulich gefärbte Knötchen oder Beulen, die mit dem bloßen Auge sichtbar sind

Diese Empfindungen können nur auf einer Seite auftreten, sich aber auch auf andere Bereiche ausbreiten, z. B. auf den Enddarm. Darüber hinaus führen einige Aktivitäten oft dazu, dass die Beschwerden zunehmen. Zum Beispiel bestimmte körperliche Übungen, die Druck auf den Bereich ausüben, oder langes Stehen.

Auch beim Geschlechtsverkehr kommt es vermehrt zu Schmerzen.

Warum treten Vulvavarizen auf?

In der Schwangerschaft nimmt der Blutfluss zu. Gleichzeitig steigt mit dem Wachstum des Fötus auch der Druck in den Venen. Die hormonellen Ungleichgewichte in der Schwangerschaft wirken sich auf die Erweiterung der Blutgefäße aus.

Dies hat zur Folge, dass sich das Blut im Unterkörper, sowohl im Becken als auch in den Extremitäten, vermehrt ansammelt. Dadurch kommt es zu venösen Vorwölbungen im Bereich der Vulva, des Beckens, des Dammes und der Beine.

Vulvavarizen treten nicht bei allen schwangeren Frauen auf. Es gibt noch weitere Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens erhöhen, wie z. B. die folgenden:

Außerdem solltest du wissen, dass Vulvavarizen nicht nur in der Schwangerschaft auftreten. Sie können auch mit dem Beckenstauungssyndrom in Verbindung stehen.

Behandlung von Vulvavarizen

Vulvavarizen haben keinen Einfluss auf die Geburt, auch nicht bei vaginaler Entbindung. Nach der Entbindung verschwinden sie in der Regel nach etwa 6 Wochen, ohne dass ein Eingriff erforderlich ist.

Wenn eine Behandlung erfolgt, kann sie darauf abzielen, die Symptome durch einige der folgenden Maßnahmen zu lindern:

  • Anlegen eines speziell für den Vulvoperinealbereich konzipierten Stützkörpers
  • Verwendung von Kompressionsstrümpfen
  • Anlegen von kalten Kompressen
  • Hochlagern der Beine

Bei einem Beckenvenensyndrom können alternative Methoden wie phlebotonische Medikamente, Venenembolisation oder Sklerotherapie in Betracht gezogen werden. Allerdings solltest du wissen, dass Vulvakrampfadern nach dem Abklingen erneut auftreten können.

Vulvavarizen - Kompressionsstrümpfe
Kompressionsbandagen und -strümpfe tragen dazu bei, den venösen Fluss im gesamten Unterkörper zu verbessern. Darüber hinaus verbessern sie den Druck im Vulvabereich.

Kann man ihnen vorbeugen?

Obwohl es nicht immer möglich ist, Vulvakrampfadern vorzubeugen, lassen sich einige der Faktoren, die zu ihrem Auftreten beitragen, beeinflussen. Zu den empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen gehören die folgenden:

  • Trage kein hochhackigen Schuhe.
  • Schlafe auf der linken Seite.
  • Übe mäßige körperliche Aktivität aus.
  • Vermeide es, lange zu stehen oder zu sitzen.
  • Trage keine Kleidung, die in der Leistengegend oder an den Beinen zu eng ist.
  • Vermeide Hitze, da sie die Blutgefäße stärker erweitert.
  • Ergreife Maßnahmen zur Vermeidung oder Behandlung von Verstopfung.
  • Lege deine Beine für zwanzig Minuten hoch.
  • Wachse nicht in der Bikinizone.
  • Überwache die Gewichtszunahme.

Wann sollte man eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen?

Vulvavarizen können schmerzhaft sein, vor allem wenn sie groß sind, aber sie beeinträchtigen die Geburt nicht. Tatsächlich sind ernste Fälle selten. Dennoch kann es manchmal zu einer oberflächlichen Venenthrombose (Entzündung aufgrund der Bildung eines Thrombus) komme.

In jedem Fall ist es ratsam, eine/n Arzt/Ärztin aufzusuchen, wenn du im Vulvabereich Beschwerden (Schmerzen oder Knoten) bemerkst. Der Arzt oder die Ärztin wird eine Diagnose stellen und dir geeignete Maßnahmen vorschlagen.


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